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Schlaue Verträge beschleunigen Schadenabwicklung

Sogenannte Smart Contracts sind der neueste Trend in der Insurtech-Szene. Der Name ist irreführend, denn smart im herkömmlichen Sinne sind die „schlauen Verträge“ nicht. Tatsächlich bieten die programmierten Protokolle in Verbindung mit der Blockchain-Technologie aber eine weitere Möglichkeit der Automatisierung von Prozessen in der Versicherungswirtschaft. Einige Experten sehen darin den Anfang einer Revolution der Branche, andere rechnen eher mit schrittweisen Fortschritten.

Man sieht sich

 Digitale Trends 2017  Direktversicherer können meist nur über Telefon, Mail oder Brief Kontakt mit Kunden aufnehmen, der Blickkontakt blieb Versicherern mit traditionellem Vertrieb vorbehalten. Die Generali-Tochter Cosmos Direkt hat sich jetzt ein Videoberatungs-Tool zugelegt, mit dem auch sie bis ins Wohnzimmer des Kunden vordringen kann. Mittels Greenscreen-Technik kann der Berater Grafiken, Videos und Versicherungsbedingungen einblenden. So soll die Online-Beratung auch bei stark erklärungsbedürftigen Produkten wie Berufsunfähigkeitsversicherungen möglich sein.

Moneymeets darf weiter Provisionen teilen

Der Kölner Online-Versicherungsmakler Moneymeets hat auch in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht Köln Recht bekommen: Er darf weiterhin Kunden die von Versicherern gezahlten Provisionen offenlegen und mit ihnen teilen.  Die  Interessengemeinschaft Deutscher Versicherungsmakler, zu der der unterlegene Kläger gehört, fordert jetzt die Politik auf, gegen „Beratungs-Piraterie“ aktiv zu werden.

Sachsparte beschert MLP Provisions-Wachstum

Dank guter Provisionserlöse im Bereich Sachversicherungen und einem deutlichen Wachstum beim betreuten Vermögen in den ersten neun Monaten ist der Finanzdienstleister MLP zuversichtlich, in diesem Jahr eine leicht positive Entwicklung beim operativen Ergebnis zu zeigen. 2017 soll es dann deutlich nach oben gehen. „Wir sind nicht unzufrieden mit der Zwischenbilanz, wissen aber, dass noch viel Arbeit vor uns liegt“, sagte Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg bei der Vorlage der Zahlen.

Digitalisierung setzt Vermittlern zu

Die Digitalisierung könnte viele Versicherungsvermittler den Job kosten. Nach Einschätzung von Experten könnte in vier bis sechs Jahren die Hälfte der Makler durch neue Techniken wie Predictive Analytics von der Bildfläche verschwinden. Wie Versicherer am besten auf die neuen Herausforderungen reagieren, darüber schieden sich die Geister auf einer Konferenz des Instituts für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig. Die neuen Konkurrenten der Versicherer, die Insurtechs, wollen sich nicht immer auf die Rolle als Vermittler beschränken.

Grüne wollen transparentere Vergleichsportale

Die Bundestagsabgeordneten der Grünen machen sich für mehr Transparenz bei Vergleichsportalen stark. Die Verbraucher müssten einschätzen können, ob es wirtschaftliche Verflechtungen zwischen dem Betreiber eines Portals und den darauf vertretenen Unternehmen gibt und wie groß die Marktabdeckung ist, heißt es in einem Antrag, den die Partei in den Bundestag eingebracht hat. Deshalb müsse klar ersichtlich sein, ob ein Portal von Provisionen profitiert, welche Unternehmen fehlen und welchen Kriterien ein Vergleich folgt. Die Grünen begründen ihre Forderung mit der wachsenden Bedeutung von Online-Abschlüssen.

Map-Report: Teurer PKV-Vertrieb

Die privaten Krankenversicherer verlieren weiter an Vollversicherten, aber die Entwicklung ist sehr ungleichmäßig. Das geht aus dem neuesten Map-Report hervor. Die größten Gewinner bei den versicherten Personen in der Vollkostenversicherung sind – gemessen in Prozent – Mecklenburgische, Concordia und Hanse Merkur, die größten Verlierer Central, Gothaer und Münchener Verein. Map-Report-Chefredakteur Reinhard Klages hat auch die Vertriebskosten analysiert. Die Quote ist trotz Wachstumsschwäche von 6,41 Prozent auf 6,46 Prozent gestiegen. Die Branche gibt viel Geld aus, um sich gegenseitig Versicherte abzuwerben.

