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Notpetya-Angriff: Kriegsausschluss zieht nicht

40.000 lahmgelegte Rechner und über 1,4 Mrd. Dollar Schaden – der Angriff mit der Erpressungssoftware Notpetya im Sommer 2017 hat den US-Pharmahersteller Merck schwer getroffen. Seine Sachversicherer verweigerten die Zahlung und beriefen sich dabei auf den Kriegsausschluss. Jetzt hat ein Gericht in New Jersey geurteilt, dass ein Malware-Angriff nicht von diesem Ausschluss erfasst ist. Der Fall verdeutlicht, dass sogenannte Silent Cyber-Schäden eine ernstzunehmende Gefahr für Versicherer sind.

Allianz will KI-basierte Schadenregulierung ausbauen

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) soll bei der Allianz Versicherung künftig eine größere Rolle spielen. Die Münchener wollen bis Ende des Jahres die Zahl der mithilfe von selbstlernenden Algorithmen regulierten Kaskoschäden verfünffachen. Das berichtete Christopher Iwanowski, Leiter der Schadenentwicklung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit vergangenem Oktober greift der Versicherer bei der Bearbeitung von Kfz-Sachschäden auf KI zurück. Perspektivisch soll die Technologie in weiteren Bereichen Anwendung finden.

Nächster Generali-Rebell tritt zurück

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Rücktritte im Generali-Verwaltungsrat setzen sich fort. Nachdem am Freitag Francesco Caltagirone seinen Posten hingeschmissen hatte, gab nun auch Romolo Bardin seine Position in dem Gremium auf. Beide gehören zu der Aktionärsgruppe, die verhindern möchte, dass Generali-Chef Philippe Donnet eine weitere Amtszeit erhält. Außerdem: Die Helvetia muss weiter nach einem Verwaltungsratschef suchen, und neue Stellenbesetzungen melden BaFin, Scor, Everest Re und Chubb.

Gothaer begräbt Pläne für digitalen Sachversicherer

 Exklusiv  Der Kölner Versicherer Gothaer und die Scira Unternehmensberatung wollen nun doch nicht mehr den digitalen Sachversicherer Scira, vormals Selosc, aufbauen. Eigentlich sollte im Herbst 2021 die Zustimmung der Finanzaufsicht BaFin erfolgen. Stattdessen haben die Beteiligten die Reißleine gezogen und den Antrag auf Gründung eines Versicherers zurückgenommen. Scira war vor zwei Jahren entstanden, nachdem zuvor ein anderer Digitalversicherer gescheitert war.

Nord Stream 2: Versicherungsschutz am Horizont?

Rund 354 Millionen Kubikmeter Gas stehen aktuell in der Pipeline Nord Stream 2 bereit, ins deutsche Gasnetz eingespeist werden, können sie aber nicht. Dem Betreiber des umstrittenen Projekts fehlt nicht nur die Erlaubnis der deutschen Bundesnetzagentur, sondern auch der nötige Versicherungsschutz. Grund dafür waren US-Sanktionen. Das könnte sich jetzt ändern: In den USA ist ein Gesetzesentwurf zu neuen Sanktionen gegen an dem Projekt beteiligte Unternehmen im Senat gescheitert.

Reeder-Haftpflicht wird teurer

Bei den kommenden Vertragserneuerungen am 20. Februar werden die Reeder-eigenen Haftpflichtversicherer, die P&I Clubs, erneut auf höhere Preise drängen. Die Gesellschaften leiden unter hohen Schäden, die Halbjahresergebnisse ließen bei vielen zu wünschen übrig. Auch für die Rückversicherung der Clubs müssen Reeder mehr bezahlen. Besonders teuer wird es für Containerschiffe – sie hatten zuletzt für besonders viele Schäden gesorgt.

Streit um Generali-Zukunft verschärft sich

Der Machtkampf um die Führung von Italiens größtem Versicherer Generali hat eine neue Stufe erreicht: Verwaltungsratsmitglied Francesco Caltagirone (Bild) hat am Donnerstagabend seinen Rücktritt erklärt. Caltagirone gehört zu den Rebellen um Brillenmilliardär Leonardo del Vecchio, die Generali-Chef Philippe Donnet loswerden wollen. Caltagirone, der selbst rund acht Prozent an dem Versicherer hält, begründete den Schritt damit, dass seine Arbeit im Aufsichtsrat von den anderen Mitgliedern behindert worden sei.

Credit Suisse will Milliarde von Greensill-Versicherern

Nachdem die Schweizer Bank Credit Suisse im September 2021 einen ersten Schadenfall im Zusammenhang mit der Greensill-Pleite gemeldet hatte, hat das Unternehmen mittlerweile weitere Ansprüche bei den Kreditversicherern eingereicht. Insgesamt haben sie ein Volumen von 1,17 Mrd. Dollar (1,03 Mrd. Euro). Außerdem bereitet die Bank eine Klage gegen die Softbank vor.

Atomkraft? Nein danke!

Der Vorschlag der EU-Kommission, Atomenergie zumindest vorübergehend als grün einstufen, ist vor allem in Deutschland auf breite Ablehnung gestoßen. Die Versicherer waren bisher in der Diskussion auffallend still. Jetzt haben Vorstände von Lebensversicherern auf einer Veranstaltung der Versicherungsforen Leipzig klare Kante gezeigt: Auch wenn die EU-Taxonomie Atomenergie als nachhaltig klassifiziert, wollen sie nicht investieren.

GGW kauft Transportspezialisten Droege

 Exklusiv  Tobias Warwegs GGW Holding hat ein neues Übernahmeziel gefunden. Die Hamburger Maklergruppe kauft den Transport- und Logistikspezialisten Droege Holding und will damit seine Expertise in dem Bereich ausbauen. Droege beschäftigt rund 170 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich und der Türkei. Die Marken sollen erhalten bleiben. Warwegs GGW Holding kommt inzwischen auf rund 1.200 Mitarbeiter im Markt.

Garantieversicherer wittern Morgenluft

 Exklusiv  Versicherer, die im Geschäft mit Garantieversicherungen für den Autohandel aktiv sind, hatten zuletzt nicht viel Freude: Zunächst brachen die Verkaufszahlen wegen der Corona-Pandemie ein, jetzt werden aufgrund des Chipmangels weniger Gebrauchtwagen und damit auch weniger Policen verkauft. Eine Belebung des Geschäfts erhoffen sie sich durch die Anfang 2022 verschärften Haftungsregeln für Gebrauchtwagenhändler. Um dem erhöhten Absicherungsbedarf der Autoverkäufer gerecht zu werden, haben viele Versicherer neue Policen entwickelt.

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