Die Risikotragfähigkeit der Lebensversicherungsbranche hat sich durch die Änderung bei der milliardenschweren Zinszusatzreserve vergangenes Jahr sowie der Umstellung auf Verträge mit abgespeckten Garantien erhöht. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Map-Report. Die gewichtete Solvenzquote des Marktes stieg 2018 ohne Übergangsmaßnahmen und Volatilitätsanpassung im Vergleich zum Vorjahr von 227,4 Prozent auf 234,6 Prozent. Am besten steht die Gesellschaft Europa mit 912,1 Prozent da, Schlusslicht ist die Frankfurt Münchener mit 4,8 Prozent.
Archiv ‘Franke und Bornberg’
R+V will Bankenpotenzial endlich nutzen
Die Raiffeisen- und Volksbanken, Eigner und Vertriebspartner der R+V, haben 30 Millionen Kunden und 19 Millionen Mitglieder. Jetzt will der Wiesbadener Versicherer unter Führung von Norbert Rollinger dieses Potenzial endlich auch digital nutzen – und setzt zusammen mit Friendsurance einen digitalen Versicherungsmanager auf, den Kunden bei ihren Kontoabfragen sehen. Er soll auch Angaben über Versicherungen bei anderen Gesellschaften enthalten und die Kontobewegungen auf versicherungsrelevante Zahlungen durchsuchen. Die R+V bietet auch Versicherungen für Unternehmen und Häuslebauer auf Basis der Daten, die bei der Bank schon vorliegen. Mit dem Geschäftsergebnis für 2018 ist Rollinger zufrieden.
Viele PKV-Unternehmen scheuen die Transparenz
Die Macher des Map-Reports halten es für einen Fehler, dass sich immer weniger private Krankenversicherer (PKV) an den Ratings des Branchendienstes beteiligen. Mit der Verweigerung von Informationen schürten die Unternehmen die Zweifel an der ohnehin schon unter Druck stehenden Branche, kritisiert Chefredakteur Reinhard Klages. Laut dem aktuellen PKV-Rating haben die teilnehmenden Versicherer die Beiträge in der Vollversicherung Anfang des Jahres nur moderat erhöht. Bei der Analyse der Bilanz-, Service- und Vertragskennzahlen hat die Debeka am besten abgeschnitten, gefolgt von der Provinzial Hannover und der Signal Iduna.
Getsurance will BU neu erfinden
Um den Beweis zu erbringen, dass Online-Beratung auch bei komplexen Produkten wie Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) funktioniert, hatte sich das Analysehaus Franke und Bornberg im Mai 2016 an dem Berliner Online-Makler Getsurance beteiligt. Weil die traditionellen BU-Policen dem Start-up zu unflexibel sind, haben die Gründer Johannes und Viktor Becher ein neues Konzept zur Arbeitskraftabsicherung entwickelt. Dabei sollen sich Kunden aus einer Vielzahl an Deckungsbausteinen die für sie passende Police zusammenstellen können. Alle Probleme der BU-Versicherung wird der neue Ansatz aber nicht lösen können.
Jung, DMS & Cie kauft Geld.de
Nachdem ein Verkauf von Geld.de an die Hanse Merkur gescheitert war, hat jetzt die Muttergesellschaft des Maklerpools Jung, DMS & Cie das Online-Vergleichsportal von der Unister-Gruppe gekauft. Die Vertriebspartner des Unternehmens sollen das Portal ihren Kunden für Abschlüsse beratungsarmer Policen andienen. Auch das Analysehaus Franke und Bornberg investiert in digitale Expertise. Das Unternehmen beteiligt sich an dem Online-Makler Getsurance.
Analysten zur GDV-Statistik: Fortschritt mit Defiziten
Die Ratingagentur Franke und Bornberg begrüßt die erstmalige Veröffentlichung von Branchenstatistiken zur Regulierungspraxis in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Gleichzeitig kritisiert das Unternehmen, dass die Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft vage und unvollständig seien und von Außenstehenden nicht nachvollzogen werden könnten. Dies wäre aber notwendig, um öffentlicher Kritik sachlich zu begegnen, argumentieren die Experten.
Franke: „Negativselektion wird Tür und Tor geöffnet“
Michael Franke, Geschäftsführer des Analysehauses Franke und Bornberg, sieht den Trend zu Berufsunfähigkeitspolicen mit vereinfachter Gesundheitsprüfung sehr kritisch. Die Verträge verschlechtern die Bestandszusammensetzung erheblich und kosten mehr Marge als vielfach gedacht, moniert er im Interview mit dem Versicherungsmonitor.