LVRG noch ohne Auswirkungen auf Vertriebswege

Der Rückgang im Einmalbeitragsgeschäft hat die Ausschließlichkeitsorganisationen 2015 Marktanteile beim Vertrieb von Lebensversicherungen gekostet. Mittelfristig wird dieser Vertriebsweg aber wieder zulegen, glaubt Ulrich Wiesenewsky vom Beratungsunternehmen Willis Towers Watson. In der Krankenversicherung erstaunte die Experten des Unternehmens vor allem das flaue Neugeschäft mit Zusatzversicherungen.

GDV auf der Suche nach dem digitalen Kunden

Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft wollte wissen, wie Verbraucher jetzt und in Zukunft Versicherungen kaufen wollen und welche Rolle dabei das Internet spielt. Dafür hat der Verband die Gesellschaft für Konsumforschung mit der Studie „Die digitale Versicherung – was Kunden wollen“ beauftragt. Herausgekommen ist wenig Überraschendes, wenn man berücksichtigt, wer der Auftraggeber der Studie ist: Komplexe Produkte werden weiterhin offline abgeschlossen, Vermittler genießen das meiste Vertrauen bei der Beratungskompetenz. Spannend bleibt, wie die Versicherer mit den Aussagen der Verbraucher zu Telematik- und Fitness-Tarifen umgehen werden.

DKM: Kampf um den digitalen Kunden

Versicherer müssen Angebote schaffen, die der digitalen Zeit entsprechen. Darüber ist sich die Assekuranz einig. Wie die Digitalisierung jedoch konkret aussehen muss, darüber streiten sich die Marktteilnehmer. Auf der DKM verteidigten Makler, Versicherer und Insurtechs ihren jeweiligen Ansatz, um digitale Kunden zu gewinnen. Christian Wiens vom Insurtech Getsafe sieht sich dabei im Vorteil, weil er selbst ein digitaler Kunde sei. In einer Bildergalerie zeigen wir Ihnen Impressionen der DKM.

Noch viele Unklarheiten bei der IDD

Bis zum Frühjahr 2018 soll die neue Vermittlerrichtlinie Insurance Distributive Directive (IDD) von den Mitgliedsstaaten der europäischen Union in geltendes Recht umgesetzt werden. Das dazugehörige Konsultationspapier der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa bietet aber noch viele Unklarheiten, wie Versicherer und Vermittler die Regeln konkret umsetzen sollen, kritisierte Hans-Georg Jenssen, Vorstand beim Verband Deutscher Versicherungsmakler, auf der Vermittlermesse DKM in Dortmund. Zudem forderte er Nachbesserungen beim Umgang mit Insurtechs.

Versicherer auf Kuschelkurs mit Vermittlern

Wenn sich einmal im Jahr Deutschlands Versicherungsvermittler zur Vertriebsmesse DKM in Dortmund treffen, dann heißt es bei den Versicherungsvorständen: gute Stimmung beim Vertrieb machen. Denn trotz der zahlreichen Herausforderungen angesichts niedriger Zinsen, Digitalisierung und neuer Konkurrenz durch Insurtechs geht es nicht ganz ohne ihn. Die Botschaft der Vorstände war deshalb klar: Der Vertrieb wird weiterhin gebraucht, Beratung ist weiterhin nötig, und die will ordentlich bezahlt werden. Dennoch: Ein Weiter-So wird es nicht geben.

DKM: Digitalisierung ist nicht das Aus für Vermittler

Versicherungsvermittler sind auch im Zeitalter der Digitalisierung von großer Bedeutung, glaubt BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer (im Bild rechts). Bei einer Pressekonferenz auf der Vermittlermesse DKM betonte er die Chancen der neuen digitalen Angebote für Vermittler. Auch die in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Vermittlermesser vertreten Fintechs können einen positiven Einfluss haben, glaubt Dieter Knörrer, Geschäftsführer des Messeveranstalters bbg Betriebsberatung. Sie sind ein Ansporn für Vermittler, sich selbst mit dem Thema Technik zu beschäftigen.

Aon Benfield: Cyber-Markt wird stark wachsen

Die Prämien in der Cyber-Versicherung werden in den nächsten Jahren weiter stark wachsen, erwartet der Rückversicherungsmakler Aon Benfield. In Europa könnten neue Datenschutzregeln für eine größere Nachfrage sorgen. Aon verstärkt sich in dem Bereich gerade mit dem Zukauf des US-Cybersicherheitspezialisten Stroz Friedberg. Bei den Vertragserneuerungen im Januar können Kunden in der Rückversicherung erneut bessere Bedingungen und Preise durchsetzen, wie das Rückversicherer-Treffen in Baden-Baden zeigt.

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