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VZBV will Elementardeckungen unters Volk bringen

Weniger als die Hälfte der Hausbesitzer in Deutschland sind gegen Elementarschäden versichert. Weil eine entsprechende Versicherungspflicht bislang nicht zustande gekommen ist, will der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) die Verbreitung von Elementardeckungen auf anderem Wege erreichen: Die Versicherer sollten Verbrauchern grundsätzlich eine Komplettdeckung anbieten – der Kunde muss den Elementarbaustein explizit abwählen. Zudem sollten die Anbieter verpflichtet werden, die entsprechende Umstellung von Altverträgen zu unterstützen.

Raisin Pension wurde gehackt

Nach der Haftpflichtkasse ist nun ein zweites Versicherungsunternehmen von einem Cyberangriff betroffen: Das Berliner Start-up Raisin Pension, das auf Altersvorsorgeprodukte spezialisiert ist, wurde von Hackern lahmgelegt. Sie haben Zugriff auf personenbezogene Daten erhalten wie Personenstammdaten und Bankdaten. Ob es sich um einen Ransomware-Angriff handelt, sagte das Unternehmen nicht.

Schutzschirm zahlt sich für den Bund aus

Der Bund hat mit der inzwischen ausgelaufenen Garantie für die Warenkreditversicherung deutlich mehr Beitragseinnahmen verbucht als Schadenzahlungen. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP. Die Differenz beläuft sich demnach auf 477 Mio. Euro. Allerdings handelt es sich um vorläufige Zahlen, die sich noch verringern können. Die Regierung hatte in der Corona-Krise einen 30 Mrd. Euro schweren Schutzschirm über die Kreditversicherer gespannt, um einen Rückzug der Anbieter in der Pandemie zu verhindern.

Lloyd’s will noch grüner werden

Der Druck wird größer: Investoren, Kunden und Klimaaktivisten fordern mehr nachhaltiges Engagement von den Versicherern. Erst kürzlich haben Umweltschützer das Hauptquartier von Lloyd’s of London mit grüner Farbe beschmiert und lautstark gegen die Zeichnungspolitik gegenüber der fossilen Brennstoffindustrie protestiert. Der Versicherungsmarkt will jetzt zeigen, wie umweltfreundlich er ist, und hat einen neuen Klimaschutz-Aktionsplan veröffentlicht. Dieser legt dar, wie Lloyd’s zu einer emissionsarmen Wirtschaft beitragen will.

Aon und Willis blasen Fusion ab

Die bislang größte Fusion von Maklerunternehmen findet nicht statt. Aon und Willis Towers Watson haben am Montag ihre seit mehr als einem Jahr verfolgten Fusionspläne abgesagt. Die Fusion wäre rund 30 Mrd. Dollar wert gewesen. Jetzt muss Aon dem Wunschpartner Willis 1 Mrd. Dollar als Entschädigung zahlen. Der Schritt folgt auf die Entscheidung des US-Justizministeriums, gegen die Fusion zu klagen. Die Entscheidung der EU-Kommission für die Fusion konnte die Entscheidung nicht aufhalten. Jetzt werden die Karten im globalen Maklermarkt völlig neu gemischt.

Astra Direct forciert Neuaufstellung

Beim Versicherer Astra Direct gibt es diverse Neuigkeiten: Das Mannheimer Unternehmen streicht das „Direct“ im Namen und tritt künftig unter Astra Versicherung AG auf, weil es inzwischen über verschiedene Vertriebskanäle aktiv ist. Außerdem sollen künftig nicht mehr nur Schüler und ihre Eltern als Kunden im Fokus stehen, sondern auch Singles und junge Familien. Astra verjüngt auch seinen Vorstand. Philipp Langendörfer, 31, soll frischen Wind in das Management des Unternehmens bringen, das im vergangenen Jahr mit fragwürdigen Bündelpolicen in den Schlagzeilen war.

Bahr sieht bKV im Aufwind

Ende 2020 hatten erstmals mehr als eine Million Personen in Deutschland eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) über den Arbeitgeber. Daniel Bahr, Vorstandsmitglied der Allianz Private Krankenversicherung, prognostiziert der Sparte weiteren Aufwind. Voraussetzung sei, dass sich auf der Produktseite einiges tut und die politischen Rahmenbedingungen stimmen, sagte er bei einer digitalen Fachkonferenz der Vereinigung der Versicherungs-Betriebswirte. Er zeigte sich davon überzeugt, dass Unternehmen mit der bKV ein schlagkräftiges Mittel bereitsteht, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen und die Fluktuation zu senken.

GDV: Unwetter kostet 4 bis 5 Mrd. Euro

Die Schadenschätzungen zum Sturm „Bernd“ werden immer höher. Der GDV rechnet mit versicherten Schäden von 4 bis 5 Mrd. Euro. Die Rechnung für die Versicherer dürfte noch steigen. Die Schäden in Bayern und Sachsen sind in dieser Prognose noch nicht enthalten. Die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) hatte zuvor von über 1 Mrd. Euro Schaden für die Versicherer gesprochen. Die wirtschaftlichen Schäden des aktuellen Unglücks seien wegen der geringen Verbreitung der Elementarschadendeckung mehr als doppelt so hoch wie der versicherte Schaden, so MSK. Das lässt die Diskussion über eine Versicherungspflicht neu aufflammen.

Nur 14 Treuhänder prüfen PKV-Prämienerhöhungen

 Exklusiv  Die Bundesregierung hält die Regelungen für Prämienerhöhungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) für zweckmäßig. Das schreibt sie in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen, in der die Partei mangelhafte Transparenz moniert. Die Regierung teilt diese Sorge nicht. Derzeit würden PKV-Prämienerhöhungen von 14 Treuhändern überprüft, darunter zwei Frauen. Das finden die Grünen sehr wenig, außerdem zweifeln sie die Unabhängigkeit der Treuhänder an.

Merkel gegen verpflichtende Elementarversicherung

Sturm „Bernd“, der in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und inzwischen auch in weiteren Bundesländern hohe Flutschäden verursacht und mindestens 159 Menschenleben gekostet hat, löst eine erneute Debatte um eine verpflichtende Elementarschadensversicherung für Hausbesitzer aus. Während sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Blick auf unverhältnismäßig hohe Prämien gegen eine solche Lösung ausspricht, wollen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und weitere Politiker das Vorhaben vorantreiben.

Durationslücke schreckt BaFin nicht

Es ist nicht leicht für Versicherer, Investments zu finden, die zeitlich genau zu ihren versicherungstechnischen Verpflichtungen passen. Deshalb lassen auch 29 der 30 größten deutschen Lebensversicherer Inkongruenzen wie einen Duration Gap zu, eine Lücke zwischen Laufzeit der Anlagen und Dauer der Verpflichtungen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Finanzaufsicht BaFin. Trotzdem scheint die Behörde nicht unzufrieden mit dem Aktiv-Passiv-Management der Lebensversicherer zu sein. Bei den Nachhaltigkeitsrisiken gibt es allerdings noch Nachholbedarf.

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