Die Versicherer Zurich North America und USAA fordern zusammen mit Großmaklern und anderen Konzernen Erleichterungen beim Einsatz von Drohnen nach großen Katastrophen in den USA wie Hurrikans oder Überflutungen. Bisher müssten die Unternehmen zu lange auf eine Genehmigung der Luftfahrtbehörde warten und dürften nicht über dicht besiedelten Gebieten fliegen. Die Versicherer versprechen sich von den Drohneneinsätzen eine schnellere Schadenabwicklung und eine bessere Risikobewertung. In Deutschland halten sie sich dagegen noch zurück.
Aufsicht & Regeln
Experten fordern Verbesserungen am IT-Sicherheitsgesetz
Sachverständige aus Wissenschaft und Wirtschaft haben vor dem Innenausschuss des Bundestags Nachbesserungsbedarf am Entwurf des sogenannten IT-Sicherheitsgesetzes angemeldet. Kernpunkt des Gesetzes sind Meldepflichten für Unternehmen, die für die Infrastruktur besonders wichtig sind – darunter die Versicherer. Experten forderten Sanktionen falls Unternehmen sich nicht an die Meldepflicht halten.
Eiopa: Budgetkürzungen beeinflussen 70 Projekte
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa muss im laufenden Jahr mit 7,6 Prozent oder 1,7 Mio. Euro weniger Budget auskommen. Als Folge hat die Behörde 31 Projekte im Umfang reduziert, 12 zurückgestellt und 27 komplett gestrichen. Auch Bereiche mit hoher Priorität wie Solvency II sind betroffen.
Eiopa befragt zu Infrastrukturinvestitionen
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat die Beteiligung von Versicherern an öffentlichen Infrastrukturprojekten auf ihre Tagesordnung gesetzt. Über ein Diskussionspapier befragt die Behörde Versicherer und andere Interessensgruppen, anhand welcher Kriterien Projekte identifiziert werden können, die bei einschätzbarem Risiko verlässlich Rendite generieren, wie die neuen Risiken kontrolliert werden können und ob die Solvency II-Anforderungen angepasst werden müssen.
Marktwächter der Verbraucherzentralen gestartet
Mithilfe sogenannter Marktwächter will die Bundesregierung Finanzdienstleistern und Online-Händlern stärker auf die Finger schauen. Jetzt sind die bei den Verbraucherzentralen angesiedelten Projekte gestartet. Die Wächter sollen Informationen der bundesweit 16 Verbraucherzentralen bündeln. Erkennen sie strukturelle Missstände, geben sie ihre Erkenntnisse an Aufsichtsbehörden wie die BaFin und die Bundesnetzagentur weiter. In einem ersten Schritt will der Finanzmarktwächter Standmitteilungen der Lebensversicherer unter die Lupe nehmen.
Extremus-Regelung vor der Verlängerung
Ende 2015 läuft in Deutschland die Regelung für die staatliche Deckung innerhalb des Extremus-Systems aus. In Versicherungs- und Regierungskreisen geht man davon aus, dass die Regelung verlängert wird, wie es bereits in den USA geschehen ist. Über die Bedingungen wird im Laufe der nächsten Monate verhandelt. Der Terrorversicherer Extremus hat dabei ein Problem: die äußerst mäßige Nachfrage der deutschen Wirtschaft nach dem Schutz.
Protektor muss Kapitalbasis stärken
Die Protektor Lebensversicherung muss ihre Kapitalbasis wohl um einen dreistelligen Millionenbetrag stärken. Nur damit wird das Unternehmen fit für Solvency II. Protektor wickelt den Bestand der Mannheimer Lebensversicherung ab, die deutschen Versicherer sind Anteilseigner. Offenbar hat das Protektor-Management das Problem der Kapitalausstattung unterschätzt.
GDV-Kodex bald mit Prüfsiegel
Damit sich niemand unverdient mit dem GDV-Verhaltenskodex für den Versicherungsvertrieb schmückt, müssen sich die unterzeichnenden Unternehmen künftig einer Prüfung unterziehen. Wirtschaftsprüfer sollen alle zwei Jahre untersuchen, ob die Umsetzung in den Gesellschaften anhand sogenannter Compliance Management-Systeme angemessen ist. Kommen sie zu einem negativen Urteil, wird der Versicherer von der Liste der teilnehmenden Unternehmen verbannt. Erfolgreiche Prüfergebnisse werden auf der GDV-Website veröffentlicht.
