Legal Eye – Die Rechtskolumne Viele Versicherer experimentieren mit Tarifen, die eine gute Fahrweise oder gesundheitsbewusstes Verhalten belohnen. Diese Telematik-Policen bergen aber viele Tücken. Sie untergraben das Solidarprinzip und sind datenschutzrechtlich bedenklich. Zudem ist zu befürchten, dass die Vertragsklauseln nicht transparent genug sind und eventuell auch gegen das Benachteiligungsverbot des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes verstoßen könnten. Ob die erhobenen Daten am Ende überhaupt aussagekräftig genug für eine Tarifierung sind, ist eine weitere offene Frage. … Lesen Sie mehr ›
Legal Eye – Die Rechtskolumne
Versicherungsnehmer oder Versicherungsnehmerin?
Legal Eye – Die Rechtskolumne Frauen können in Formularen unter grammatikalisch männlichen Personenbezeichnungen erfasst werden und haben laut einem aktuellen Urteil des Bundesgerichtshofs keinen Anspruch darauf, dass weibliche Personenbezeichnungen verwendet werden. Die Entscheidung dürfte für Erleichterung bei einigen Versicherern sorgen, die Formulare mit ausschließlich männlichen Personenbezeichnungen verwenden. Allerdings sind Unternehmen, die ohnehin Änderungen an ihren Formularen vornehmen, gut beraten, weibliche Adressaten einzubinden. Denn auch in juristischer Hinsicht dürfte das Urteil nicht mehr als eine Momentaufnahme darstellen. … Lesen Sie mehr ›
D&O: Wenn die Versicherungssumme nicht ausreicht
Legal Eye – Die Rechtskolumne Die richtige Verteilung nicht ausreichender Versicherungssummen in D&O-Schadenfällen ist ein schwieriges Unterfangen, das auch Risiken in sich birgt. Sie können verringert werden, indem die Verteilungsproblematik in den Versicherungsbedingungen geregelt wird. Das haben viele D&O-Versicherer aber noch nicht getan. Eine solche Regelung ist auch deshalb sinnvoll, weil die gesetzlichen Vorschriften des Paragrafen 109 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) nicht alle Fallgestaltungen erfasst, die bei D&O-Versicherungen eintreten können. Aber auch im Anwendungsbereich des Paragrafen 109 VVG sind Klauseln zur Verteilungsproblematik sinnvoll, weil noch weitere Punkte geregelt werden können, zum Beispiel das Verhältnis von Abwehr- zu Freistellungskosten. … Lesen Sie mehr ›
Mit heißer Nadel gestrickt
Legal Eye – Die Rechtskolumne CDU/CSU und SPD haben im Koalitionsvertrag den Willen bekräftigt, Massenklagen wie es sie in anderen Ländern bereits gibt, auch in Deutschland zu ermöglichen. Die Passagen zur sogenannten Musterfeststellungsklage werfen aber mehr Fragen auf als sie beantworten, das geplante Verfahren bleibt rätselhaft. Nötig ist das Instrument einer Sammelklage nicht, schon allein weil individuelle Schadensersatzansprüche dadurch keinesfalls abschließend geklärt werden können. … Lesen Sie mehr ›
Ausgetrickst! Wie Versicherer das LVRG umgehen
Legal Eye – Die Rechtskolumne Das im August 2014 in Kraft getretene Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) sollte eigentlich dafür sorgen, dass die Lasten aus dem Niedrigzinsumfeld fair zwischen Lebensversicherern und Kunden verteilt werden. Eine kleine Anfrage der Grünen hat allerdings ergeben, dass die Anbieter das Verbot, Dividenden an ihre Aktionäre auszuzahlen, systematisch mit Gewinnabführungsverträgen umgehen. Zum guten Ruf der Branche, geschweige denn der Anlageform der kapitalbildenden Lebensversicherung, trägt das nicht bei. … Lesen Sie mehr ›
Das Ende der Bugwellen-Theorie
Legal Eye – Die Rechtskolumne Der Handlungsdruck für Geschäftsführer von Unternehmen in der Krise wächst weiter. Der Bundesgerichtshof hat sich kürzlich in einer Entscheidung mit der Feststellung der Zahlungsunfähigkeit von Unternehmens beschäftigt. Dabei hat der BGH bislang offene Fragen geklärt. Geschäftsführer müssen danach nicht nur die innerhalb von drei Wochen fällig werdenden Forderungen, sondern auch die im selben Zeitraum neu fällig werdenden Verbindlichkeiten berücksichtigen. … Lesen Sie mehr ›
BaFin-Rundschreiben: nur teilweise Rechtssicherheit
Legal Eye – Die Rechtskolumne Die BaFin hat Ende vergangenen Jahres das lange erwartete Kapitalanlagerundschreiben veröffentlicht. Das Rundschreiben ersetzt das Vorgängerrundschreiben aus dem Jahr 2011 und war zwei Jahre nach Inkrafttreten von Solvency II längst überfällig. Es bietet viele Klarstellungen, aber auch weiter Anlass zu Kritik. So bleibt abzuwarten, ob sich für die Versicherungsunternehmen das lange Warten tatsächlich gelohnt hat. … Lesen Sie mehr ›
Online-Abschluss vor neuen Anforderungen
Legal Eye – Die Rechtskolumne Das Gesetz zur Umsetzung der IDD-Richtlinie in deutsches Recht ist Ende Februar in Kraft getreten. Die Regelungen sind nicht nur sprachlich schwer verdaulich, sondern greifen auch tief in die Gestaltung und den Abschluss von Verträgen ein. Vor allem der Online-Abschluss wird vor zusätzliche Aufgaben gestellt. Nicht alle Regelungen sind klar, sodass im Zweifel die Gerichte noch einiges in Einzelfallentscheidungen festzulegen haben werden. … Lesen Sie mehr ›
