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Talanx hebt die Messlatte

Die Talanx steckt sich ab 2019 höhere Ziele bei der Eigenkapitalrendite und dem Gewinn. Das will der Versicherer unter anderem mit einem effizienteren Kapitalmanagement erreichen, sagte Unternehmenschef Torsten Leue auf dem Capital Markets Day des Unternehmens in Frankfurt. Außerdem bündelt Talanx den Rückversicherungsbedarf in der Holding und hat dafür eine Rückversicherungslizenz beantragt. Wachstumsimpulse erhofft sich die Gruppe nicht zuletzt von dem Joint Venture mit Hannover Rück für Spezialrisiken. Talanx kann eine neue Wachstumsstory gut gebrauchen, nachdem der Versicherer vor Kurzem wegen hoher Schäden eine Gewinnwarnung ausgesprochen hatte.

DFV schaltet Verkauf über Sprachassistent Alexa scharf

Die Deutsche Familienversicherung (DFV) verkauft Versicherungen ab sofort über Alexa, den digitalen Sprachassistenten des Internetgiganten Amazon. Die DFV startet das Angebot mit einer Auslandsreisekrankenversicherung, als nächstes wird die Haftpflichtversicherung angedockt und weitere Kranken- und Sachversicherungen sollen folgen. Bereits im April 2017 hatte die DFV Alexa beigebracht, Policen zu verkaufen. Loslegen kann der Anbieter jedoch erst jetzt, denn Amazons digitalen Prozessen fehlte bis vor kurzem eine entscheidende Verknüpfung.

Gothaer und Emil starten Telematik-Tarif

Ab sofort können Autofahrer den Telematik-Tarif des Versicherers Gothaer und des Start-ups Emil abschließen. Die Police richtet sich an Wenigfahrer. Die Fahrweise spielt bei der Prämienberechnung keine Rolle, Kunden zahlen stattdessen für jeden gefahrenen Kilometer. Außerdem fällt ein monatlicher Beitrag ab fünf Euro an. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erklären Gothaer-Vorstand Christopher Lohmann und Emil-Gründer Bastian Knutzen (links im Bild), warum sie sich gegen einen fahrstilbasierten Tarif entschieden haben und wie sie sich von Anbietern mit ähnlichen Konzepten wie Friday absetzen wollen.

E+S Rück: Preise in der Autoversicherung stagnieren

Die E+S Rück, die das Deutschland-Geschäft in der Hannover Rück-Gruppe macht, erwartet, dass die Kfz-Versicherer im kommenden Jahr wieder einen kleinen technischen Verlust machen werden. Im Schnitt werden die Versicherer die Preise zwar um zwei bis drei Prozent erhöhen. Da viele Autofahrer gleichzeitig in eine bessere Schadenfreiheitsklasse wandern, bleibt von den Preiserhöhungen im Schnitt aber nichts übrig, hieß es auf einer Pressekonferenz des Rückversicherers in Baden-Baden. Die Prämien werden dann nicht ausreichen, um die steigenden Schäden in der Autoversicherung auszugleichen. Vor allem für Ersatzteile müssen die Versicherer immer mehr bezahlen.

EU: Keine Probleme bei Vertragskontinuität nach Brexit

Die EU geht davon aus, dass auch nach dem Brexit die Kontinuität von Versicherungsverträgen gewährleistet ist. Zum einen seien sehr viel weniger Verträge von diesem Problem betroffen, als bisher angenommen, schreibt der Brexit-Beauftragte des EU-Parlaments Guy Verhofstadt in einem Brief. Zum anderen würden die Drittstaatenregelungen der einzelnen Mitgliedsstaaten dafür sorgen, dass die verbleibenden Verträge auch nach dem Brexit gültig bleiben. Allerdings ermahnt er Versicherer, selbst dafür Sorge zu tragen, dass ihre Policen nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU gültig sind.

Autodiebstähle werden für Versicherer teurer

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 17.493 PKW gestohlen. Damit fielen rund vier Prozent weniger Fahrzeuge Kriminellen in die Hände, zeigt der aktuelle Autodiebstahl-Report des Versicherer-Verbands GDV. Rein rechnerisch schlugen Autodiebe etwa alle 30 Minuten zu. Trotz rückläufiger Fallzahlen stieg der wirtschaftliche Schaden auf 324 Mio. Euro, denn die Täter hatten es vor allem luxuriöse SUVs und teure Limousinen abgesehen. Die Versicherer zahlten pro Diebstahl im Schnitt 18.500 Euro Entschädigung. Das ist laut GDV ein neuer Rekord.

Aon: Rückversicherern geht es besser als gedacht

Die Kapazitäten in der Rückversicherung sind weiterhin hoch, das zeige, dass es den Rückversicherern besser geht, als viele denken, argumentiert Jan-Oliver Thofern, der den Rückversicherungsbereich beim Makler Aon Deutschland leitet. Wäre das Geschäft nicht attraktiv, würde nicht so viel Kapital zur Verfügung stehen. Der Anteil der alternativen Investoren am Gesamtkapital ist im ersten Halbjahr auf 98 Mrd. Dollar gestiegen. Die neuen Geldgeber könnten sich demnächst auch in neue Geschäftsfelder wie den Haftpflichtmarkt vorwagen, erwartet Thofern.

