Es werden längst noch nicht alle Potenziale ausgeschöpft, um die Versicherbarkeit von Naturgefahrenrisiken zu erhöhen. Die Prävention muss dabei eine größere Rolle spielen, waren sich Branchenvertreter bei einer Diskussion auf der Finanzmesse DKM einig. Thomas Bischof, Schaden- und Unfall-Chef bei der Barmenia Gothaer, fürchtet, dass eine Pflichtversicherung gegen Elementargefahren die Präventionsbemühungen torpedieren würde. Christine Kaaz, Vorstandssprecherin der Nürnberger Allgemeine, sieht die Rückversicherer beim Thema Frequenzschäden in der Pflicht.
Versicherer
Debeka investiert Millionen in Infrastruktur
Die Debeka-Versicherungsgruppe aus Koblenz will mehr in den Ausbau erneuerbarer Energien sowie in soziale Immobilien wie Schulen, Kindergärten und medizinische Versorgungszentren investieren. Dafür hat sie den Investmentmanager KGAL damit beauftragt, zwei neue Fonds aufzulegen und zu managen. Die Debeka will bis zu 400 Mio. Euro in diese sogenannten Evergreen-Fonds investieren.
„Privatkunden sind die Verlierer der Konsolidierung“
Die Konsolidierungswelle auf dem Maklermarkt geht am Ende insbesondere zulasten der Kunden, insbesondere der Privatkunden, sagte Bernd Helmsauer, Chef der gleichnamigen Maklergruppe, auf der Fachmesse DKM. Gleichzeitig finde immer weniger Kundenbetreuung statt. Helmsauer berichtete von einer beachtlichen Zahl sogenannter „Bestandsrentner“. Damit meint er Vermittler, die kaum noch beim Kunden in Erscheinung treten – aber auch nicht an einen Verkauf denken, weil ihnen die laufenden Vergütungen eine nette Zusatzrente bescheren.
BaFin will Kfz-Versicherern auf die Finger schauen
Nachdem sie im Rahmen der sogenannten Wohlverhaltensaufsicht Geschäftspraktiken von Lebensversicherern unter die Lupe genommen hat, will die BaFin jetzt bei Schaden- und Unfallversicherern genauer hinschauen. Ein Fokus soll dabei auf Kfz-Versicherern liegen. Der Behörde sind insbesondere Preisdifferenzierungen und Rabattmöglichkeiten, die nicht immer risikobasiert sind, aufgefallen. Solche Praktiken seien nicht mit den Ansprüchen der BaFin vereinbar, sagte die oberste Versicherungsaufseherin Julia Wiens auf der Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht in Bonn.
„Wir müssen sauber beraten“
Wie müssen sich Versicherer für die Zukunft aufstellen? Diese Frage haben hochkarätige Vertreter der Versicherungsbranche bei einer Podiumsdiskussion auf der Fachmesse DKM in Dortmund diskutiert. Dabei herrschte eine einhellige Meinung: Versicherer müssen sich zwar neuer Technologien bedienen und das vorhandene Potenzial für Zusammenschlüsse nutzen. Aber ebenso muss man das Vertrauen von Kundinnen und Kunden zurückgewinnen und in die Beratung von Mensch zu Mensch investieren, um in zehn Jahren noch relevant zu sein.
Youplus stellt Neugeschäft ein
Der kleine Schweizer Lebensversicherer Youplus hat das Neugeschäft eingestellt, nachdem die Solvenzquote eine intern festgelegte Schwelle unterschritten hat. Ein Sprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Bestehende Kunden in Deutschland müssten sich aber keine Sorgen machen. Youplus sei im Gespräch mit potenziellen Geldgebern. Zu den Eignern gehört die Talanx-Tochter Hannover Rück.
Rosenberger: VIG ist der perfekte Partner
Nürnberger-Chef Harald Rosenberger hat auf der DKM die Entscheidung verteidigt, die Unabhängigkeit des fränkischen Versicherers aufzugeben und mit der Vienna Insurance Group (VIG) als Mehrheitseigner weiterzumachen. Die VIG sei mit Blick auf die umfassende Transformationen des Unternehmens der ideale Partner. Der Wiener Versicherungsgigant, der bislang vor allem in Mittel- und Osteuopa tätig ist, stellt nicht nur die nötigen finanziellen Mittel bereit, sondern bringt auch umfangreiche eigene Erfahrungen in der Systemmodernisierung mit. Die Nürnberger profitiert außerdem von ihrer künftigen Aktionärsstruktur, betonte Rosenberger.
Jörg Asmussen zum Posting-König gekürt
Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer Jörg Asmussen postet auf dem Netzwerk Linkedin so viel wie kein anderer Verbandschef. Das hat die Linkedin-Publikation CEO Branding Insights gezählt und ihn daher zur „Post-Maschine“ ernannt. Aber auch bei inhaltlichen Punkten wie Aktualität, Relevanz und Haltung überzeugte Asmussen und landete dafür im Ranking aller untersuchten Verbandschefs auf Platz 3.
Ralf Berndt im BVK-Maklerbeirat
Ralf Berndt, ehemaliger Vorstand der Stuttgarter Lebensversicherung, wird Teil des Maklerbeirats des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Berndt hatte die Stuttgarter erst vor Kurzem verlassen und war in den Ruhestand gegangen. Seitdem hat er mehrere Positionen als Berater übernommen. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Spezialversicherer Markel und dem Vermögensverwalter Fidelity.
Allianz fordert EU-Führerschein für autonome Fahrzeuge
Weniger Stress im Verkehr oder die Möglichkeit, während der Fahrt andere Dinge zu erledigen: Deutsche Autofahrer versprechen sich viel vom autonomen Fahren. Eine aktuelle Untersuchung des Allianz Zentrums für Technik zeigt jedoch, dass sie skeptisch sind, wenn es um den Reifegrad der Technologie in kritischen Verkehrssituationen geht. Auf dem 13. Allianz Autotag in München forderte Klaus-Peter Röhler, Vorstandsmitglied der Allianz SE, die Einführung eines EU-weiten Führerscheins für autonome Fahrzeuge, einheitliche Teststandards sowie den Aufbau einer europäischen Datenbank für kritische Verkehrssituationen.
PKV begrüßt baldige Umsetzung der neuen GOÄ
Die privaten Krankenversicherer (PKV) werten die Ankündigung von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) positiv, die Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) jetzt anzugehen. Die Ministerin halte somit ihr Wort, bei Vorlage eines geeinten Entwurfs von Bundesärztekammer, PKV-Verband und Beihilfe die Reform auf den Weg zu bringen, sagte PKV-Verbandsdirektor Florian Reuter dem Versicherungsmonitor. Jetzt komme es darauf an, die Reform ohne weitere Verzögerungen umzusetzen.
Worauf es bei Betriebsrenten ankommt
Arbeitgeber in Deutschland sehen in einer guten betrieblichen Altersversorgung (bAV) vor allem ein Instrument zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Und: Eine Verringerung des operativen Zeitaufwands hat für viele Firmen oberste Priorität. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Befragung des Beraters und Maklers WTW. Eine Absenkung der Garantien zugunsten einer höheren Rendite kommt für eine bedeutende Minderheit in Frage.











