Fast jeder zweite Versicherungsnehmer benutzt Check24. Die Versicherer müssen sich also wohl oder übel mit dem Vergleichsportal auseinandersetzen, schreibt das Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstitut Heute und Morgen. Vor allem für Kfz-Versicherer ist Check24 ein wichtiger Vertriebsweg. Je komplizierter die Policen allerdings sind, desto weniger Abschlüsse finden auf der Plattform statt. Eine Universallösung ist sie laut Heute und Morgen also nicht.
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Run-off: Es muss doch irgendwie weitergehen
Der deutsche Run-off-Markt für Lebensversicherungen befindet sich im Stillstand, die letzte Transaktion ist länger her. Abwicklungsspezialisten und Versicherer haben großes Interesse an weiteren Deals, hieß es bei der Run-off-Konferenz der Süddeutschen Zeitung in Hamburg. Kleine und mittelgroße Versicherer werden durch Zinssituation und schlechte IT zunehmend unter Druck kommen. Das werde zwangsläufig zu weiteren Deals führen, so die Prognose. Bewegen werde sich der Markt spätestens dann, wenn Viridium einen neuen Mehrheitseigner gefunden hat.
Zurich erzielt nächsten Rekordgewinn
Die Zurich Group hat im vergangenen Jahr erneut ein Rekordergebnis erzielt. Der Nettogewinn legte um 34 Prozent auf 5,8 Mrd. Dollar (5,6 Mrd. Euro) zu. Laut Unternehmenschef Mario Greco profitierte der Versicherer von den weiterhin hohen Preisen in der Industrieversicherung. Auch das Privatkundengeschäft verlaufe positiv, sagte er. Die Belastungen aus den Waldbränden in Kalifornien sind verkraftbar. Thomas Jordan, ehemaliger Chef der Schweizer Notenbank, soll neues Mitglied im Verwaltungsrat werden.
Bayerische stärkt Vertrieb mit Barmenia-Gothaer-Manager
Leute – Aktuelle Personalien Der Münchener Versicherer Die Bayerische vergrößert den Vorstand seiner Vertriebsgesellschaft Pro Kunde. Patrick Vehoff, der von der Barmenia Gothaer kommt, soll das Vorstandsduo in ein Trio verwandeln. Eva Stichler wechselt vom Makler Marsh zu Funk Hospital. Beim Spezialversicherer SHB gibt es einen Abgang. Personelle Neuigkeiten haben sich auch bei der Eiopa und Axa XL ergeben.
Wochenspot: Lieber vor der eigenen Tür kehren
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen Redakteur Christian Bellmann (links) und Herausgeber Herbert Fromme über den GDV, der nicht nur Forderungen an die Politik formulieren, sondern auch vor der eigenen Tür kehren sollte. Zudem droht dem Versicherer Generali ein neuer Machtkampf.
Private Markets-Policen: Vorsicht bei den Kosten
The Long View – Der Hintergrund Private Markets-Policen, die in Private Equity, Private Debt oder Infrastruktur investieren, eröffnen neue Möglichkeiten für Versicherungsnehmer und Versicherer. Kunden erhalten Zugang zu sonst schwer für sie erhältlichen Kapitalanlagen und attraktive Renditechancen, die Anbieter können sich vom Wettbewerb abheben. Unter dem Gesichtspunkt des „Value for Money“ müssen Versicherer aber auf die Kostenbelastung der Verträge achten. Sie lässt sich durch die Beimischung von liquiden Alternative Investments senken.
Willis: Vorerst keine Verhärtung im Luftfahrtmarkt
Obwohl die Schäden steigen, herrschen im Luftfahrtversicherungsmarkt noch sehr käuferfreundliche Bedingungen. Hoher Wettbewerb sorgt für ein Überangebot an Kapazitäten und übt Druck auf die Preise aus. Auch im ersten Halbjahr 2025 wird sich der Markt nicht verhärten, glaubt der Makler Willis. Die Situation kann aber schnell kippen, sollten die Gerichtsprozesse um die in Russland gestrandeten Flugzeuge zuungunsten der Versicherer ausfallen oder sich noch weitere Großschäden ereignen.
Fachkräftemangel verschärft sich bis 2030
Der Fachkräftemangel in der Versicherungsbranche wird sich in den nächsten fünf Jahren weiter verschärfen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Recruiting- und Beratungsunternehmens Robert Half. Expertinnen und Experten haben 245 Entscheider aus der Finanzbranche, darunter 91 von Versicherern, zu Personalthemen befragt. Ein weiteres Ergebnis: Fast die Hälfte aller Gesellschaften sieht im Kontext des Fachkräftemangels Umsatzprobleme auf sich zukommen.