Munich Re hofft auf Zeichnungsdisziplin

Der Rückversicherer Munich Re hofft, dass die Branche sich angesichts Großschäden und schwindender Profitabilität in der Erneuerungsrunde zum Januar 2019 auf Zeichnungsdisziplin besinnt. Vorstand Doris Höpke rechnet mindestens mit stabilen Preisen, in einigen Teilbereichen könne es auch zu Erhöhungen kommen. Wachstum erhofft sich der Konzern nach wie vor von der Cyberversicherung. Höpke appelliert an ihre Kunden, die versteckten Cyberrisiken in ihren Büchern zu identifizieren.

HDI startet Belegschaftsplattform mit Telekom und Siemens

Talanx Deutschland, der Privatkundenanbieter der Talanx-Gruppe mit den Anbietern HDI Leben und HDI Versicherung, hat seine im Januar 2018 angekündigte Plattform fertiggestellt. Finance-Gate kann von Vertretern, Maklern und Kunden im Belegschaftsgeschäft genutzt werden. Hinter der Plattform steht ein Gemeinschaftsunternehmen von HDI und Sevenval, einem Digitalentwickler. Im ersten Schritt hat Finance-Gate  die Telekom-Tochter DeTeAssekuranz und Siemens Private Finance als Kunden gewonnen, die Finance-Gate unter eigener Marke im Belegschaftsgeschäft betreiben werden. Das neue Unternehmen tritt gegen die Hauptkonkurrenten Asuro und Jung DMS an. Auch Clark ist in diesem Markt unterwegs.

Datenschutzmanagement – muss das sein?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sind die Anforderungen gestiegen, rechtskonforme Datenverarbeitung durch geeignete Maßnahmen nachweisen zu können. Die Rechenschaftspflicht („Accountability“) des Verantwortlichen wird in der Praxis unterschätzt. Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre vertrauen darauf, dass Daten geschützt werden. Gerade im Hinblick auf die Digitalisierung ist das Management in der Verantwortung, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Pina Albo: Größer ist nicht immer besser

Axa hat XL geschluckt, AIG übernahm Validus, Covéa will Scor kaufen – in der Rückversicherungsbranche stehen die Zeichen auf Konsolidierung. Das heißt aber nicht, dass für kleine Nischenanbieter kein Platz mehr ist, sagte Pina Albo, langjährige Managerin der Munich Re und seit 1. Februar Chefin des Bermuda-Anbieters Hamilton Insurance Group. Ihrer Ansicht nach ist der Trend zu Fusionen und Übernahmen das letzte, was vom traditionellen Rückversicherungszyklus übrig geblieben ist.

VKB: Der Markt ist noch nicht reif für Telematik

Die Versicherungskammer Bayern präsentiert nach einer einjährigen Testphase ihres App-basierten Telematik-Angebots ernüchternde Ergebnisse. Man habe zwar wichtige Erkenntnisse für die Zukunft gewinnen können, sehe den Markt aber noch nicht reif genug für überzeugende Telematik-Lösungen, sagt Barbara Schick, Vorstandsmitglied für die Schaden- und Unfallversicherung. Zwar zeigten sich die Kunden mit der App zufrieden, eine signifikante Verbesserung des Fahrverhaltens und des Schadenaufwands konnte das Unternehmen aber nicht feststellen. Zudem hat die App eine gravierende Schwäche: Sie kann nicht unterscheiden, ob ihr Nutzer Fahrer oder Beifahrer ist.

Hannover Rück: „Es ist Druck auf dem Kessel“

Michael Pickel, Vorstand der Hannover Rück, sieht die Preise in der Kfz-Versicherung unter Druck. Das Prämienniveau wird in diesem Jahr nicht mehr weiter steigen, sagte er im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Auch eine erneute Abwärtsbewegung hält er für möglich. Grund ist der hohe Wettbewerb in der Sparte. Nicht so recht in Gang kommt das Geschäft mit Cyberversicherungen für deutsche Mittelständler. Der Vertrieb traut sich nicht an das Thema heran, glaubt Pickel.

Gossmann gründet neuen Risikoträger

Arndt Gossmann, bis Februar 2017 Chef des Run-off-Spezialisten Darag, geht mit einem neuen Risikoträger an den Start. Er soll europäischen Schaden- und Unfallversicherern eine Alternative zum klassischen Run-off bieten. Statt große Bestände zu übernehmen, die schon lange für das Neugeschäft geschlossen sind, bietet Gossmann den Versicherern eine fortlaufende Übertragung einzelner Policen an, die bereits gekündigt sind, aber noch eine gewisse Restlaufzeit haben. Unterstützt wird er von der Munich Re, die einen Großteil der Risiken in Rückdeckung nimmt.

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