Die Versicherungsbranche steht vor einem Wendepunkt: Laut dem neuen „Global Modeled Catastrophe Losses Report“ des Analyseunternehmens Verisk sind die jährlichen Durchschnittsschäden durch Naturkatastrophen auf 152 Mrd. Dollar (130 Mrd. Euro) geklettert. Inflation, Urbanisierung und Klimawandel verschieben das Risikoprofil deutlich hin zu stetigen, verlustreichen Frequenzschäden und weg von seltenen Extremereignissen.
Versicherer
R+V verkauft jetzt auch Autos
Und das funktioniert so: Fahrzeugbesitzer, die ihren Wagen verkaufen wollen, müssen den Fahrzeugschein des entsprechenden Autos sowie aussagekräftige Fotos auf der Internetseite der R+V hochladen und den gewünschten Verkaufspreis angeben. Autorisierte Händler der Plattform Carsale24 können das Angebot einsehen und ein Gebot abgeben. Den Wunschpreis des Verkäufers erfahren die Händler dabei nicht.
Neue Regionalklassen für Millionen Autobesitzer
Der Versichererverband GDV hat die Schadenbilanzen und Regionalklassen der 413 Kfz-Zulassungsbezirke in Deutschland neu berechnet. Das hat Veränderungen für insgesamt mehr als zehn Millionen Kfz-Haftpflichtversicherte in Deutschland zur Folge sowie für rund 4,7 Millionen Menschen mit Kaskoschutz. Das Vergleichsportal Verivox weist aus diesem Anlass auf kurios anmutende Preisunterschiede hin.
Stoïk kauft erstmals zu – in Belgien
Der französische Cyber-Assekuradeur Stoïk hat erstmals einen Konkurrenten übernommen – und ist gleichzeitig in den belgischen Markt eingetreten. Der Assekuradeur Cybercontract aus der Nähe von Antwerpen gehört künftig dem Netzwerk von Stoïk an. Bisher war das Unternehmen vor allem organisch gewachsen. Das könnte sich künftig ändern, denn der aktuelle Deal soll der Auftakt einer Übernahme-Strategie sein.
Howden startet Luftfahrtgeschäft in Deutschland
Der Maklerkonsolidierer Howden steigt in Deutschland mit einem neuen Team ins Luftfahrtgeschäft ein. Geleitet wird es von Carsten Nawrath, Experte für Luft- und Raumfahrtversicherungen, der von Starr Insurance aus München kommt. Außerdem: Der Industrieversicherer QBE Deutschland verstärkt sein Cyber Underwriting mit zwei neuen Mitarbeitenden. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei der Versicherungskammer, bei den Beratern Oliver Wyman und Horn & Company sowie beim Kreditversicherer Allianz Trade in Nordeuropa.
Nürnberger mit Fortschritten im ersten Halbjahr
Bei der angeschlagenen Nürnberger ging es im ersten Halbjahr wieder bergauf: Das Konzernergebnis liegt deutlich im positiven Bereich, nachdem das Halbjahresergebnis 2024 bei minus 23 Mio. Euro und das Gesamtjahresergebnis sogar bei 77 Mio. Euro gelegen hatte. Die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen zeigten Wirkung, hinzu kamen Veräußerungserlöse. Die schwer zu planende Schadenentwicklung und eine erwartete Steuerbelastung werden das Gesamtjahresergebnis jedoch vermutlich drücken.
Steigende Anforderungen an Mittelständler
Mittelständische Industrieversicherungskunden in Deutschland müssen inzwischen teils Anforderungen erfüllen, wie Versicherer sie früher fast nur an Großunternehmen gestellt haben. Zu diesem Ergebnis kommt der Makler Südvers in seinem aktuellen Marktmonitor. Treiber sind Naturgefahren, geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten. Und: Der Markt hierzulande präsentiert sich vielschichtiger als international, wo sich bereits die Anzeichen für eine Entspannung abzeichnen.
Gutes Angebot, schlecht kommuniziert
Viele Unternehmen bieten alles, was sich ein potenzieller Azubi wünschen kann: einfache Bewerbung, spannende Arbeit und gute Bezahlung. Doch offenbar schaffen sie es nicht, diese Anreize auch zu kommunizieren, so das Ergebnis einer gemeinsamen Umfrage von der Bertelsmann-Stiftung und dem Institut der Deutschen Wirtschaft Köln. Versicherer wurden dabei nicht gesondert erfasst – die Unternehmensgruppe, der sie zugeordnet sind, zeigt aber besonders großes Selbstbewusstsein mit Blick auf die eigenen Marketing-Qualitäten.
Lebensrückversicherung im Trend
US-Lebens- und Rentenversicherer setzen zunehmend auf Rückversicherung als strategisches Kapital- und Risikomanagementinstrument. Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur A.M. Best in einem aktuellen Bericht im Vorfeld des Rückversicherungstreffens in Monte Carlo. Den sogenannten Offshore-Rückversicherern, also Gesellschaften in Bermuda und auf den Kaimaninseln, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Wem Drohnen drohen
US-amerikanische Versicherer setzen vermehrt Drohnen ein, um die Gebäude und Grundstücke ihrer Versicherungsnehmer aus der Luft zu kontrollieren – allerdings unangemeldet, wie das US-Finanzportal Moneywise berichtet. In der Folge könnten die Gesellschaften Beiträge erhöhen oder sogar Policen kündigen. Viele Kunden der US-Versicherer bewerten dieses Verhalten als übergriffig. Ist ein solches Szenario auch in Deutschland denkbar?
Studie: Cyberversicherungsmarkt „gereift“
Der Cyberversicherungsmarkt wird immer komplexer. Die Risiken steigen, das Angebot an Policen auch, Versicherer wie Versicherte wissen immer besser, worauf es für sie ankommt. Das IT-Sicherheitsunternehmen Arctic Wolf kommt deswegen zu dem Schluss, dass der Markt „gereift“ ist. Angesichts einer steigenden Gefahr von Cyberangriffen ist das auch notwendig. Darüber hinaus bieten sich weitere Wachstumschancen.
Private Equity schrumpft. Und die Makler?
Herbert Frommes Kolumne Noch werden Maklerfirmen zum 15- oder 16-Fachen eines schön gerechneten operativen Gewinns gekauft. Die Blase ist zumindest in Deutschland noch nicht geplatzt. Doch es gibt Anzeichen dafür, dass es schwieriger wird. So sucht der Kölner Makler Global bislang vergeblich einen Käufer für einen Milliardendeal. Das Langfristproblem: Den Private-Equity-Firmen fällt es immer schwerer, Anlegergelder einzuwerben.










