Meinung am Mittwoch Industrieversicherer müssen bei der Preissetzung transparenter werden und die einzelnen Einflussfaktoren besser erklären. Wer allein darauf setzt, Preissteigerungen mit dem Hinweisschild „Inflation“ auf Kunden abzuwälzen, riskiert deren Unmut bis hin zur Rufschädigung. Offen kommuniziert werden darf auch, was die Erwartung an die Versicherungsnehmer ist – und warum genau.
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ESG-Beratung: Check24 sticht Vermittler aus
Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Gesellschaft fast allgegenwärtig. In einem Bereich allerdings ist es auffällig abwesend: bei der Beratung zu Versicherungen. Das zeigt eine Studie des Beraters EY. Fast 80 Prozent der Vermittlerinnen und Vermittler fragen nicht wie vorgeschrieben die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden ab. Das ist nicht nur schlecht, weil es gegen die IDD verstößt, sondern auch weil das Vergleichsportal Check24 es deutlich besser macht. Die Schuld dafür liegt aber auch bei den Versicherern.
Nachhaltigkeit muss messbar werden
Nachhaltigkeitsberichte Mit den neuen European Sustainable Reporting Standards (ESRS) setzt die Europäische Union einen Meilenstein in der Berichterstattung. Noch nie wurde weltweit in dieser Tiefe über die Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen berichtet. In einer neuen Serie nimmt Nachhaltigkeitsexperte Carsten Zielke für den Versicherungsmonitor die Details des ESRS unter die Lupe. Im ersten Teil geht es um den generellen Aufbau und was die neuen Regeln für Versicherer bedeuten.
ESG-Politik: Mehr Dialog gefordert
Themenschwerpunkt ESG Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind ein Gemeinschaftsprojekt. Doch die Politik handelt aktuell zu sehr im Alleingang, finden Versicherer, Makler und Industrieunternehmen. Sie wollen enger in die Gesetzgebung einbezogen werden, sagten sie beim Round Table-Gespräch des Versicherungsmonitors. Dabei geht es ihnen keineswegs darum, Vorschriften abzuschwächen oder neue Gesetze zu verhindern, beteuern sie. Im Gegenteil. Einige Anbieter wünschen sich sogar noch weitergehende gesetzliche Vorgaben.
Mehr Einheitlichkeit bei ESG-Fragen
Themenschwerpunkt ESG Versicherer, Makler und Ratingagenturen – Alle bestürmen Industriekunden mit Fragebögen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Das bedeutet in einer ohnehin schon herausfordernden Erneuerungsrunde zusätzlichen Stress. Mehr Einheitlichkeit bei den Abfragen wäre wünschenswert. Darin waren sich die Teilnehmenden beim Round Table des Versicherungsmonitors einig. Wie das genau geschehen soll, darüber scheiden sich allerdings die Geister.
Lieferketten: Neue Sorgfaltspflichten für Versicherer
Legal Eye – Die Rechtskolumne Bisher mussten Versicherer ihre Lieferkette noch nicht gesondert unter die Lupe nehmen. Das wird sich bald ändern, zuerst mit dem neuen Lieferkettengesetz, das zum 1. März 2023 in Deutschland in Kraft tritt, und den Schutz der Menschenrechte im Visier hat. Auch auf EU-Ebene liegt bereits ein Entwurf für ein europäisches Lieferkettengesetz der Kommission vor. Die neuen Gesetzesvorhaben dürften auch für D&O-Versicherer relevant sein.
Konflikt ums Klima
Themenschwerpunkt ESG Der Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft sorgt für Konflikte zwischen Unternehmen und Versicherern. Kraftwerksbetreiber und Branchen mit hohem CO2-Ausstoß haben Probleme, Versicherungsschutz zu finden. Industrievertreter finden, die Versicherer sollten nicht als Klimapolizei auftreten und strengere Regeln anlegen als die Politik. Auch bei der Deckung von innovativen Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels sollten die Versicherer mehr Risikobereitschaft mitbringen, hieß es beim Round Table des Versicherungsmonitors.
Gerüchteküche Monte Carlo
Herbert Frommes Kolumne Das erste Rückversicherungstreffen in Monte Carlo nach zwei Jahren Pause hat 2.700 Teilnehmer an die Côte d’Azur gebracht. Alle waren froh, nach Lockdown und Reiseverboten wieder miteinander reden zu können, auch wenn sie dafür unverschämte Preise von Hoteliers und anderen Dienstleistern in Kauf nehmen mussten. Der Versicherungsmonitor hat sich vor Ort umgehört. Hier das Neueste aus der Gerüchteküche – mit Munich Re, Swiss Re, Partner Re, Deutscher Rück, Scor, Gallagher Re und anderen.
ESG auf unsicheren Wegen
Schlechte Nachrichten für Risikomodellierer und Versicherer: ESG-Risiken (Environmental, Social und Governance) werden auch in Zukunft mit einer hohen Unsicherheit verbunden sein. Das sagte Rainer Sachs, Inhaber des Think Tanks und Beratungsunternehmens Sachs Institut, auf einer Fachtagung der Finanzaufsicht BaFin zum Thema Sustainable Finance. Dementsprechend bedarf es neuer Methoden und Modelle. Chef-Versicherungsaufseher Frank Grund sieht die ESG-Regulierung als „Work in Progress“.
BaFin: Mehr Nachhaltigkeit durch Transparenz
Für die deutsche Finanzaufsicht geht es bei dem Thema Sustainable Finance vor allem um die Schaffung von Transparenz bei Finanzanlagen. Nur so könnten Anlegerinnen und Anleger zu eigenverantwortlichen Investitionsentscheidungen befähigt und Greenwashing verhindert werden, sagte der Chef der deutschen Finanzaufsicht BaFin Mark Branson auf einer Konferenz der Behörde in Berlin. Er warnte vor einer Vermischung wissenschaftlicher und politischer Aspekte. Florian Toncar vom Bundesfinanzministerium sagte, dass Unternehmen bei den Berichtspflichten nicht überfordert werden dürfen.
Treffen mit Konfliktpotenzial
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Symposium des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft und Rückversicherertreffen in Monte Carlo
Wochenspot: Versicherer in der Verantwortung
Wochenspot – der Podcast Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe diskutieren die Redakteurinnen Kaja Adchayan und Nina Nöthling über die Verantwortung von Versicherern. Dabei geht es zum einen um die Zukunft unseres Planeten, die die Branche durch ihr Handeln beeinflussen kann. Zum anderen geht es um die Verantwortung von Versicherern gegenüber Mitarbeitenden, besonders im Rahmen von „New Work“.
VM NewsQuiz Nr. 199
Wasserstoff könnte der Energieträger der Zukunft sein. Die Risiken, die mit der Produktion, dem Transport und der Lagerung des Gases verbunden sind, sind jedoch nicht zu unterschätzen. Um neue oder bereits anlaufende Wasserstoffprojekte zu unterstützen, hat der Großmakler Marsh eine speziell konzipierte Versicherung auf den Markt gebracht. Welche Versicherer haben ihn dabei unterstützt? Diese und weitere Antworten erhalten Sie im VM NewsQuiz Nr. 199. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!












