Exklusiv Die Frage, ob die Aufsicht über die Versicherungsvermittler bei den Industrie- und Handelskammern gut aufgehoben ist, wird immer wieder diskutiert. Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands AfW, sieht im Interview mit dem Versicherungsmonitor keine Not, diese Aufgabe auf die Finanzaufsicht BaFin zu verlagern. Das würde eher schaden als nützen, glaubt er. Wirth sieht die Kammern mit einem ausreichenden Werkzeugkasten ausgestattet – auch was Sanktionsmöglichkeiten angeht.
Archiv ‘Eiopa’
Eiopa sorgt sich wegen Naturkatastrophen
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Eiopa veranstaltet einen Workshop zum Naturkatastrophenrisiko, der Vermittlerverband BVK hält seine Jahreshauptversammlung ab und Generali und die Deutsche Familienversicherung veröffentlichen Quartalszahlen.
Regulierung: BaFin fordert weniger Komplexität
Normalerweise sind es die regulierten Unternehmen, die weniger Regeln fordern. Jetzt springt ihnen die Finanzaufsicht BaFin bei. Behördenchef Mark Branson plädierte bei der Jahrespressekonferenz für eine weniger komplexe Regulierung – ohne allerdings Abstriche bei den Solvenzanforderungen zu machen. Mehr Einfachheit wünschen er und Versicherungsaufseherin Julia Wiens sich etwa bei den Regeln zur Nachhaltigkeit sowie zur Proportionalität. Den Wunsch europäischer Aufsichtsbehörden wie Eiopa nach mehr Kompetenzen unterstützt Branson.
Eiopa: Versicherer bei Digitalisierung noch am Anfang
Die europäischen Versicherer sind bei der Digitalisierung unterschiedlich weit, die meisten befinden sich aber noch in einem recht frühen Stadium. Das schreibt die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa in einem Bericht. Vor allem in der Lebensversicherung dominieren noch persönliche Verkaufsgespräche sowie die Kommunikation über E-Mail und Telefon. Die Versicherer sehen die Gewinnung von Digitalisierungsexperten und Talenten als große Herausforderung für ihre digitale Transformation.
Wochenspot: Eine Aufsicht, die keine ist
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Herausgeber Herbert Fromme über die Aufsicht der Versicherungsvermittler, die bei den Industrie- und Handelskammern liegt, und warum das Beispiel DVAG zeigt, dass dieses System nicht funktioniert.
Eiopa: „Die IHK ist nicht am Tisch“
Neue Nachhaltigkeitsvorschriften, neue Technologien wie künstliche Intelligenz, Fintechs mit neuen Geschäftsmodellen – die Notwendigkeit, dass sich die Aufseher innerhalb Europas untereinander austauschen, ist hoch. Ein Problem: In den Dialog der Aufsichtsbehörden, der bei der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa zusammenläuft, sind die Industrie- und Handelskammern nicht eingebunden, die in Deutschland für die Vermittler zuständig sind. „Für mich ist einfach nicht sichtbar, was im deutschen Markt passiert,“ monierte Eiopa-Chefin Petra Hielkema bei der Wissenschaftstagung des Bunds der Versicherten.
Net-Zero Insurance Alliance wird zu FIT
Die Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) ist nicht mehr: Stattdessen haben die UN das neue Forum for Insurance Transition to Net Zero (FIT) gegründet. Mit einer neuen Struktur wollen sie sich gegen erneute Kartellrechtsvorwürfe wappnen. Solche hatten im Januar 2023 den Anfang vom Ende der NZIA eingeleitet. Das Forum soll zum Austausch über freiwillige Klimamaßnahmen dienen und auch Wirtschaftsunternehmen, die Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen einbeziehen.
Kein Kosten-Berichtswesen für EbAV
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat vorgeschlagen, dass Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV) umfassend und regelmäßig den nationalen Aufsehern über ihre Kosten berichten sollen. Die BaFin kommt nach einer Analyse der Kostensituation von Pensionskassen und -fonds zu dem Schluss, dass das in Deutschland nicht notwendig ist. Die Gesamtkosten der Einrichtungen seien nicht zu hoch, es gebe kein strukturelles Kostenproblem.
Eiopa: Europäer haben zu wenig Elementarschutz
Viele Menschen in Europa sind nicht oder nur unzureichend gegen Naturkatastrophen versichert, und nur in wenigen Ländern ist eine solche Absicherung vorgeschrieben. Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa stellt in einem aktuellen Arbeitspapier mögliche Ursachen für diese Deckungslücke zusammen. Viele Verbraucher sind sich ihrer Risiken nicht bewusst, haben aber auch Schwierigkeiten, die Policen und ihren Nutzen zu verstehen.
Eiopa: Größte Gefahr für Versicherer sind Marktrisiken
Die europäischen Versicherer sind derzeit vor allem mit anhaltend hohen Marktrisiken konfrontiert, die sich unter anderem aus der gestiegenen Volatilität an den Anleihemärkten und gesunkenen Immobilienpreisen speisen. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Berichts der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa. Insgesamt hat sich das Risikoumfeld für die Branche allerdings verbessert.
BaFin rügt Versicherer mit hohen Vertriebskosten
Die Finanzaufsicht BaFin hatte im vergangenen Jahr angekündigt, Lebensversicherer genauer unter die Lupe nehmen zu wollen, deren Policen zu den teuersten 25 Prozent des Marktes gehören. Sechs Unternehmen habe die Behörde bereits geprüft, vier weitere sind noch dazugekommen, berichtete BaFin-Chef Mark Branson beim SZ-Versicherungstag. In einem ersten Fall habe die Aufsicht auch Änderungen bei einem Versicherer durchgesetzt. Um welche Gesellschaft es sich handelt, wollte die BaFin nicht sagen. Branson mahnte die Versicherer, Exzesse bei der Provisionshöhe selbst in den Griff zu bekommen, sonst könnte ein erneuter Anlauf zu einem Provisionsverbot drohen.
Eiopa kritisiert optimistische Gewinnerwartungen
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat in einer Studie die internen Modelle für das Underwriting im Nicht-Lebensbereich von 75 Versicherern untersucht. Die Behörde moniert, dass sich einige Gesellschaften bei der Berechnung des Prämienrisikos zu sehr auf unsichere künftige Gewinne verlassen und ihre Eigenkapitalanforderungen damit kleinrechnen. Beim Thema Inflation kommt Eiopa zu dem Schluss, dass eine langanhaltende moderate Inflation für die Versicherer weit schädlicher ist als kurzfristige Spitzen.










