Leute – Aktuelle Personalien Der ehemalige BaFin-Chef Felix Hufeld (Bild) wurde in den Aufsichtsrat der Deutschen Invest Immobilien bestellt. Er wird dem Spezialisten für Wohnimmobilieninvestments beratend zur Seite stehen. Außerdem: Jean-Pierre Clamadieu verlässt den Axa-Verwaltungsrat, der Versicherer QBE Europe befördert zwei Mitarbeiter, der Spezialversicherer Optio bekommt einen neuen CEO und der US-Versicherer Chubb gründet eine neue Einheit mit einem 5-köpfigen Führungsteam.
Versicherer
Gesetzgeber machen Captives das Leben leichter
Firmeneigene Versicherungsgesellschaften, sogenannte Captives, haben eine große Bedeutung, wenn Unternehmen mit knappen Kapazitäten im Versicherungsmarkt umgehen müssen, schreibt die Ratingagentur Morningstar in einer aktuellen Analyse. Wie stark der Captive-Markt zulegen kann, hängt allerdings sehr von den rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen ab. Das zeigen Positivbeispiele aus Frankreich, Kanada und einigen US-Bundesstaaten. Allerdings drohen neue Vorschriften der US-Börsenaufsicht.
Ukraine will für Schäden an Handelsschiffen zahlen
Die ukrainische Regierung hat beschlossen, einen Versicherungsfonds für kriegsbedingte Schäden an Handelsschiffen einzurichten. Damit will das Land die Exporte wieder ankurbeln. Nach einem im vergangenen Jahr geschlossenen Abkommen mit Russland dürfen Schiffe, die Getreide transportieren, die ukrainischen Häfen verlassen. Allerdings scheuen Schiffsversicherer das Risiko. Ihnen drohen bereits hohe Schäden aus festsitzenden Schiffen, die zum Totalverlust erklärt werden könnten.
Geico bleibt Problemkind von Berkshire
Heftige Verluste beim Autoversicherer Geico haben das Versicherungsgeschäft von Berkshire Hathaway im vergangenen Jahr ins Minus getrieben – trotz einer deutlichen Erholung in der Rückversicherungssparte. Grund waren vor allem mehr und wesentlich teurere Schäden. Für die Holdinggesellschaft der Investorenlegende Warren Buffett gab es auch insgesamt ein negatives Ergebnis. Wegen hoher Investmentverluste stand unterm Strich ein Minus von 22,8 Mrd. Dollar.
Grund zur IT: „Das Ergebnis ist ernüchternd“
Nachgefragt – Das Video-Interview Seit sieben Jahren steht Frank Grund an der Spitze der Versicherungsaufsicht bei der BaFin. In einem ausführlichen Video-Interview mit Versicherungsmonitor-Herausgeber Herbert Fromme spricht Grund über die Lage der Branche und das Herangehen der Aufsicht. Die Folgen der Inflation, das genauere Hinsehen beim Zustand der IT und seine Haltung zum EU-Vorstoß Richtung Provisionsverbot (er ist dagegen), Grund nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch zu den Problemen in der Cyberversicherung und dem US-Skandal der Allianz nimmt er Stellung. Außerdem spricht Grund über seine eigene Karriere in der Branche.
Kreditversicherer gut gewappnet für Insolvenzwelle
Den Kreditversicherern steht ein herausforderndes Jahr bevor. Die Unternehmensinsolvenzen werden voraussichtlich deutlich steigen, das bedeutet mehr Schäden für die Branche. Die Anbieter sind allerdings gut gerüstet für dieses Szenario, schreibt die Ratingagentur Moody’s in einem aktuellen Bericht. Dank diszipliniertem Underwriting sind die Risiken in den Büchern der Warenkreditversicherer besser als vor der Pandemie. Trotzdem bleiben Unwägbarkeiten.
