Der Münchener Versicherer Allianz will 78.000 hochverzinste Lebensversicherungsverträge seiner asiatischen Tochter Allianz Taiwan Life loswerden. Käufer ist China Life. Bereits vor einem Jahr wollte die Allianz den Bestand in Taiwan verkaufen, doch die Finanzaufsicht blockierte damals die Transaktion. Geben die Finanzwächter dieses Mal grünes Licht, könnte die Übernahme laut Allianz bereits Mitte 2018 abgeschlossen sein.
Versicherer
EU-Politiker fordern IDD-Fristverlängerung
Der Wirtschaftsausschuss des europäischen Parlaments sieht die Gefahr, dass die Versicherer in einzelnen Mitgliedsstaaten mit der derzeit für Februar 2018 vorgesehenen Umsetzung der Vertriebsrichtlinie IDD überfordert sind und hat eine Fristverlängerung bis Oktober kommenden Jahres vorgeschlagen. Damit es so kommt, muss die europäische Kommission zustimmen. Der Abgeordnete Werner Langen begründete den Vorstoß damit, dass die Kommission die beiden delegierten Rechtsakte zur IDD erst am 21. September und damit um Monate verspätet vorgelegt hat.
Kreditversicherer fürchten Zinsanstieg
Die Versicherungswirtschaft leidet unter den seit Jahren niedrigen Zinsen. Ein plötzlicher Zinsanstieg wäre aber auch nicht gut. Er würde nicht nur Lebensversicherer in die Bredouille bringen, sondern auch zu einer Schadenwelle bei Kreditversicherern führen. Auch die zunehmende Cyberkriminalität könnte zu vermehrten Firmenpleiten und damit Schäden führen. Momentan ist der Markt sehr käuferfreundlich: Die Kreditversicherer sind bereit, hohe Deckungslimite zu geringen Prämien zu gewähren. Experten fürchten, dass sie sich zu viel Risiko für zu wenig Geld aufhalsen.
Daten werden für Versicherer immer wichtiger
Versicherer sind darauf angewiesen, mehr Daten von ihren Kunden zu sammeln, selbst wenn sie keine Tarife anbieten wollen, die auf individueller Risikokalkulation basieren. Sie brauchen die Informationen, um persönliche Serviceangebote machen zu können, so eine aktuelle Studie von IBM. Das Problem ist aber, dass die Kunden noch zurückhaltend dabei sind, ihre privaten Informationen mit Versicherern zu teilen. Das Haupthindernis ist mangelndes Vertrauen. Hieran müssen die Versicherer arbeiten.
Daimler könnte auf Rückruf-Kosten sitzen bleiben
Der Autohersteller Daimler muss mehr als eine Million Fahrzeuge zurückrufen, einige davon sind erst wenige Monate alt. Der Airbag bei sieben verschiedenen Modellen könnte ohne Unfall plötzlich auslösen, da sich das Lenkrad elektrisch auflädt, die Spannung aber durch ein fehlerhaftes Kabel nicht richtig abgeleitet werden kann. Daimler könnte auf den Kosten für die Reparaturen und den Rückruf sitzen bleiben, da Autohersteller wie Daimler in der Regel keine Rückrufkostenversicherung haben.
BaFin: Wann das Provisionsabgabeverbot nicht gilt
Seit Juli gilt das neue Provisionsabgabeverbot, das die große Koalition zusammen mit dem IDD-Umsetzungsgesetz verankert hat. In einem aktuellen Beitrag erklärt die BaFin die neuen Regeln und erläutert, unter welche Umständen Ausnahmen möglich sind. So sind etwa geringfügige Zahlungen an den Kunden bis 15 Euro erlaubt und für die Zusammenarbeit mit Tippgebern gilt eine Ausnahme. Die Sonderregel für den Vertrieb mit Restschuldversicherungen durch Banken erwähnt die Aufsicht nicht.
Bündnis für den Umgang mit neuen Risiken
Das Weltwirtschaftsforum hat eine Initiative zum Umgang mit Risiken ins Leben gerufen, die mit neuen Technologien wie selbstfahrenden Autos oder dem Internet der Dinge einhergehen. Namhafte Versicherer, Technologiefirmen und Staatsvertreter arbeiten dabei zusammen, um die Versicherbarkeit von Risiken sicherzustellen, die angesichts des rasanten technologischen Fortschritts immer schwieriger einzuordnen sind. 2018 sollen erste Ergebnisse vorgestellt werden. Das Weltwirtschaftsforum hat außerdem einen Bericht zum Thema erstellt.
Ottonova bietet Fernbehandlungen an
Der digitale Krankenversicherer Ottonova bietet seinen Kunden künftig Video-Konsultationen an. Durch die telemedizinische Abklärung können sich Versicherte gegebenenfalls einen Arztbesuch ersparen. Seine jungen und digital orientierten Kunden wünschen solche Angebote, sagt Unternehmenschef Roman Rittweger. Da deutsche Ärzte per Videokonsultation nur Patienten behandeln dürfen, die sie persönlich kennen, kooperiert Rittweger mit dem Schweizer Unternehmen Eedoctors, das auf den digitalen Arztbesuch spezialisiert ist.
Durchbruch für Garantieverzicht durch Betriebsrenten
Nach der jahrelangen Dominanz von klassischen Lebensversicherungen mit Garantien fällt den Deutschen der Umstieg auf garantieärmere Altersvorsorgeprodukte schwer. Das neue Sozialpartnermodell könnte dem Garantieverzicht zugunsten einer höheren Rendite zum Durchbruch verhelfen, glaubt die Ratingagentur Assekurata. Dafür müssen sich die Tarifparteien aber erst mal auf das neue Modell einlassen. Assekurata-Chef Reiner Will zeigte Verständnis für den Wunsch einiger Lebensversicherer, ihre Altbestände in den Run-off zu geben und zu verkaufen. Er ist aber skeptisch, ob das auch im besten Interesse der Kunden ist.
Friday kooperiert mit Tank Taler und Drivy
Friday, der neue Kfz-Versicherer der Baloise, hat zwei Partner gefunden. Das Online-Verleihportal für Privatfahrzeuge Drivy und den Telematik-Dienstleister Tank Taler. Friday will mit Angeboten punkten, die schnell, mobil optimiert und verbrauchsabhängig sind. Bei Kfz-Policen allein soll es nicht bleiben, auch andere Sparten interessieren Friday-Chef Christoph Samwer. Versicherer haben Nachholbedarf in Sachen Kundenservice, sagte Jörg Hipp, Vorstand der Allianz Versicherung, auf einer Konferenz in Köln zum Thema Fahrzeugdaten und Mobilität. Das biete Angriffspunkte für neue Konkurrenten wie Samwers Insurtech Friday, warnte er.









