Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Herausgeber Herbert Fromme über Telematik in der Kfz-Versicherung. Zahlreiche Anbieter haben sich aus dem Feld schon wieder zurückgezogen. Probleme gibt es viele – eines ist das mangelnde Interesse der Kunden.
Zurich expandiert nach Indien
Die Zurich steigt in den indischen Sachversicherungsmarkt ein und nimmt dafür einiges Geld in die Hand. Sie erwirbt für 488 Mio. Dollar (462 Mio. Euro) die Mehrheit am Versicherungsanbieter Kotak Mahindra General Insurance, bislang eine reine Banktochter. Ihren 51 Prozent-Anteil will sie in Zukunft noch weiter ausbauen. Indien ist aufgrund seiner großen Bevölkerung und der hohen Wachstumsraten bei Versicherungen ein attraktiver Markt, aber kein leichter. Andere europäische Anbieter haben sich bereits wieder zurückgezogen.
Steinmann: An uns soll es nicht liegen
Exklusiv Die Swiss Re rechnet mit einer steigenden Nachfrage nach Naturkatastrophendeckungen bei ihren Kunden in Deutschland und Europa. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor gibt sich Thorsten Steinmann, Head Property & Casualty Reinsurance Northern, Central & Eastern Europe, optimistisch, dafür auch genügend Kapazitäten zur Verfügung stellen zu können. Die Swiss Re habe Appetit auf Naturkatastrophenrisiken – wenn der Preis stimmt. Zudem spricht Steinmann über das Haftpflichtgeschäft, politische Risiken und vermehrte Feuerschäden in Deutschland.
GVNW weist GDV-Prognose zu D&O scharf zurück
Die Warnung vor steigenden Schäden in der D&O-Versicherung, die der GDV vor einigen Tagen veröffentlicht hat, ist für den Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) nur ein „durchsichtiges Manöver“, um ein weiteres Absinken der Prämien in der dieser Sparte zu verhindern. Verbandsjustiziar Marcus Bastian nimmt die Argumentation der Versicherer in einer Stellungnahme jetzt auseinander – und kann sich einen Seitenhieb gegen die Statistik des Verbands nicht verkneifen.
GKV-Beiträge steigen etwas stärker als PKV-Prämien
Sowohl in den vergangenen zehn als auch in den vergangenen 20 Jahren sind die Prämien in der privaten Krankenversicherung (PKV) je Versichertem etwas weniger stark gestiegen als die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der PKV. Es kritisiert, dass GKV-Versicherte die zunehmende Belastung aufgrund steigender Höchstbeiträge oft nicht wahrnehmen. In der PKV liefen Prämienanpassungen dagegen höchst transparent ab, lobt das brancheneigene Institut.
Aon-Chef Case: Größe ist nicht entscheidend
Exklusiv Der Großmakler Aon musste Federn lassen: Er rangiert nicht mehr auf Platz eins der größten Makler weltweit. Auch bei den Zahlen und der Entwicklung des Aktienkurses bleibt er hinter den Konkurrenten Marsh und Gallagher zurück. Aon-Chef Greg Case beunruhigt das nicht. Größe sei nicht entscheidend, sagte er im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Wichtiger sei Führerschaft bei den Kunden und Innovation. Hier liefere Aon, betont Case. Außerdem sprechen er und Deutschland-Chef Kai-Frank Büchter über den deutschen Markt.
Kunden werden unbequemer
Versicherer müssen sich auf neue Kundenbedürfnisse einstellen: Kommende Kundengenerationen werden illoyaler und besser informiert sein, warnten die Generationenforscherin Steffi Burkhart und Wolf Gerlach, Vorstandsmitglied des österreichischen Versicherers Uniqa, bei einer Onlineveranstaltung des Automatisierungsdienstleisters Omnius. Die Versicherer müssen es schaffen, die Kunden langfristig zu begeistern.
