Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat Peter Braumüller zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der ehemalige Gothaer-Chef Werner Görg übernimmt mit der Präsidentschaft der Industrie und Handelskammer Köln ein prominentes Amt in der Rheinmetropole. Trevor Bolt wechselt von der Hannover Rück zum Rückversicherungsmakler Aon Benfield in Hamburg.
Archiv ‘Aufsicht’
Neue Machtverhältnisse
Herbert Frommes Kolumne: In der Assekuranz verschieben sich die Gewichte. Die eigentlichen Risikoträger verlieren an Macht, Makler, Assekuradeure, Onlineportale und Autohersteller gewinnen. Gefördert wird der Trend durch eine merkwürdige Ungleichbehandlung im deutschen Aufsichtsrecht. Die Versicherer unterliegen einer immer strikteren Aufsicht, die anderen Teile des Marktes spüren sie kaum. Gut ist diese Entwicklung nicht.
Assekurata: Zinszusatzreserve nicht tragbar
Die Ratingagentur Assekurata glaubt nicht, dass die Lebensversicherer die Zinszusatzreserve noch lange stellen können. Bald werde es keine Überschussbeteiligung über die Garantie hinaus mehr geben, wenn die heutigen Formeln für die Zinszusatzreserve so bleiben. Einige Gesellschaften müssten sich dann sogar an die BaFin wenden und Hilfe beantragen, also die Garantien herabsetzen lassen. Die laufende Verzinsung befindet sich weiter im Sinkflug, 2016 könnte sie unter die drei Prozent-Marke sinken.
VAG-Novelle auf der Zielgeraden
Der Finanzausschuss des Bundestags hat am Mittwoch die Novelle des Versicherungsaufsichtsgesetzes beschlossen. Damit ist der Weg frei für die Abstimmung im Bundestag kommende Woche. Der Ausschuss stellte klar, dass kleinere Versicherungsgesellschaften von den umfassenden Reporting-Pflichten unter Solvency II entlastet werden sollen.
Aktuare gegen weitere Garantiezinssenkung
Die in der Deutschen Aktuarvereinigung zusammengeschlossenen Versicherungsmathematiker halten eine weitere Absenkung des Höchstrechnungszinses 2016 für nicht nötig. Die DAV empfiehlt, den derzeitigen Satz von 1,25 Prozent beizubehalten.
Debeka mit neuer Rentenversicherung
Die Debeka hat eine neue Rentenversicherung mit nur 0,5 Prozent Garantiezins auf den Markt gebracht. Der Kunde erhält dabei eine höhere laufende Überschussbeteiligung und kann auf mehr Rendite hoffen, da ein Teil seiner Beiträge in einen Indexfonds investiert wird. Damit folgt die Debeka dem Trend in der Lebensversicherung, bei neuen Produkten geringere Garantien auszusprechen und auf die Renditelust der Kunden zu setzen.
Wann ist eine Beteiligung bedeutend?
Legal Eye – Die Rechtskolumne: Vor dem Hintergrund von Solvency II und der Niedrigzinsphase nehmen Unternehmensübernahmen auch im deutschen Versicherungsmarkt zu. Dabei müssen Inhaber von Versicherungsunternehmen bestimmten aufsichtsrechtlichen Anforderungen genügen, um überhaupt eine Unternehmensbeteiligung erwerben oder halten zu dürfen. Dies gilt allerdings nur für Inhaber bedeutender Beteiligungen. Wann eine bedeutende Beteiligung vorliegt und wer als Investor in Betracht kommt, bedarf in der Praxis regelmäßig der intensiven Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde.
RfB-Kollektivierung im Bundesrat
Am Donnerstag beschäftigt sich der Finanzausschuss des Bundesrats mit der Verordnung zur Teilkollektivierung der freien Rückstellungen für Beitragsrückerstattung in der Lebensversicherung. Hintergrund ist die Trennung der Vertragsbestände nach 1994. Der Grünen-Finanzpolitiker Gerhard Schick sieht in der vorliegenden Regelung die Gefahr, dass die Lebensversicherer zu wenig echtes Eigenkapital bilden und zu wenig an die Versicherten ausschütten.
Felix Hufeld an der BaFin-Spitze?
Das Handelsblatt und die Agentur Reuters berichten, dass Felix Hufeld neuer Präsident der Finanzaufsicht BaFin wird. Zurzeit führt er die Versicherungsaufsicht in der Behörde. Die BaFin äußerte sich nicht zu dem Thema. Amtsinhaberin Elke König wird Ende Februar Chefin der neuen EU-Behörde zur Abwicklung von Krisenbanken. Nach Informationen des Versicherungsmonitors standen auch andere Namen auf der Liste von Finanzminister Wolfgang Schäuble. Für die Versicherungsbranche wäre Hufelds Beförderung keine gute Nachricht.
Warum der Run-off gut ist
Herbert Frommes Kolumne: Das ist eine gute Nachricht für die Branche: Der Finanzinvestor Apollo kommt mit der Tochtergesellschaft Athene nach Deutschland und übernimmt die Delta Lloyd Lebensversicherung, die seit 2010 im Run-off ist. Der Zweck ist offensichtlich, eine Abwicklungsplattform aufzubauen. Der Run-off wird gesellschaftsfähig – das ist gut so angesichts der Lage mancher Lebensversicherer. Für den einen oder anderen wird es höchste Zeit, Bestände oder Gesellschaften zu schließen, damit nicht ganze Konzerne einschließlich der profitablen Schadenversicherung mit in den Abgrund gezogen werden.
Athene kauft Delta Lloyd Deutschland
Der Bermuda-Versicherer Athene Holding will die Deutschland-Tochter des niederländischen Finanzdienstleisters Delta Lloyd kaufen. Eine Übernahme durch den japanischen Nomura-Konzern war zuvor gescheitert. Athene will die in Abwicklung befindliche Gesellschaft im Run-off belassen und den Standort Wiesbaden ausbauen. Das könnte der Startschuss für eine neue Run-off-Plattform für Lebensversicherer im deutschen Markt sein.
BaFin gegen EU-Versicherungsunion
Elke König, die scheidende Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), sieht keinen Grund für die Einführung einer europäischen Versicherungsunion, parallel zur jetzt bestehenden Bankenunion. Beim Neujahrsempfang der Behörde forderte die BaFin-Chefin die Lebensversicherer dringend auf, neue Produkte zu entwickeln, die dem Zinsumfeld gerecht werden. Sie dürften allerdings nicht unverständlich und zu komplex wirken.
Problemfelder im Visier
Was die Woche bringt: An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Pressegespräch von Marsh zum Risiko- und Versicherungsmanagement in der Energiebranche und Neujahrsempfang der BaFin.
Tipps mit Sparversprechen
Eine neue Unternehmensberatung verspricht mittelständischen Unternehmen Einsparungen beim Versicherungsschutz. Hinter der „Unternehmer Beratung“ stehen unter anderem ehemalige AWD- und Formaxx-Manager. Bei der Vermittlung von Versicherungen agiert die Firma als Tippgeber.
Verständlichkeit tut Not
Meinung am Mittwoch: Angesichts niedriger Zinsen verbietet sich in vielen Sparten ein Preiswettbewerb um den Kunden. Es gibt aber auch jenseits von „Geiz ist geil“-Strategien Möglichkeiten, die Zufriedenheit der Versicherten zu steigern. Transparente Produkte sind vonnöten, denn vielfach versteht der Kunde gar nicht, was er versichert hat. Auch eine bessere Betreuung kann ein guter Vorsatz für das neue Jahr sein.













