Weniger Stress im Verkehr oder die Möglichkeit, während der Fahrt andere Dinge zu erledigen: Deutsche Autofahrer versprechen sich viel vom autonomen Fahren. Eine aktuelle Untersuchung des Allianz Zentrums für Technik zeigt jedoch, dass sie skeptisch sind, wenn es um den Reifegrad der Technologie in kritischen Verkehrssituationen geht. Auf dem 13. Allianz Autotag in München forderte Klaus-Peter Röhler, Vorstandsmitglied der Allianz SE, die Einführung eines EU-weiten Führerscheins für autonome Fahrzeuge, einheitliche Teststandards sowie den Aufbau einer europäischen Datenbank für kritische Verkehrssituationen.
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Kfz: Der Schein trügt
Der Chef der HUK-Coburg, Klaus-Jürgen Heitmann, warnt die Kfz-Versicherer davor, sich auf der vermeintlichen Entspannung des Marktes auszuruhen. Es kämen ganz andere Probleme auf die Branche zu, erklärte er bei einer MCC-Konferenz. Das Autoland Deutschland stagniere, und das entzöge der Sparte die Ausgangsbasis für Geschäft, sagte er. Außerdem würde autonomes Fahren zu weit weniger Unfällen und damit zu geringeren Prämieneinnahmen führen. Die einzige Antwort darauf sei, das Geschäftsmodell in der Breite anzupassen.
Daten entscheiden über Zukunft der Kfz-Versicherung
Nach einem Milliardenminus in den vergangenen Jahren könnten die deutschen Autoversicherer 2025 endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Allerdings bedeutet das nicht, dass alles gut ist, sagte VHV-Vorstand Thomas Diekmann (Bild). Die hohen Preise für Ersatzteile könnten durch die US-Importzölle weiter befeuert werden. Er warb für Kooperationen mit der ebenfalls nicht krisenfreien Automobilbranche zu beider Seiten Nutzen. Der ehemalige IT-Chef der Allianz Christof Mascher forderte einen Datenaustausch zwischen den beiden Branchen.
Die Zukunft der Kfz-Versicherung
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: „Mobility Insurance Network Conference“ der neuen Beratungsgesellschaft Crede & Company
Autonomes Fahren wird Kfz-Sparte verändern
Der wachsende Markt des autonomen Fahrens wird die Kfz-Versicherung in den USA verändern, ist sich die US-Bank Goldman Sachs sicher. Sie prognostiziert unter anderem sinkende Schäden sowie Prämien in dieser Sparte. Die Frage nach der Haftung müsse jedoch neu bewertet werden, so die Expertinnen und Experten in einem Bericht. Diese Einschätzung kommt pünktlich zum angekündigten Start des Robotaxi-Dienstes von Tesla in Texas.
Wenn die KI versagt
Dossier – KI in der Praxis Künstliche Intelligenz (KI) gilt als revolutionär. Die Technologie soll es Unternehmen wie Versicherern ermöglichen, effizienter, schneller und präziser zu arbeiten. In einigen Branchen wurde KI schon erfolgreich integriert, und auch Versicherer nutzen die Programme bereits in vielen Bereichen. Die Versicherer sind jedoch deutlich zurückhaltender als Unternehmen aus anderen Branchen. Das mag auch daran liegen, dass die Technologie noch nicht ausgereift ist und immer wieder Fehler passieren – von kleinen Pannen zu schwerwiegenden Problemen. Einige dieser Fälle stellen wir hier vor.
Kfz-Versicherer müssen mittelfristig ihr Angebot anpassen
Autoversicherer müssen sich in den kommenden Jahren auf Veränderungen einstellen: Autonomes Fahren wird die Ausgaben der Versicherer für Unfallreparaturen verringern. Im Elektrofahrzeugbereich werden die Versicherer jedoch mehr Geld ausgeben müssen. Daher sollten Versicherer ihr Geschäftsmodell im Mobility-Bereich diversifizieren. Das ist das Ergebnis einer Studie der US-amerikanischen Ratingagentur Moody’s.
Kfz: GDV fordert Ende der 130-Prozent-Regelung
Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) hält die seit Jahrzehnten geltende 130-Prozent-Regelung bei Kfz-Haftpflichtschäden für überholt. Danach müssen Versicherer, wenn vom Geschädigten gewünscht, die Reparaturkosten eines Totalschadens übernehmen, solange sie den Wiederbeschaffungswert nicht um 30 Prozent übersteigen. Der Verband hält diese Regelung weder für ökologisch vorteilhaft noch für ökonomisch sinnvoll. Außerdem sieht der GDV dringenden Handlungsbedarf beim wachsenden Datenmonopol der Autohersteller.
Elektroautos stehen auch im Stau
Meinung am Mittwoch Die deutsche Autoindustrie droht, gegenüber der Konkurrenz aus China ins Hintertreffen zu geraten. Um ihre Vorreiterrolle langfristig zu behaupten, reichen technologische Weiterentwicklungen rund um Antrieb, Assistenzsysteme, Digitalisierung und Software nicht aus. Es bedarf angesichts überfüllter Innenstädte und kilometerlangen Staus auf Autobahnen auch einer intelligenten und digitalen Verkehrssteuerung. Auch Versicherer können hier als strategische Infrastruktur-Investoren eine Rolle spielen.
Swiss Re kooperiert mit Waymo
Swiss Re hat eine Kooperation mit dem Technologieunternehmen für selbstfahrende Autos Waymo geschlossen. Es geht darum, neue Modelle zur Risikobewertung in der Kfz-Versicherung zu entwickeln. Für die Schweizer ist es nicht die erste Kooperation in dem Bereich.
Signal Iduna testet ferngesteuerte Autos
Wirklich selbstständig fahrende Autos werden kommen, die Frage ist nur wann. Aktuell sind Technologie und Regulatorik jedenfalls noch nicht ausgereift. Die Signal Iduna testet deshalb zusammen mit dem Berliner Start-up Vay eine Zwischenstufe: Die Autos werden remote von speziell geschulten Fahrerinnen und Fahrern gelenkt.
GDV nimmt Stellung zu automatisiertem Fahrsystem
Der Autohersteller Mercedes-Benz ist der erste in der Reihe, der eine Zulassung für ein hochautomatisiertes Fahrsystem erhalten hat. Mit dem „Drive Pilot“ ist ein Auto in der Lage, bis zu 60 Kilometer pro Stunde selbstständig zu fahren, ohne dass der Fahrer auf den Verkehr achten muss. Doch wie verändern hochmoderne Systeme den Versicherungsschutz? Gar nicht, versucht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zu beruhigen. Die automatischen Systeme können für mehr Sicherheit sorgen, müssen aber nach Ansicht der Versicherer einige Kriterien erfüllen.
Wie Versicherer überflüssig werden
Herbert Frommes Kolumne Die Versicherungsbranche ist kurz davor, in wichtigen Teilen des Risikoschutzes überflüssig zu werden. Dafür sorgt sie einerseits selbst, denn bei echten Zukunftsrisiken von Unternehmen wie Cyber oder Pandemie spielt die Assekuranz immer weniger eine Rolle. Andererseits führt die Digitalisierung der Gesellschaft dazu, dass der Versicherungsschutz in vielen Lebensbereichen kaum noch gebraucht wird. Wenn Autos tatsächlich autonom fahren, werden die Unfallzahlen dramatisch zurückgehen – und damit auch die Nachfrage nach Versicherung.