Der Hacker, der das Bündnis sucht
Die seit Oktober 2022 aktive Hackergruppe HardBit hat einen besonderen Dreh gefunden, um Unternehmen um Millionen zu erleichtern. Sie ermutigt Opfer, ihr Einzelheiten der Cyberpolice mitzuteilen. Dann werde die Forderung so angepasst, dass der Versicherer zahlen müsse, argumentiert HardBit. Das sei doch auch im Interesse der betroffenen Unternehmen. Neben dieser besonders perfiden Masche müssen sich Cyberversicherer auch mit einer neuen kriminellen Vereinigung auseinandersetzen, die bislang knapp 5.000 Opfer angegriffen hat. Sicherheitsexperten nennen sie Nevada.
Zurich unterliegt im Streit um Rentensenkung
Ein Zurich-Kunde hat sich erfolgreich gegen eine happige Absenkung des Rentenfaktors bei einem fondsgebundenen Riester-Vertrag aufgrund der Niedrigzinsen gewehrt. Das Landgericht Köln hat geurteilt, dass die Absenkung um ein Viertel ebenso ungültig ist wie die zugrundeliegende Vertragsklausel. Das berichtete der Anwalt des Mannes Knut Pilz bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Bürgerbewegung Finanzwende. Die Zurich zeigt sich überrascht.
Lemonade wächst und macht weiter Verlust
Der US-Versicherer Lemonade hat seine Prämieneinnahmen im vergangenen Jahr erneut deutlich gesteigert. Profitabel ist das Unternehmen allerdings noch nicht, der Verlust liegt 2022 nochmals über dem Fehlbetrag aus 2021. Die Übernahme des Versicherers Metromile im vergangenen Jahr wirkte sich positiv auf Umsatz und Kundenbestand aus, die Integration ließ jedoch die Betriebskosten ansteigen. Als Reaktion auf die Inflation kündigt Lemonade höhere Prämien an.
Onpier weitet Dienstleistungspalette aus
Die Plattform Onpier, hinter der die Kfz-Versicherer HUK-Coburg, LVM und HDI stehen, erweitert ihr Angebot: Gestartet war Onpier mit der Vermittlung von Wallbox-Geräten zum Aufladen von E-Autos, jetzt folgt die Fahrzeugzulassung für Kundinnen und Kunden der HUK-Coburg. Dafür kooperiert die Plattform mit dem Kfz-Dienstleister Christoph Kroschke GmbH aus Ahrensburg bei Hamburg.
VKB beauftragt Adesso mit IT-Umbau
Das Softwareunternehmen Adesso hat im Kampf um die IT-Erneuerung bei den privaten Krankenversicherern einen weiteren Erfolg errungen: Es wird die Systeme der Bayerischen Beamtenkrankenkasse und der Union Krankenversicherung, zweier Töchter der Versicherungskammer Bayern (VKB), erneuern. Fünf Jahre haben die Softwarespezialisten dafür Zeit.
Überschussbeteiligung steigt nur langsam
Nachdem die Lebensversicherer ihren Kunden jahrelang immer weniger gutgeschrieben haben, steigt in diesem Jahr die Überschussbeteiligung erstmals wieder an. Allzu große Sprünge verzeichnet die Ratingagentur Assekurata allerdings nicht. Weil die Versicherer noch mit großen stillen Lasten in ihren Kapitalanlagen zu kämpfen haben, werden die Deklarationen nur langsam ansteigen, glaubt Assekurata-Chef Reiner Will. Der Blick nach vorn sei aber positiv, betont er.
Cinven verpasst Italien-Tochter Kapitalspritze
Nachdem die italienische Versicherungsaufsicht ein Auszahlverbot über die italienische Cinven-Tochter Eurovita verhängt hat, verpasst das Private Equity-Haus dem Lebensversicherer eine Kapitalstärkung über 100 Mio. Euro. Nach anhaltenden Kapitalproblemen hatte die Aufsicht den Run-off-Anbieter erst unter Sonderverwaltung gestellt und ihm dann verboten, weiter Kundengelder auszuzahlen. Allerdings dürfte die Summe von 100 Mio. Euro nicht ausreichen, die Bedenken der Aufsicht zu zerstreuen.













