Einen genauen Zeitplan für die von der Bundesregierung geplante säulenübergreifende Renteninformation gibt es nicht, die Abstimmung innerhalb der Regierung läuft. Das schreibt das federführende Arbeits- und Sozialministerium in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD. Mit der digitalen Übersicht will die Regierung Bürgerinnen und Bürger bei der Altersvorsorge unterstützen. Bislang unterscheiden sich die Angaben über Ansprüche aus gesetzlicher, privater und betrieblicher Altersvorsorge stark, das ermöglicht nur einen eingeschränkten Überblick. Die Allianz Leben hat Anfang Juli ein eigenes Renten-Tool für eine Gesamtübersicht der Vorsorgeansprüche auf den Markt gebracht.
Nachrichten
Generali vermittelt Smart Home-Produkte
Generali Deutschland baut ihr Angebot im Bereich Smart Home aus. Der Versicherer hat eine Kooperation mit dem auf entsprechende Produkte spezialisierten Anbieter und Berater Tink aus Berlin geschlossen. Die Direktversicherungstochter Cosmos Direkt bietet dessen Produkte zum vergünstigten Preis an. Auf die Versicherungsbeiträge hat es keine Auswirkung, wenn Kunden Sicherheitstechnik kaufen. Offenbar setzt Generali darauf, dass der Reiz der neuen Technologien als Motivation ausreicht.
Lampe & Schwartze erweitert Führung
Leute – Aktuelle Personalien Der Transportversicherungsexperte Lampe & Schwartze hat ein neues Mitglied in der Geschäftsleitung. Tobias Braun, der viel Erfahrung in der Schiffsversicherung hat, wird ab 1. November zusammen mit Hans-Christoph Enge für den Bereich Marine Underwriting verantwortlich sein. Außerdem: Der führende Versicherer für Bäcker, die SHB Allgemeine, hat nach den Turbulenzen des vergangenen Jahres erneut den Vorstand umgebaut.
Munich Re und VHV kooperieren bei Sensor-Projekt
Exklusiv Wasser sorgt regelmäßig für große Schäden an Gebäuden – und das schon während des Baus. Mit einem Pilotprojekt testen der Rückversicherer Munich Re und der Bauversicherer VHV jetzt den Einsatz von Sensoren, um Wassereinbrüche frühzeitig zu entdecken. In den USA betreibt Munich Re über die Tochter Hartford Steam Boiler das Geschäft mit Sensoren zur Schadenverhütung schon länger, jetzt sollen auch europäische Erstversicherer als Kunden gewonnen werden.
Element erhält 10 Mio. Euro
Der Digitalversicherer Element hat 10 Mio. Euro bei Investoren eingesammelt. Damit steigert das Unternehmen sein gesamtes Funding auf 50 Mio. Euro. Nach einer kurzen Umsatzdelle zu Beginn der Corona-Krise verzeichnete der White Label-Anbieter in den Monaten Juni und Juli Rekordzahlen, sagt Vorstandschef Christian Macht.
GDV fordert Staatshilfen für Landwirte
Der deutsche Versichererverband GDV verleiht seiner Forderung Nachdruck, dass der Staat Mehrgefahrenversicherungen bezuschussen soll, mit denen Landwirte auch Dürrerisiken absichern können. Üppige Prämien und hohe Selbstbehalte sorgen bislang dafür, dass sich Landwirte zwar gegen Hagel, Starkregen, Sturm und Frost versichern, nicht aber gegen Dürre. Würde der Staat wie in anderen Ländern die Hälfte der Prämien übernehmen, dürfte das nach den Vorstellungen des GDV die Verbreitung der Policen erhöhen und staatliche Ad-hoc-Hilfen für Bauern wie im Dürrejahr 2018 überflüssig machen. Auch der Deutsche Bauernverband wünscht sich eine Anschubfinanzierung von Bund und Ländern.
Lloyd’s setzt auf Hygiene-Nebel und Maskenpflicht
Der Versicherungsmarkt Lloyd’s of London öffnet am 1. September wieder seine Büroräume. Wegen der Infektionsgefahr haben die Briten dafür ein Regelwerk veröffentlicht. Das Arbeitsumfeld wird eine Zeit lang anders aussehen, teilte Lloyd’s-Chef John Neal darin mit. Er hat die Belegung im Gebäude auf 45 Prozent heruntergeschraubt. Ab der Wiedereröffnung soll es bei Lloyd‘s virtuelle Konferenzräume geben. In vielen Bereichen gilt Maskenpflicht, und einmal im Monat wabert ein spezieller Nebel durch Lloyd’s heilige Hallen, der Viren und Bakterien fernhalten soll.
Allianz verkauft 95.000 Lebensverträge in Belgien
Der Allianz-Konzern verkauft einen Run-off-Bestand mit 95.000 klassischen Lebensversicherungsverträgen in Belgien an den Bermuda-Rückversicherer Monument Re. Zum ersten Mal hat der Konzern damit einen Bestand in Europa verkauft, nachdem er in Asien bereits eine Reihe von Transaktionen abgewickelt hat. Für Deutschland schließt die Allianz bislang externe Run-offs kategorisch aus. Der Käufer Monument Re gehört zu 20 Prozent der Hannover Rück.
Wechsel bei den IT-Chefinnen
Leute – Aktuelle Personalien Die Zurich braucht in Deutschland eine neue IT-Chefin: Die bisherige Bereichs-Vorständin Dorothée Appel (Bild) übernimmt zum 1. Oktober die Stelle als Chief Information Officer (CIO) bei ABN Amro, kündigte die niederländische Bank an. Appel war im November 2018 bei der Zurich angetreten. Ein anderer Schweizer Versicherer hat dagegen schon eine neue Frau für die IT seiner Deutschlandtochter gefunden. Bei der Helvetia Deutschland ist Andrea Sturmfels zur CIO befördert worden.
7 Mio. Euro für Claimsforce
Das Hamburger Insurtech Claimsforce hat 7 Mio. Euro von Investoren eingesammelt. Damit steigert das Softwareunternehmen sein Funding auf insgesamt 9 Mio. Euro. Mit dem Geld will der Spezialist für Schadenregulierung sein Angebot ausbauen und die Internationalisierung angehen. Die Belegschaft soll bis 2021 deutlich wachsen.
Industrie und Makler fordern Pandemie-Deckung
In einem gemeinsamen Papier verlangen die deutsche Industrie und die Versicherungs-Großmakler eine Pandemie-Deckung, die ähnlich wie bei Terrorrisiken durch die Beteiligung des Staates möglich gemacht werden soll. Der Gesamtverband der Versicherungsnehmenden Wirtschaft und der Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler können sich sogar vorstellen, den Terrorversicherer Extremus um eine Pandemie-Deckung zu erweitern. Auch der Kapitalmarkt könne beteiligt werden. Offenbar wollen Industriekunden und Makler bei der künftigen Regelung der Pandemie-Versicherung das Feld nicht dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft überlassen.