US-Haftpflichtversicherer fürchten „Nuclear Verdicts“
Der US-amerikanische Haftpflichtmarkt steht vor schwierigen Zeiten. Das hat vor allem mit der steigenden Zahl an sogenannten Nuclear Verdicts zu tun. Das sind Gerichtsurteile, bei denen Klägern ein besonders hoher Schadenersatz zugesprochen wird. Die Folge: Erstversicherer gehen weniger ins Risiko und ziehen sich aus einigen Regionen komplett zurück. Sie werden auch erfinderisch, was Ausschlüsse angeht.
Delta Air Lines-Bruchlandung könnte Allianz treffen
Am Montag hatte sich ein Flugzeug von Delta Air Lines bei der Landung auf dem Toronto Pearson Airport überschlagen und war mit abgebrochener Tragfläche auf dem Rücken zum Liegen gekommen. Alle 80 Flugzeuginsassen überlebten das Unglück, allerdings wurden mindestens 21 Menschen verletzt. Der entstandene Schaden könnte auch die Allianz treffen. Laut Medienberichten führt der Versicherer die Allgefahrendeckung der Fluglinie an.
KI und Cybersicherheit müssen keine Gegensätze sein
Meinung am Mittwoch Die rasante Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) macht auch vor der Versicherungsbranche nicht halt. Gerade im Bereich der Cybersicherheit sollten Versicherer die neue Technologie jedoch nicht vornehmlich als Risiko, sondern vielmehr als Wettbewerbsvorteil sehen und neue, anpassungsfähige Produkte für ihre Kunden entwickeln. Der Schlüssel liegt in anpassungsfähigen Versicherungen für komplexe Risiken, die im Bestfall Schutz vor neu auftretenden und bisher unbekannten Risiken durch KI bieten.
Stiftung Warentest kritisiert PKV-Tarife
Die private Krankenversicherung (PKV) bietet die bessere Versorgung, heißt es oft. Doch das ist längst nicht immer der Fall, hat die Stiftung Warentest in einer aktuellen Untersuchung festgestellt. Zwei von drei Tarifen weisen einen zu hohen Selbstbehalt oder große Lücken auf und erfüllen damit die von der Verbraucherorganisation definierten Kriterien für einen Rundum-Schutz nicht. Stiftung Warentest-Vorständin Julia Bönisch befürchtet zudem, dass sich junge Menschen vor dem Wechsel in die PKV nicht ausreichend mit den finanziellen Anforderungen im Alter auseinandersetzen.
Wie der AfW auf die Wahlprogramme blickt
Welche Pläne verfolgen die Parteien in der Altersvorsorge und wie würde sich die jeweilige Umsetzung für die Vermittler auswirken? Das hat der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW für seine Mitglieder analysiert. Innovate Vorschläge für die private Altersvorsorge sieht der Verband unter anderem bei Union und FDP. In der gesetzlichen Rentenversicherung fehle dagegen bei allen Parteien der nötige große Wurf.
Athora sucht die Offensive
Mike Wells, CEO des Run-Off-Spezialisten Athora, will in Deutschland endlich vorankommen. Seit 2015 hat der Abwicklungsspezialist keine Bestände mehr übernommen, der Bestand dümpelt bei knapp über 3,5 Mrd. Euro Kapitalanlagen und wird naturgemäß immer kleiner. Im Interview mit dem Handelsblatt wiederholt Wells die Aussage seiner Deutschland-Chefs vom September, nach denen die deutsche Tochter auch wieder Neugeschäft schreiben könnte. Wenig sagt er zum aktuellen Hauptthema: Athora gehört zu den Interessenten für den sehr viel größeren Rivalen Viridium.
Warum Versicherer KI-Champions werden müssen
Digitaler Dienstag Wer glaubt, die tiefgreifenden Veränderungen durch künstliche Intelligenz (KI) würden sich über Jahrzehnte hinziehen, täuscht sich. Die digitale Transformation schreitet explosionsartig voran. Für Versicherer bedeutet das: Die Zeit vorsichtiger Experimente ist vorbei. Wer jetzt nicht ernsthaft in KI investiert, wird zurückfallen in einem Rennen, in dem es keinen zweiten Start gibt.














