Archiv ‘Ärzte’

Streit um Vergütung bei PKV-Sozialtarifen

Eine wissenschaftliche Kommission soll die Vergütungssysteme für die private und die gesetzliche Krankenversicherung neu bewerten und Reformvorschläge machen. Hintergrund ist die Abbildung des demographischen Wandels und des medizinischen Fortschritts. Die sogenannten Sozialtarife der PKV fallen allerdings nicht in das Aufgabengebiet der Honorarkommission. Das ist die Antwort der Bundesregierung auf eine Schriftliche Frage des Linken-Politikers Andreas Kessler. Nach Ansicht der Bundesregierung gibt es durch die niedrigere Vergütung in den Sozialtarifen keine Probleme. Kessler sieht das anders und kritisiert, dass das Gesundheitsministerium diese Regelungslücke ignoriert.

Geld nur bei Erfolg – Ende der unabhängigen Beratung?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Erfolgsabhängige Honorare sind bei Versicherungsberatern tabu. Die mit dem Kunden vereinbarte Vergütung wird in jedem Fall fällig, ob der Versicherungsvertrag nun zustande kommt oder nicht. In dieser Hinsicht unterscheiden sich Versicherungsberater nicht von Ärzten oder Rechtsanwälten. Der Tarifwechselberater Minerva hat dennoch mit Erfolgshonoraren Werbung gemacht – was dem Unternehmen jetzt vom Landgericht München verboten worden ist. Solch eine Vergütung ist demnach nur in Einzelfällen zulässig, darf aber nicht die Regel sein. Das soll die Unabhängigkeit der Beratung sicherstellen.

Elementarschäden: Zusätzliche Absicherung kostet

 Meinung am Mittwoch  Bei der Ministerpräsidentenkonferenz im vergangenen Jahr hielten die Regierungschefs das Ziel fest, dass sich mehr Hausbesitzer gegen Elementarschäden versichern. Die Situation hat sich seitdem nicht deutlich verändert. In Deutschland haben lediglich 41 Prozent der Gebäude eine Elementarschadendeckung. Die regionalen Unterschiede sind groß. Während es in Baden-Württemberg 94 Prozent sind, sind es in Bremen gerade einmal 19 Prozent. Die Aufklärung der Verbraucher könnte bei der Verbreitung von Elementarschadendeckungen eine wichtige Rolle spielen. Den Kunden muss bewusst sein, dass die zusätzliche Absicherung von Naturgefahren auch Geld kostet.

Telemedizin – Schritt zum digitalen Gesundheitswesen

 Meinung am Mittwoch  Der Koalitionsvertrag sieht vor, die telemedizinische Infrastruktur im Rahmen der Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter auszubauen und zu stärken. Dabei ist auch geplant, die einschränkenden Regelungen zur Fernbehandlung auf den Prüfstand zu stellen. Bereits im Mai könnten die Delegierten des Deutschen Ärztetages die Lockerung des Fernbehandlungsverbotes beschließen. In Baden-Württemberg läuft schon ein Modellprojekt mit überwiegend privat Versicherten. Die Telemedizin ist ein wichtiger Schritt, um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung finanzierbar zu halten.

Unlautere Werbung von Ärzten für Versicherer

Ärzte dürfen nicht für einen Versicherer werben und sich im Gegenzug von dem Unternehmen als Partnerarzt listen lassen. Das hat das Landgericht Düsseldorf in einem rechtskräftigen Urteil entschieden. Mit einer solchen Art der Zusammenarbeit verstoßen die Mediziner gegen die ärztliche Berufsordnung, stellten die Richter klar. In dem von der Wettbewerbszentrale vor Gericht gebrachten Fall handelte es sich um die Werbung für eine Folgekostenversicherung bei Schönheitsoperationen.

Abrechnungsbetrug – ein heikles Thema

 Meinung am Mittwoch  „Vertraue, aber prüfe nach“, lautet ein russisches Sprichwort, das schon Lenin häufig verwendet haben soll. In der Versicherungsbranche wird viel über Vertrauen und Transparenz gesprochen und manchem Branchenteilnehmer Intransparenz vorgeworfen. Erhebliche Intransparenz gibt es aber auch in einer anderen Branche – mit potenziell fatalen Folgen für die Versicherten: So treten in jüngster Zeit vermehrt Fälle auf, in denen versicherungswillige Patienten nach Einsicht in ihre Patientenakten über unbekannte, falsche, oder gar frei erfundene Diagnosen ihrer Ärzte berichten. Die Folgen können für sie fatal sein.

Ärzte sehen Änderungsbedarf bei Berufshaftpflicht

Niedergelassene Frauenärzte mussten in den vergangenen Jahren zum Teil heftige Steigerungen ihrer Berufshaftpflichtprämien hinnehmen. Betroffen waren vor allem Gynäkologen, die auch im Krankenhaus tätig sind. Das hat eine Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung ergeben. Es plädiert dafür, dass sich künftig bei den ambulant tätigen Ärzten die Beiträge stärker an den Fallzahlen und den damit verbundenen Risiken ausrichten, wie es bei den Kliniken bereits der Fall ist.

Neue Bedrohung für die Assekuranz

Was die Woche bringt: An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Diskussion über staatliche Haftung für Fehler in der Geburtshilfe auf dem Deutschen Ärztetag, Bilanzpressekonferenz von Hanse Merkur und Continentale.

Haftpflicht: Heilwesen-Netzwerk will Oligopol knacken

Mit einer Genossenschaftslösung wollen Versicherungsexperten aus dem Gesundheitsbereich die Berufshaftpflichtprämien für Ärzte und andere Heilberufe sowie Krankenhäuser senken. Das in Gründung befindliche Heilwesen-Netzwerk RM ist selbst nicht als Versicherer oder Vermittler tätig. Es setzt auf die Zusammenarbeit mit kleinen Spezialmaklern und den Einsatz von Qualitätsmanagement-Systemen.

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