Nimmt die künstliche Intelligenz (KI) den Beschäftigten der Versicherungsbranche die Jobs weg? Zumindest 1.500 von ihnen, die noch bei Allianz Partners angestellt sind, passiert das aktuell. Statt auf eine zunehmende KI-Angst deutet eine aktuelle Studie jetzt auf das Gegenteil hin: Die Angst in der Branche, von der Technologie ersetzt zu werden, nahm zuletzt deutlich ab. Grund zur Beruhigung ist das allerdings längst nicht.
Rollinger zu Allianz: „Das schafft kein Vertrauen“
R+V-Chef Norbert Rollinger wirft der Allianz „unnötige Panikmache“ vor. Das Unternehmen hatte, wie der Versicherungsmonitor berichtete, den Abbau von mehr als 1.500 Stellen bei Allianz Partners mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) begründet. Das sei nicht förderlich dabei, die Akzeptanz neuer Technologien zu stärken und Belegschaften auf Veränderungen vorzubereiten, findet Rollinger. Sein Unternehmen setze auf vorausschauende Personalplanung, sagte er bei einer Handelsblatt-Konferenz.
„Nicht aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen“
Die Versicherungsbranche sollte sich disruptiven Entwicklungen, beispielsweise künstlicher Intelligenz (KI), nicht verschließen, sondern offen proaktiv damit umgehen, findet Norbert Rollinger, R+V-Chef und Präsident des GDV. „Die neue Welt klopft an, und wir sollten ihr die Tür öffnen und nicht aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen, sondern wirklich versuchen zu gestalten“, sagte er bei einer MCC-Konferenz. KI und Machine Learning könnten den Versicherern helfen, effizienter und besser zu werden – und auch den Umgang mit schwer zu versichernden Risiken wie dem Klimawandel erleichtern.
Geordnete Erneuerung in Baden-Baden
An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Rückversicherertreffen in Baden-Baden und die MCC-Konferenz „Insurance Today and Tomorrow“ in Frankfurt
Rollinger: Erderwärmung bedroht Versicherbarkeit
Ehrgeizige Klimaziele bleiben für die Versicherer trotz Wirtschaftsschwäche, geopolitischer Herausforderungen und gestiegener Energiepreise wichtig. Das betonte der Präsident des Lobbyverbands der Branche GDV Norbert Rollinger auf einer Veranstaltung in Berlin. Ohne eine Begrenzung der Erderwärmung sei letztlich die flächendeckende Versicherbarkeit bedroht. Der CO2-Fußabdruck der Kapitalanlage der Branche hat sich nach aktuellen Zahlen verbessert.
Rollinger: „Die Talsohle scheint durchschritten“
Die R+V hat ihre Beitragseinnahmen im ersten Halbjahr 2025 um knapp 10 Prozent auf mehr als 10 Mrd. Euro gesteigert. Daran hatte das kräftig gewachsene Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung einen großen Anteil. Der genossenschaftliche Versicherer geht davon aus, für das Gesamtjahr ein Wachstum deutlich oberhalb des Vorjahreswertes von 2,8 Prozent zu erreichen. Auch das Zinsumfeld, die besseren Wirtschaftsaussichten und die nachlassende Inflation stimmen Vorstandschef Norbert Rollinger optimistischer.
Ein Traum? Die BaFin geht die Bürokratie an
Herbert Frommes Kolumne Die Bürokratie ist ein echtes Problem für die Versicherer. Die Aufsicht verspricht Abhilfe, jedenfalls für kleine Unternehmen. BaFin-Versicherungschefin Julia Wiens hat sich dazu in einem Interview auf der Homepage der Behörde geäußert. Alles schon mal gehört, mag mancher Vorstand denken. Aber wenn man das Interview genau liest, zeigt sich: Es tut sich tatsächlich etwas.
R+V beteiligt sich an Bancassurance-Experten
Exklusiv Die R+V möchte sich im Bereich Bankenvertrieb verstärken und beteiligt sich dazu an einer Beratungsfirma aus Stuttgart. Die QIDF GmbH, an der R+V eine Minderheitsbeteiligung erwirbt, berät viele Volks- und Raiffeisenbanken in Vertriebsfragen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Bancassurance.
