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Unterschiedliche Vorstellungen

Die Rückversicherer spekulieren in der aktuellen Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2022 auf ordentliche Preissteigerungen und eine steigende Nachfrage. Damit dürften sie bei etlichen Kunden auf taube Ohren stoßen. Die Erstversicherer sind zwar bereits auf höhere Prämienforderungen eingestellt, aber eher im niedrigen einstelligen Prozentbereich, zeigt eine Umfrage der Ratingagentur Moody’s. Mehr Schutz wollen sie auch nicht einkaufen – vor allem nicht in der Cyberversicherung, dem Lieblings-Wachstumsfeld der Rückversicherer.

Lloyd’s ist wieder in der Gewinnzone

Es geht bergauf beim Versicherungsmarkt Lloyd’s of London. Nach einem Corona-gebeutelten Vorjahr haben die Briten im ersten Halbjahr 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben. In den ersten sechs Monaten des Jahres hat Lloyd’s einen Gewinn von 1,4 Mrd. Pfund eingefahren. Im Vorjahreszeitraum musste der Versicherungsmarkt noch einen Verlust von 438 Mio. Pfund verbuchen. Um auf dem profitablen Pfad zu bleiben, erhöht die Chefetage den Druck auf die Syndikate. Wer nicht liefert, muss gehen, lautet die Devise.

Industrie fürchtet Nachhaltigkeitspläne der Versicherer

Die Versicherungswirtschaft sieht sich als Vorkämpfer des Klimaschutzes. Bei der deutschen Industrie stößt das auf Widerspruch. Die Anbieter sollten sich an gesellschaftlich festgelegte Ziele halten, aber nicht als Vorreiter agieren, kritisierte Alexander Mahnke, Versicherungschef bei Siemens und Vorstandsvorsitzender des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft, auf der Jahrestagung des Verbands. Kritik gab es auch daran, dass die Versicherer den Technologiewandel noch nicht ausreichend mit Versicherungsschutz begleiten.

GVNW fordert mehr Tempo bei Pandemieabsicherung

Der Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) kritisiert die Trägheit der Politik, wenn es um die Gründung einer privatwirtschaftlich-öffentlich finanzierten Pandemieabsicherung geht. Es sei klar, dass die Versicherungswirtschaft allein nicht die Finanzkraft habe, um Schäden dieser Größenordnung zu stemmen, erklärte Vorstandschef Alexander Mahnke auf dem diesjährigen GVNW-Symposium. Die bisherigen Versuche des Verbands, mit der Politik bei diesem Thema in den Dialog zu treten, waren nicht von Erfolg gekrönt, kritisierte er. Auch für Naturkatastrophen und Cyberangriffe sei ein solcher Ansatz denkbar.

Swiss Re: Inflation ist der Feind der Versicherer

Die sogenannte soziale Inflation hat den Versicherern und Rückversicherern schon viel Ärger bereitet. Damit ist der Trend zu höheren Schadenersatzansprüchen vor Gericht gemeint. In den USA hat das viele Gesellschaften zu hohen Nachreservierungen für Haftpflichtschäden gezwungen. Die Entwicklung ist noch nicht ausgestanden, warnt der Rückversicherer Swiss Re. Er sieht eine „dritte Welle“ der sozialen Inflation über die Branche hereinbrechen – die es gelte, mit höheren Preisen zu kontern.

Privatrente gegen bAV: 1:0

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) durch Entgeltumwandlung ist für die meisten Menschen der finanziell am wenigsten lukrative Weg, für das Alter vorzusorgen, eine private Rentenversicherung der beste. Zu diesem Schluss kommt eine neue gemeinsame Untersuchung von drei Institutionen. Weiteres Ergebnis: Die vielgescholtene Riester-Rente ist aufgrund der Zulagen für Geringverdiener am effizientesten. Die Verfasser bemängeln, dass das Thema Altersvorsorge im aktuellen Wahlkampf viel zu wenig Beachtung finde.

IUMI: Schifffahrts-Boom schuld an Ladungsverlusten

Die Schifffahrt und die Transportversicherer rätseln seit Monaten über eine Häufung von Containerverlusten im vergangenen Winter. Auf der IUMI-Konferenz der Internationalen Transportversicherervereinigung stellte der Schifffahrtsexperte des GDV Uwe Schieder einen Zusammenhang zur Corona-Pandemie her. In dem folgenden Aufschwung seien vor allem große Containerschiffe so stark ausgelastet gewesen wie noch nie. Das habe Schwächen in der Stabilität offengelegt.

Gefahr aus der Lobby

Der Verein Lobbycontrol zieht eine durchwachsene Bilanz der zu Ende gehenden Legislaturperiode. Skandale vor allem aus dem Umfeld der Union wie die Affäre um die Beschaffung von Schutzmasken hätten das Vertrauen in die Demokratie beschädigt, heißt es im aktuellen Lobbyreport. Die Aktivisten fordern Transparenz und klare Grenzen für Einflussnahme sowie mehr Fingerspitzengefühl bei Politik und Behörden. Bei der Parteienfinanzierung müsse es eine Obergrenze für Spenden sowie mehr namentliche Offenlegung geben – auch beim Sponsoring. Nicht gut weg kommt bei Lobbycontrol der Finanzvertrieb DVAG.

Unimicron: Axa und Gothaer unterliegen vor Gericht

 Exklusiv  Das Landgericht Kleve hat die Versicherer Axa und Gothaer dazu verurteilt, ausstehende Schadenzahlungen von 1,42 Mio. Euro beziehungsweise 950.000 Euro an den Leiterplattenhersteller Unimicron Germany zu zahlen (Az. 6 O 24/21). Hinzu kommen Zinsen von insgesamt knapp 800.000 Euro. Das in Geldern am Niederrhein ansässige Unternehmen hatte nach dem Brand einer Produktionshalle die Versicherer verklagt, weil diese sich im Gegensatz zum Konsortialführer Allianz trotz eines bindenden Sachverständigenverfahrens geweigert hatten, den vollen Anteil an der dabei ermittelten Schadensumme zu zahlen. Der Fall gehört zu den skurrilsten seiner Art in der Industrieversicherung.

Map-Report nimmt PKV-Anbieter unter die Lupe

Der Branchendienst Map-Report hat die Bilanzkennzahlen der privaten Krankenversicherer (PKV) für das vergangene Jahr sowie im Zeitraum von 2016 bis 2020 untersucht. Herausgeber Reinhard Klages kritisiert, dass die meisten Gesellschaften konkrete Zahlen zum Neugeschäft in der Vollversicherung unter Verschluss halten. Leichte Verbesserungen verzeichnete die Branche bei der Verwaltungskostenquote und der Abschlusskostenquote, allerdings nur unterm Strich. Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind erheblich.

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