Archiv ‘Autoversicherung’
Digitale Missverständnisse
Herbert Frommes Kolumne Die aktuelle Debatte über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Assekuranz ist geprägt von defensiven Stellungnahmen. Wir hören in erster Linie, was alles nicht passieren wird – zum Beispiel, dass Anbieter ihre PKV-Tarife vor allem nach Fitness berechnen, die über Messgeräte am Körper nachgewiesen wird. Allerdings hat das auch niemand vor. Über die Telematik-Tarife in der Autoversicherung heißt es, es handele sich um einen reinen Marketing-Gag, einen echten Nutzen hätten die Tarife nicht. Auch das beruht auf Missverständnissen.
IBM: „Der größte Fehler ist, nichts auszuprobieren“
Die fortschreitende Digitalisierung setzt Versicherer unter Zugzwang. Die Automatisierung von Prozessen war bisher Kür und ist jetzt Pflicht, sagt Stefan Riedel, Leiter des Versicherungsbereichs bei IBM Deutschland, im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor. Auch an der Kundenzentrierung sollten die Gesellschaften noch arbeiten. Versicherer müssten sich von Verkäufern ihrer Produkte zu Beratern ihrer Kunden mausern. Machen sie das nicht, drohen sie, den Kampf um die Kundenschnittstelle zu verlieren.
Großbritannien: Preise in der Autoversicherung steigen
Der Markt für Autoversicherungen in Großbritannien ist stark umkämpft. Jetzt zeichnet sich eine Trendwende ab. In den vergangenen zwölf Monaten sind die Prämien für Kaskopolicen im Schnitt um 3,6 Prozent gestiegen. Für die Versicherer ist das eine gute Nachricht: Seit 2012 fallen die Preise in der Autoversicherung.
Tornado verwüstet Framersheim
Die Hitzewelle der vergangenen Woche endete mit heftigen Unwettern, die vor allem im Süden und Westen Deutschlands für Zerstörung sorgten. Die Provinzial Rheinland schätzt, dass allein die Stürme und Hagelschauer vom Sonntag im Süden von Nordrhein-Westfalen 30 Mio. Euro bis 40 Mio. Euro kosten können. In der Nacht zu Mittwoch krachte es erneut: Unwetter mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern sorgten in Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen für Verwüstung. Besonders groß ist die Zerstörung in Framersheim bei Mainz. Der Bürgermeister des kleinen Ortes beziffert den Gesamtschaden auf fünf Millionen Euro. Die Versicherer halten sich indes noch mit Schätzungen zurück.
VKB: Skeptischer Blick auf die Telematik
HUK-Coburg und Allianz haben für 2016 Telematik-Tarife in der Autoversicherung angekündigt, VHV und Axa kommen noch 2015. Doch viele Profis in der Branche haben die bisherigen Versuche mit Black Box oder Handy-Messungen nicht überzeugt. Zu ihnen gehört Barbara Schick, Vorstand der Versicherungskammer Bayern. Sie verweist auf die bereits stark differenzierten Tarife in der Kraftfahrtversicherung. Allerdings: Wenn der Kunde Telematik-Tarife will, bekommt er sie, sagt Schick. Auch bei der VKB.
Darag baut Struktur und Führung um
Der Run-off-Spezialist Darag stellt sich international breiter auf. Das Unternehmen wird jetzt von einer neuen Obergesellschaft mit Sitz auf Malta geführt. Zusätzlich erweitert die Darag ihr Führungsteam auf der Gruppenebene. Simon Minshall und Tim Braasch stoßen zu Gruppenchef Arndt Gossmann. James Wilson wird neuer Chefaktuar.
Assekuranz noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau
Die internationale Versicherungswirtschaft konnte ihren Umsatz vergangenes Jahr recht deutlich steigern, zeigt die neue Sigma-Studie von Swiss Re. Dafür sorgte auch eine positive Entwicklung in den entwickelten Ländern. 2015 wird die Branche dennoch nicht die Profitabilität erreichen, die sie vor Ausbruch der Finanzkrise hatte, prophezeit der Rückversicherer. Niedrigzinsen, zunehmende Regulierung und Druck auf die Prämien bleiben ein Problem.
Wirtschaftsfaktor Wetter
Meinung am Mittwoch Zu viel Niederschlag, zu wenig Sonne, ein besonders strenger oder ein sehr milder Winter – die Unwägbarkeiten des Wetters können den Bilanzen von Unternehmen stark zusetzen. Immer mehr Unternehmen versuchen die Wetterrisiken aktiv zu begrenzen – und fragen verstärkt Wetterversicherungen nach. Das hat auch Einfluss auf das Angebot: Die Policen werden innovativer und individueller. Das Nischenprodukt setzt zum Sprung in die Breite an.
R+V: Das Schicksal hängt an den Genobanken
Der Health Check Lange galt die Wiesbadener R+V als Musterschüler der Assekuranz. Jahr für Jahr wuchs der Versicherer, der zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehört, stärker als die Konkurrenz. Das Erfolgsrezept: der Verkauf über die Bankschalter der zur Gruppe gehörenden Genossenschaftsbanken. Die Institute sind die wichtigsten Vertriebspartner der R+V. Allerdings macht sich so mancher jetzt Gedanken über die vergleichsweise hohen Kosten des Unternehmens in manchen Sparten – und über die Frage, wie es mit der anstehenden Digitalisierung umgeht. Nachtrag vom 22. Juni 2015, 15.15: Durch ein Versehen wurde zunächst eine vorläufige Fassung des Textes veröffentlicht. Hier die Endfassung, die in wichtigen […]
Lohrmanns Verunsicherung XCVII
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Telematik-Offensive verwirrt Autofahrer.
Assekurata: Noch kein Preiskampf in Kfz
Beitragsanpassungen und geringe Schäden aus Elementarereignissen haben dafür gesorgt, dass die Schaden- und Unfallversicherer 2014 versicherungstechnisch profitabel waren. Besonders positiv hat sich nach dem aktuellen Marktausblick der Ratingagentur Assekurata die Kfz-Sparte entwickelt. Für 2015 rechnet die Agentur mit weiteren Beitragserhöhungen. Eine entscheidende Bedeutung in der Autoversicherung misst Assekurata der Frage zu, ob die Versicherungswirtschaft direkten Zugang auf die E-Call-Daten ab 2018 erhält.
Swiss Re: Telematik-Revolution bis 2025
Die künstliche Intelligenz wird den Versicherungsvertrieb umwälzen, die Telematik die Risikobewertung in acht bis zehn Jahren dramatisch verändern. Davon ist Christian Mumenthaler überzeugt, Chef der Rückversicherung im Swiss Re-Konzern. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der langfristigen Strategien des weltweit zweitgrößten Rückversicherers. Bei der Kommunikation zwischen Versicherern und Kunden wird das Smartphone auf Kundenseite eine entscheidende Rolle spielen, sagt der 45-jährige Mumenthaler im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Bei den Cyberrisiken stehe ein Katastrophenereignis wie der 11. September noch bevor.