Schluss mit der Lobhudelei
Herbert Frommes Kolumne Es wird viel zu viel unberechtigt gelobt. Das gilt sowohl für das Innenleben der Unternehmen als auch für die gesamte Branche, die sich gern selbst lobt. Besonders peinlich sind die andauernden Lobhudeleien auf sozialen Plattformen wie Linkedin oder Facebook. Niemand möchte die schlechten Führungsmethoden der Vergangenheit wiederhaben, als wütende Chefs ihre Mitarbeiter öffentlich zusammenstauchten. Lob ist richtig und wichtig, wenn es verdient ist. Aber auch nur dann.
Versicherer bekennen sich zu NS-Verstrickung
In diesen Tagen erinnern zahlreiche Feierlichkeiten an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges. In einer gemeinsamen Erklärung mit Topmanagern anderer Branchen erinnern Oliver Bäte (Allianz), Clemens Jungsthöfel (Hannover Rück), Joachim Wenning (Munich Re) und Norbert Rollinger (R+V) daran, dass die Grauen der NS-Zeit ohne das Versagen der Entscheidungsträger der damaligen deutschen Wirtschaft nicht denkbar gewesen wären. Versicherer spielten während der Nazi-Herrschaft eine unrühmliche Rolle, sie versicherten Konzentrationslager und diskriminierten jüdische Versicherte.
Hat die Cyberversicherung noch eine Zukunft?
Herbert Frommes Kolumne Die Cyberversicherung wächst kaum, obwohl die Bedrohung immer größer wird. Das hängt auch damit zusammen, dass Versicherer berechtigte Furcht vor staatlichen Cyberangriffen und entsprechenden Kumulbelastungen haben. Kapazitäten sind niedrig und Ausschlüsse umfassend. Dadurch wird die Sparte immer weniger interessant für die Industriekunden. Eine staatliche Rückversicherungslösung ist richtig, aber es braucht auch mehr Mut zum Risiko bei den Versicherern. Sonst geht die Cyberversicherung unter.
Barmenia Gothaer forciert KI mit neuem Posten
Leute – Aktuelle Personalien Die Geschäftsführung des Gothaer Schaden-Service-Centers wird erweitert, um das Thema Daten und künstliche Intelligenz (KI) voranzubringen. Sophia Thamm übernimmt zum 1. Mai die neue Aufgabe und gleichzeitig eine Führungsposition bei der Gothaer Allgemeine. Personelle Neuigkeiten gibt es außerdem von der Deutschen Aktuarvereinigung, bei der nun erstmals eine Frau an der Spitze steht, von Meyerthole Siems Kohlruss, dem Insurlab Germany, der R+V-Tochter Assimoco sowie von der Anwaltskanzlei Clyde & Co.
Versicherer wünschen sich schnelle Reformen
Die Union und die SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Zu ihren Plänen zur zweiten und dritten Säule des Rentensystems, der betrieblichen und privaten Altersvorsorge, bleibt die künftige Regierung allerdings vage. Die Versicherer wünschen sich eine schnelle Reform der Altersvorsorge. Schon mit relativ einfachen Änderungen ließen sich große Fortschritte erzielen, sagte Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV beim Insurance Summit des Verbands in Berlin. Die Chancen für Reformen stehen dabei gar nicht mal so schlecht.
R+V setzt auf Genobanken
Die R+V, die zum genossenschaftlichen Finanzlager gehört, konzentriert sich noch mehr als bisher auf Kunden und potenzielle Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken und anderer genossenschaftlichen Einrichtungen. Die Gruppe baut die interne Führungsstruktur um und konzentriert die eigentliche Macht in den Händen weniger Vorstände. Für das neue Strategieprogramm setzt sich das Unternehmen vorsichtige Ziele. 2024 sanken die Marktanteile, der Gewinn stieg.