LVM-Vorstand Ludger Grothues verstorben
Leute – Aktuelle Personalien Ludger Grothues, Finanzvorstand des Versicherers LVM, ist mit 60 Jahren überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Die von ihm verantworteten Bereiche teilen LVM-Vorstandschef Matthias Kleuker und Vorstandsmitglied Rainer Wilmink kommissarisch unter sich auf. Außerdem: Verti bekommt im Zuge einer umfangreichen personellen Umstrukturierung beim spanischen Mutterkonzern Mapfre eine neue Chefin. Personelle Neuigkeiten gibt es außerdem bei Baloise, Gothaer, Helvetia und dem Versicherungsmarkt Lloyd’s.
Acapulco kämpft mit Sturmfolgen
In der mexikanischen Stadt Acapulco hat der schwere Sturm „Otis“ große Zerstörung verursacht und viele Menschenleben gefordert. Für die Bewohner kam die Katastrophe überraschend, weil Experten die Schwere des Sturms erst spät erkannten. Der Schaden geht nach ersten Erwartungen in die Milliarden, Acapulco ist ein wirtschaftliches und touristisches Zentrum. Die Rückversicherer halten sich mit Schätzungen noch zurück.
Ohne klare Formulierungen keine Sanktionen
Legal Eye – Die Rechtskolumne Jeden Versicherungsnehmer treffen Obliegenheiten aus dem Versicherungsvertrag. Ihre Verletzung kann für Versicherte negative Folgen haben – etwa die Leistungsfreiheit des Versicherers. Will der Versicherer einen Verhaltensverstoß sanktionieren, muss auch die Vereinbarung über die Rechtsfolgen wirksam sein, sonst bleibt der Verstoß sanktionslos. Letzteres stellte das OLG Karlsruhe kürzlich in Frage. Blick auf ein Mysterium.
Axa: Klimawandel bleibt größte Bedrohung
Risiken durch den fortschreitenden Klimawandel und Gefahren infolge der wachsenden Zahl von Cyberangriffen sind in den Augen von Experten und aus der Sicht von Bürgern die größte Gefahr für die Gesellschaft. Das haben die französische Axa und der Pariser Marktforscher Ipsos in einer Studie herausgefunden. Die Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz stellt laut der Erhebung das sich am schnellsten entwickelnde Risiko dar.
Maklerplattform HBC übernimmt TPSH-Gruppe
Exklusiv Die Hamburger Konsolidierungsplattform Hanseatic Broking Center (HBC) unter ihrem Chef Hauke Martinsen hat die TPSH-Gruppe aus Unterhaching bei München gekauft. HBC wird vom Londoner Investor Preservation Capital Partners finanziert. TPSH konzentriert sich auf die betriebliche Altersversorgung und Krankenversicherung sowie komplexe Risiken für die IT-Branche.
Allerheiligen und Bilanzen
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Ein weiterer Teil der vom Berliner Start-up Omnius veranstalteten Vortragsreihe „Schaden 2040 – Experten im Gespräch zur Zukunft der Versicherung“ sowie Geschäftszahlen von Axa und Swiss Re für das dritte Quartal 2023
Trowe: Existenzbedrohender Kapazitätsengpass
Die Kapazitäten in der Gewerbe- und Industrieversicherung sind nach wie vor knapp bemessen. Auch Mittelständler haben große Probleme, genug Versicherungsschutz zu finden. Das könne für sie existenzbedrohend sein, warnt MRH Trowe-Vorstand Max Trowe bei einer Diskussionsrunde auf einer Fachveranstaltung der Technischen Hochschule Köln. Inwieweit Risikomanagement und -prävention sowie technische Lösungen dabei helfen können, die Kapazitätsprobleme zu lindern, darüber scheiden sich die Geister.
Endspiel der Maklerkonsolidierer
Herbert Frommes Kolumne Die Welle der Übernahmen und Fusionen unter den Industrie- und Gewerbemaklern ebbt nicht ab. Auch der Wettbewerb um gute Köpfe und Teams geht weiter. In Hamburg wechselt ein Schiffsversicherungsteam von Marsh zu Howden. Willis Towers Watson verliert seine hoch angesehene Geschäftsführerin Monika Behrens, die zu Aon geht. Doch das Ende der Party ist absehbar. Kein Wunder, dass einige Investoren aussteigen und andere Aktionäre Kasse machen wollen.