BU ohne Gesundheitsprüfung: Es ist an der Zeit
Legal Eye – Die Rechtskolumne Im Leistungsfall kann es bei Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) ein böses Erwachen geben: Denn erst dann prüfen die Versicherer, ob die Angaben, die Kunden im Antrag gemacht haben, korrekt waren. Sind sie falsch oder unvollständig, kann der Versicherer die Leistung verweigern, auch wenn die Versicherten jahrelang Beiträge gezahlt haben. Es ist an der Zeit, diese Vorgehensweise zu ändern. Versicherer sollten BU-Policen mit einer Wartezeit von maximal zehn Jahren, dafür aber ohne Gesundheitsprüfung anbieten. … Lesen Sie mehr ›
Mängelhaftung: Teure Reform
Legal Eye – Die Rechtskolumne Durch eine Reform des Haftungsrechts kommen auf Zulieferer erhebliche Risiken zu. Bisher mussten sie gegenüber ihren Geschäftspartnern nur für Mängel an den von ihnen verkauften Sachen haften, die sie auch verschuldet hatten. Anfang 2018 hat der Gesetzgeber die ursprünglich nur im Verhältnis zwischen Unternehmern und Verbrauchern geltende verschuldensunabhängige Haftung auch auf Geschäftsbeziehungen zwischen Firmen ausgedehnt. Vor allem die Aus- und Einbaukosten für den Ersatz einer mangelhaften Sache werden die Zulieferer teuer kommen. Ob sich versicherungsvertragliche Konsequenzen ergeben, bleibt abzuwarten. … Lesen Sie mehr ›
D&O-Versicherungsansprüche durch die Hintertür
Legal Eye – Die Rechtskolumne In D&O-Versicherungsverträgen findet sich regelmäßig ein Ausschlusstatbestand für Tochterunternehmen in den USA oder Kanada. Dennoch hat sich in der jüngeren Vergangenheit ein Trend abgezeichnet, dass Versicherungsnehmer Haftungs- und Deckungsansprüche vor deutschen Gerichten geltend machen, obwohl der zugrundeliegende Sachverhalt aus den USA oder Kanada stammt. Gezielt wird damit versucht, die Ausschlussgründe der D&O-Versicherungspolice zu umgehen, um doch in den „Genuss“ der deutschen Gerichtsbarkeit und der D&O-Deckung zu kommen, die Innenhaftungsansprüche abdeckt, die US-Policen so nicht kennen. Dieser Trend birgt für deutsche D&O-Versicherer das Risiko, dass Schadenersatzansprüche, die in den USA oder Kanada ihren Ursprung haben, […] … Lesen Sie mehr ›
BGH-Rechtsprechung: Scharfe Maßstäbe
Legal Eye – Die Rechtskolumne Entscheidungen des Bundesgerichtshof aus jüngerer Zeit weisen auf einen eindeutigen Trend hin: Bei der Kontrolle von Klauseln in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen scheinen die BGH-Richter strengere Maßstäbe anzulegen. Deutlich wird das anhand von drei Entscheidungen jüngeren Datums, zwei zur Forderungsausfall- und eine zur Gebäudeversicherung. Hier hat der Bundesgerichtshof zu derselben Klausel zwei diametral entgegengesetzte Entscheidungen getroffen. … Lesen Sie mehr ›
Und jährlich grüßt der Beitragsschock
Legal Eye – Die Rechtskolumne Auch in diesem Jahr müssen viele privat Krankenversicherte wieder saftige Beitragserhöhungen hinnehmen. Chancen, dem zu entgehen, haben sie kaum. Ein Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung ist oft nicht möglich, es bleiben nur ein Tarifwechsel innerhalb des Unternehmens oder der Klageweg. Versicherer sollten prämienerhöhende Faktoren wie den medizinischen Fortschritt und die Langlebigkeit von vornherein realistisch einkalkulieren, um spätere Prämiensprünge zu vermeiden. … Lesen Sie mehr ›
Vorweggenommene Deckungsklage: BGH erteilt Absage
Legal Eye – Die Rechtskolumne Stellt ein Dritter einen Haftungsanspruch gegen einen Versicherungsnehmer, muss der Haftpflichtversicherer sich entscheiden, ob er ihn anerkennt und den Schaden zahlt oder versucht, ihn abzuwehren, weil er ihn für unbegründet hält. Entscheidet er sich für die Abwehr und verhält sich ansonsten vertragskonform, hat er seine Schuldigkeit zunächst getan. Der Kunde kann nicht verlangen, dass der Versicherer bereits dann schon Aussagen über eine mögliche Deckung für den Fall trifft, das die Abwehr des Haftungsanspruchs nicht gelingt. Das haben zwei aktuelle Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH) gezeigt. … Lesen Sie mehr ›
Europäische Altersvorsorge mit PEPP
Legal Eye – Die Rechtskolumne Die Europäische Kommission will mit dem Pan-European Pension Product, kurz PEPP, ein einfaches und kostengünstiges Altersvorsorgeprodukt schaffen. Die Hoffnungen könnten allerdings enttäuscht werden. Denn das PEPP ist mit so vielen Vorgaben überfrachtet, dass es für Anbieter und auch Kunden zu einem kostspieligen Vergnügen werden würde. Es ist fraglich, ob der deutsche Markt nach den Riester-Verträgen noch ein komplexes und teures Produkt vertragen kann. … Lesen Sie mehr ›