GDV gibt sich bedeckt
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Branchenzahlen für 2014 und seinen aktuellen Wunschzettel an die Politik vorgelegt. Dabei zeigt sich, dass die Einheit im Verband brüchig ist. In Kernpunkten widersprechen sich Verbandsaussagen und Äußerungen einzelner Gesellschaften.
Erdland will Änderung bei Zinszusatzreserve
Die Zuführung zur Zinszusatzreserve muss nach Ansicht von GDV-Präsident Alexander Erdland auf eine neue Grundlage gestellt werden. Weil das Zinsniveau seit Schaffung des Mechanismus weiter gesunken ist, drohe die Gefahr, dass die Assekuranz mehr in den Reservetopf einzahle als nötig, sagte er bei einem Versicherungswissenschaftlichen Fachgespräch. Der Versicherungsombudsmann Günter Hirsch sprach über die Auswirkung einer EU-Vorgabe auf seine Schlichtungsstelle, die eine flächendeckende Einrichtung von Schlichtungsstellen für Verbraucherstreitigkeiten vorsieht.
Glaubenskrieg um internationale Programme
Internationale Versicherungsprogramme sind für global tätige Unternehmen ein Muss. Das Ziel dabei ist, weltweit den gleichen Versicherungsschutz zu bekommen. Dem steht allerdings entgegen, dass sich die Aufsichtsregeln in vielen Ländern stark unterscheiden. So erlauben einige Länder die Versicherung von Konzern-Töchtern nur durch lokale Versicherer. Die Versicherer bieten verschiedene Konzepte für das Problem an. Von einer einheitlichen Lösung für dieses Problem ist die Branche immer noch weit entfernt.
Eiopa veröffentlicht Solvency II-Zinssätze
Die EU-Versicherungsaufsicht hat bekannt gegeben, mit welchen Diskontierungszinsen die Versicherer unter Solvency II ihre Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Kunden und Geschädigten berechnen müssen. Den langfristigen risikolosen Zins hat Eiopa wie bei vorherigen Testläufen bei 4,2 Prozent belassen. EU-Parlamentarier Sven Giegold hält diese Annahme für übertrieben hoch. Damit sollen die notwendigen Rückstellungen der Versicherer klein gehalten und Schieflagen einzelner Gesellschaften verschleiert werden, kritisiert er.
Zurich fordert Ausweitung der Cyber-Meldepflicht
Das IT-Sicherheitsgesetz der Bundesregierung greift aus Sicht von Zurich Deutschland zu kurz. Eine Delegation des Versicherers unter Führung von Vorstandschef Ralph Brand sprach sich in Berlin gegenüber Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU-Fraktion für Meldepflichten von Cyber-Attacken und Sicherheitsstandards für den gesamten Mittelstand aus. Das sei nötig, damit Versicherer das Restrisiko decken könnten. IT-Sicherheitsexperten bescheinigten der Regierung mit ihrer Sicherheitspolitik auf dem richtigen Weg zu sein, es gebe aber noch Nachholbedarf.
Kabinett beschließt Anlageverordnung
Die Bundesregierung hofft nach jetzt verabschiedeten Änderungen an der Anlageverordnung auf mehr Investitionen der Versicherungswirtschaft in Infrastrukturprojekte. Für die Assekuranz sind neue Investitionsmöglichkeiten angesichts der niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten hoch willkommen. Allerdings stören sich die Gesellschaften an der Höhe der unter Solvency II vorgesehenen Kapitalunterlegung für Investments in Brücken oder Autobahnen.
Roß: Reputation ist das Hauptproblem
Die Abwicklung von Lebensversicherungen wird in Deutschland noch durch das schlechte Image des Run-off beeinträchtigt. Heinz-Peter Roß, Chef der Abwicklungsplattform Heidelberger Leben, sieht die Reputation als größtes Risiko für das Geschäftsmodell. Außerdem entscheidend für den Erfolg: Kosten senken und wichtige Mitarbeiter halten.












