Kurz bevor sich Bund und Länder mutmaßlich mit einer möglichen Pflichtversicherung für Wohngebäude gegen Naturkatastrophenrisiken beschäftigen, trommeln die Versicherer für ihren eigenen Vorschlag. Statt einer reinen Versicherungslösung sei vor allem mehr Prävention angezeigt, außerdem fordert der Branchenverband GDV staatliche Entlastung bei Extremereignissen mit einem Schaden von über 30 Mrd. Euro. Ohne Prävention drohten stark steigende Prämien in der Wohngebäudeversicherung infolge der Klimaschäden.
Archiv ‘GDV’
EU-Kommission legt Nachhaltigkeitsstandards vor
Der Entwurf der EU-Kommission für den ersten Rechtsakt für die ESRS-Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung liegt vor, die Konsultationsfrist dazu endet am 7. Juli. Das Papier liefert branchenübergreifende Regeln, branchenspezifische Vorgaben werden folgen. Der Versichererverband GDV forderte in einer Reaktion Erleichterungen für Versicherer mit bis zu 250 Mitarbeitern und warnte vor doppelten Berichtspflichten. Der Analyst Carsten Zielke begrüßte das Papier dagegen, im Vorfeld diskutierte Aufweichungen der Regeln seien nicht gekommen.
Cybermarkt bleibt schwierig
Kommentar Die Cyberversicherer können wieder bessere Zahlen vorweisen, ihre Schaden- und Kostenquoten liegen deutlich unter 100 Prozent. Bei den Preisen zeigt sich daher bereits eine gewisse Erholung, die Steigerungsraten fallen nicht mehr so harsch aus wie früher. Bis es auch bei den Kapazitäten zu einer spürbaren Entspannung kommt, dürfte es aber noch dauern.
Cyberversicherer machen wieder Gewinn
Nach einem verlustreichen Jahr 2021, in dem die deutschen Cyberversicherer eine Schaden- und Kostenquote von mehr als 120 Prozent verzeichnet hatten, scheinen die Geschäfte im vergangenen Jahr wieder profitabler gewesen zu sein. GDV-Cyberexperte Peter Graß sprach auf einer Fachveranstaltung von einer Quote von 80 Prozent, warnte aber davor, das gleich als Argument für Kapazitäts- und Bedingungsausweitungen zu nutzen. Der Verband überarbeitet momentan seine Musterbedingungen – auch der Kriegsausschluss soll künftig anders aussehen.
Die Woche der Makler
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: das Makler-Symposium des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler, ein Fachgespräch des Vereins zur Förderung der Versicherungswissenschaft und ein Ausblick der Ratingagentur Assekurata auf die private Krankenversicherung.
Gothaer feuert Justiziar Wolfgang Rüdt
Exklusiv Überraschend hat sich die Gothaer nach Informationen des Versicherungsmonitors mit sofortiger Wirkung von Wolfgang Rüdt, 58, getrennt, dem Leiter der Konzernrechtsabteilung und Chief Compliance Officer des Kölner Konzerns. Hintergrund sollen Beschwerden mehrerer Frauen über ein unangemessenes Verhalten des prominenten Juristen gegenüber Mitarbeiterinnen gewesen sein. Die Gothaer wollte nicht Stellung nehmen.
Unzufriedene Lebensversicherer
Herbert Frommes Kolumne Die deutschen Lebensversicherer haben ein Problem. Sie sehen sich und ihre Interessen im Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) nicht ausreichend vertreten. Der schon lange schwelende Unmut ist spürbar. Zu empörten Reaktionen in den Unternehmen führte die Trennung des GDV vom stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Peter Schwark, der für die Lebensversicherung zuständig war und bei den Gesellschaften einen hervorragenden Ruf hat. Dass der Verband Schwark nicht ersetzen will, sorgt für ungläubiges Staunen.
Die BaFin baut der Branche eine Brücke
Herbert Frommes Kolumne Die Debatte um Provisionen und die Provisionshöhe in der Lebensversicherung dreht sich im Kreis. Die Triumphgesänge mancher Vermittlerverbände nach dem Rückzug des Provisionsverbots-Plans der EU-Kommission liegen völlig daneben. Sie weigern sich zu verstehen, dass sich das gesellschaftliche Klima gewandelt hat und die extrem hohe Kostenbelastung nicht mehr akzeptiert wird. Wie lange angekündigt, handelt jetzt die BaFin. Die Versicherer sollten sich an die Vorgaben halten und sich nicht länger von Vertrieben und Banken durch die Manege ziehen lassen.
Lohrmanns Verunsicherung: Auf dem Altersvorsorge-Basar
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Der GDV preist seine Bürgerrente an.
Werding nimmt Branche bei Kosten in die Pflicht
Auf dem Insurance Summit in Berlin hat sich der Versichererverband GDV zum zweiten Mal in der laufenden Woche mit der privaten Altersvorsorge beschäftigt. Der Wissenschaftler Martin Werding forderte angesichts der Alterung der Gesellschaft dringend einen zeitgemäßen Nachfolger für die Riesterrente. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen sagte, das Entscheidende sei, dass eine Reform gelingt. Wenn der Prozess rund um die Fokusgruppe private Altersvorsorge in einer refomierten Riesterrente münden sollte, wäre das für ihn auch akzeptabel.
EU stellt Kleinanlegerstrategie vor
Die EU hat die heiß diskutierte Kleinanlegerstrategie vorgelegt. Wie erwartet kommen strengere Regeln auf Vermittler zu. Sie werden nach Einführung auf Umsetzung durch die Mitgliedsstaaten überprüft. Ein generelles Provisionsverbot gibt es, wie die Branche vermutet hatte, erst einmal nicht. Lediglich Geschäft ohne Beratungsleistung fällt unter ein solches Verbot. Die EU setzt außerdem auf Transparenz, Verbraucherbildung und stärkere Kontrolle.








