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Rieß in Angriffslaune

Vor einigen Tagen hatte ich zusammen mit Marc Beise, Wirtschaftschef der Süddeutschen Zeitung, Gelegenheit zu einem langen Gespräch mit Markus Rieß. Der Allianz-Deutschlandchef war in bester Laune, fit und angriffslustig. Das Interview mit Rieß druckt die SZ in ihrer Donnerstags-Ausgabe. Mir fielen vier Kernpunkte auf, die Rieß am Herzen liegen – und die aktuelle Strategie der Allianz Deutschland prägen.

Piraten: Prämien sinken nicht

Vor der Küste Somalias gab es im vergangenen Halbjahr so wenig Piratenangriffe wie zuletzt 2006. Zu sinkenden Prämien für Kidnap & Ransom-Policen wird das trotzdem nicht führen. Die Lösegeldforderungen steigen – und vor Westafrika bildet sich ein neuer Hotspot.

Katastrophenbonds werden billiger

Schlechte Nachrichten für Rückversicherer: Die Preise für die Absicherung von Risiken durch den Kapitalmarkt sind im steilen Fall. Pensionsfonds, Family Offices und Lebensversicherer schaufeln hohe Summen in Versicherungsverbriefungen. Das trifft die traditionellen Rückversicherer.

Mit der Black Box in den Tod

Versicherer in Großbritannien, Irland und Italien nutzen Aufzeichnungsgeräte in Autos, um zu überprüfen, ob ihre Kunden sich an Vereinbarungen halten. Auch in Deutschland denken Gesellschaften darüber nach. In einem Fall in Großbritannien spielt die Black Box allerdings eine unrühmliche Rolle – sie soll indirekt zu zwei Todesfällen geführt haben.

NSA-Spionage: Turbo für Cyber-Versicherung

Die Enthüllung, dass der amerikanische Geheimdienst Millionen an Telefon- und Internetdaten in Deutschland ausspioniert hat, hat auch in der Wirtschaft für Verunsicherung gesorgt. Schäden durch Wirtschaftsspionage sind bisher nur zum Teil versicherbar. Das könnte sich ändern.

Flut ganz oben in der Katastrophenstatistik

Das Hochwasser im Mai und Juni dieses Jahres gehört nach Ansicht der Munich Re  zu den teuersten Naturkatastrophen, die Deutschland je getroffen haben. Die Flutkatastrophe ist psychologisch wichtig, denn ansonsten waren die Schäden im ersten Halbjahr niedrig – kein gutes Argument für Prämienerhöhungen.

Perspektive ohne Garantiezins

Nach der Munich Re-Tochter Ergo hat jetzt auch der Marktführer Allianz eine neue Lebensversicherung ohne Garantiezins auf den Markt gebracht. Anders als der Vertrag von Ergo, der stark an eine Fondspolice erinnert, bleibt der Münchener Versicherer der Welt der klassischen Policen treu.

Schicksalssparte Lebensversicherung

Die öffentlichen Versicherer sind besonders stark in der Gebäude- und Kraftfahrtversicherung. Aber ihre Zukunft hängt zu einem großen Teil von der Lebensversicherung ab – das liegt an ihrer Eignerstruktur. Für die Sparkassen ist das Geschäft von größter Bedeutung, birgt aber auch Risiken.

Branche im Verteidigungsmodus

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft wehrt sich gegen Vorwürfe, die Branche würde Auszahlungen an Kunden verzögern. Die Assekuranz fühlt sich ungerechtfertigt von Verbraucherschützern und Medien an den Pranger gestellt. Kritik sind die Versicherer eigentlich gewöhnt. Der Unterschied dieses Mal: Das Bundesjustizministerium hat sich eingeschaltet und will die Vorwürfe klären. Die Versicherer haben Angst, zum Wahlkampfthema zu werden.

Lebensversicherung ohne Garantie rechtlich problematisch

Der Kölner Versicherer Gothaer sieht mögliche rechtliche Probleme bei Lebensversicherungen ohne den klassischen Garantiezins. „Aus unserer Sicht befinden wir uns da formaljuristisch in einer Grauzone“, sagte Vorstandschef Werner Görg. Die Gothaer denkt darüber nach, ob sie ähnlich wie Allianz und Ergo eine Police ohne lebenslange Garantie auf den Markt bringen wird.

Transparo tief in den roten Zahlen

Das Online-Vergleichsportal Transparo in Augsburg hat seinen Eignern im Geschäftsjahr 2011/2012 tief rote Zahlen beschert. Für HUK-Coburg, Talanx und WGV kommt der Einstieg teuer. Der umkämpfte Markt der Vergleichsportale dürfte durch den geplanten Einstieg von Google noch schwieriger werden.

Wenn der Staatsanwalt klingelt

Es ist der Albtraum jedes Unternehmers: Morgens stehen Polizeibeamten und Steuerfahnder mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Tür und begehren Einlass. So manch einem Manager steht in so einer Situation schnell der Angstschweiß auf der Stirn. Doch die Devise lautet: Bloß nicht in Panik geraten.

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