Die Globalisierung macht auch vor dem Kunstmarkt nicht halt. Rund um die Welt schießen Kunstmessen aus dem Boden, immer mehr Sammler und Käufer aus Asien und dem Nahen Osten investieren hohe Summen. Für internationale Schauen muss Kunst immer schneller von A nach B transportiert werden. Das stellt auch Kunstversicherer vor neue Herausforderungen, so der Tenor des achten Kölner Kunstversicherungsgesprächs anlässlich der Kunstmesse Art Cologne. Die Schadenprävention spielt eine große Rolle. Weniger erfahrene Sammler müssen geschult werden, wie sie richtig mit wertvollen Stücken umgehen. Den bevorstehenden Brexit sieht zumindest der Vertreter der Allianz Kunstversicherung entspannt.
Archiv ‘Europa’
S&P rechnet mit schwächerem Run-off-Wachstum
Der deutsche Run-off-Markt für Lebensversicherungen wird in den kommenden Jahren weiter wachsen, erwartet die Ratingagentur S&P in einer Analyse des europäischen Run-off-Marktes. Allerdings geht sie von einem schwächeren Wachstum als in den vergangenen Jahren aus. Zuletzt war Deutschland der aktivste Markt in Europa für Run-off-Deals. Vertreter von Run-off-Plattformen erhoffen sich von der diese Woche erfolgten Zustimmung der BaFin für die Übernahme der Generali Leben durch die Abwicklungsplattform Viridium weiteren Schub für ihr Geschäftsmodell. In den großen europäischen Märkten haben Abwickler in Großbritannien die besten Aussichten. In Italien und Frankreich ist das Potenzial dagegen begrenzt.
Donnet: Zukunft liegt in Europa
Während andere europäische Versicherer vor allem in Asien wachsen wollen, setzt Generali auf den europäischen Markt. Konzernchef Philippe Donnet sieht dort noch großes Wachstumspotenzial. Bei der Vorabendveranstaltung des SZ-Versicherungstags stellte er auch andere Mantras der Branche infrage. So glaubt Donnet nach wie vor an den Vertrieb über Vertreter und geißelt den einseitigen Fokus vieler Anbieter auf die Schaden- und Unfallversicherung, Leben habe eine große Zukunft. Er gab sich in Bergisch-Gladbach betont optimistisch, was die Zukunft der Branche angeht.
Lemonade expandiert nach Europa
Das US-Insurtech Lemonade will außerhalb seines Heimatmarktes expandieren. Erster ausländischer Markt, in den der Digitalversicherer seinen Fuß setzen will, soll Europa sein, kündigte Chef und Mitgründer Daniel Schreiber an. Details über den Zeitpunkt und die Märkte, die er zuerst angehen will, blieb Schreiber allerdings schuldig. Lemonade bietet in den USA Policen für Mieter, Haus- und Wohnungseigentümer an – und wird von namhaften Investoren unterstützt. Dazu zählen neben der japanischen Softbank und Google auch Allianz und Axa.
Generali greift an
Generali-Chef Philippe Donnet hängt die Latte hoch. Beim Investorentag in Mailand kündigte er an, den Gewinn pro Aktie in den kommenden drei Jahren um 6 Prozent bis 8 Prozent jährlich zu steigern. Das ist mehr, als sich der Konkurrent Allianz vorgenommen hat. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, will der Konzern 3 Mrd. Euro bis 4 Mrd. Euro in Wachstum investieren. Donnet will organisch wachsen, ist aber auch bereit für Zukäufe. Ein konkretes Übernahmeziel ist aber noch nicht in Sicht.
Europäische Versicherer reden viel über Blockchain
Die Datenanalysefirma S&P Global Market Intelligence, eine Schwesterfirma der Ratingagentur S&P, sieht die europäischen Versicherer weiter vorn als ihre US-Konkurrenten, was die Anwendung der Blockchain-Technologie angeht. Zumindest reden sie häufiger darüber, denn S&P hat analysiert, ob das Thema bei den Telefonkonferenzen zur Sprache kommt. Der unangefochtene Blockchain-Vorreiter kommt mit dem Ping An-Konzern allerdings aus China.
The Hartford expandiert mit Kauf von Navigators
Der US-Versicherer The Hartford übernimmt den Spezialversicherer Navigators für 2,1 Mrd. Dollar. The Hartford will die Übernahme nutzen, um in neue Länder zu expandieren und sein Angebot auszuweiten. Dabei hilft, dass Navigators ein Lloyd’s-Syndikat hat. Navigators will vor allem von der Finanzstärke des Konkurrenten profitieren. Die rund 820 Mitarbeiter des Unternehmens behalten ihre Arbeitsplätze. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden.
Axa vor Allianz bei Prämieneinnahmen
Trotz sinkender Prämieneinnahmen bleibt die Axa der größte europäische Versicherer. Das geht aus einem aktuellen Bericht von Mapfre Economic Research hervor, dem Wirtschaftsforschungsinstitut des spanischen Versicherers Mapfre. Es hat eine Rangliste der 15 größten Anbieter in Europa im Jahr 2017 zusammengestellt. Branchenübergreifend und im Bereich Lebensversicherung ist die Axa der Spitzenreiter, im Nicht-Leben-Segment hat die Allianz die Nase vorn. Beeinflusst wurden die wirtschaftlichen Ergebnisse hauptsächlich durch die Niedrigzinsen und die teuren Naturkatastrophen in Nord- und Südamerika.
Eiopa: Kunden über Brexit-Folgen informieren
Versicherer und Vermittler müssen sich Gedanken darüber machen, wie sie ihre Kunden über mögliche Auswirkungen des Brexit informieren. Versicherungsnehmer und Versicherte müssen wissen, welche Notfallpläne die Unternehmen erstellt oder geplant haben und welche Folgen das für sie hat, betont die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa. Sie fordert die nationalen Aufseher dazu auf, die Aktivitäten der Unternehmen auf diesem Gebiet genau im Blick zu haben. Eiopa sieht Handlungsbedarf sowohl bei bestehenden Verträgen als auch bei allen, die noch abgeschlossen werden, bevor Großbritannien die EU verlässt.
Eiopa fordert strengere Brexit-Kontrollen
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa warnt vor weitreichenden Auswirkungen des Brexits auf die Solvenz der Erst- und Rückversicherer. Die BaFin und andere nationale Aufseher sollen ihre Kontrollen bei Versicherern verstärken und mögliche Folgen des EU-Ausstiegs Großbritanniens auf die nationalen Märkte analysieren. Wenn nötig sollen sie eingreifen. Die EU-Aufsicht erwartet einen harten Brexit mit weitreichenden Auswirkungen auf die Erst- und Rückversicherung sowie auf die Solvenz-Bewertungen der Gesellschaften.
Massenklage: Noch mehr Unheil
Legal Eye – Die Rechtskolumne Die große Koalition plant, auch in Deutschland Massenklagen zu ermöglichen. Jetzt ist ihr die EU-Kommission mit einem weitergehenden Vorschlag zuvorgekommen. Hier droht eine Regelung, die aussichtslose Klagen fördert, diesen eine Art Beweislastumkehr zubilligt und das Ganze auch noch staatlich finanziert. Das einzig Gute an dem Richtlinien-Entwurf ist, dass der nationale Gesetzgeber noch einige Aufgaben erfüllen muss, bevor das Instrument der Massenklage eingeführt werden kann. Möge es noch lange dauern.










