Archiv ‘GKV’

Herbert Fromme

Verkehrte Welt in der Krankenversicherung

 Herbert Frommes Kolumne  Spricht man mit Branchenkennern, die sich mit dem Krankenversicherungssystem in den USA oder in anderen Ländern auskennen, erntet man leicht Kopfschütteln. Sie verstehen nicht, wie das deutsche System funktioniert – ein System, in dem die PKV-Gesellschaften nur sehr zögerlich ihre Marktmacht einsetzen und stattdessen stolz darauf sind, dass sie viel mehr für die gleiche Versorgung ihrer Kunden bezahlen als die gesetzlichen Kassen. Langfristig haltbar ist der Zustand nicht. Die Versicherten können das nicht mehr bezahlen.

PKV: Hallesche verteidigt Beitragsanpassungen

Die Hallesche Krankenversicherung hält die Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) für vernünftig kalkuliert und sieht die Branche bei Prämiensteigerungen im Alter deutlich besser aufgestellt als die gesetzliche Krankenversicherung. Wie andere Anbieter setzt der Stuttgarter Versicherer auf Wachstum in der betrieblichen Krankenversicherung.

PKV: Immer mehr Kunden in Notlage

In der privaten Krankenversicherung hat im vergangenen Jahr die Zahl der Personen zugenommen, die in einem der drei „Sozialtarife“ der Branche versichert sind. Eine deutliche Steigerung gab es im sogenannten Notlagentarif, der Versicherten offensteht, die ihre Beiträge nicht zahlen können. An der Gesamtzahl der Vollversicherten, die 2014 erneut abgenommen hat, haben die Kunden in den „Sozialtarifen“ inzwischen einen Anteil von 2,1 Prozent.

Privatversicherer spülen Geld ins System

Durch die Existenz der privaten Krankenversicherer (PKV) sind im Jahr 2013 11,8 Mrd. Euro mehr ins deutsche Gesundheitssystem geflossen, als die gesetzlichen Krankenkassen für die Versicherten bezahlt hätten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV. Nach der Erhebung profitieren die niedergelassenen Ärzte und die Zahnärzte besonders stark von dem Mehrumsatz. Der einzige Bereich, in dem die privaten den gesetzlichen Krankenversicherern hinterher hinken, sind nach der Untersuchung die Kuren.

Privatpatienten erhalten mehr Physiotherapien

Die privaten Krankenversicherer lassen sich die Heilmittelversorgung ihrer Versicherten deutlich mehr kosten als die gesetzlichen Krankenkassen. Nach einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV erzielten Krankengymnasten und andere Therapeuten im Jahr 2013 durch die Behandlung von Privatpatienten einen Mehrumsatz von 936 Mio. Euro.

Ausstieg nicht ausgeschlossen

Wer einmal privat krankenversichert ist, hat es schwer, wieder ins gesetzliche System zurückzukehren. Capital.de zeigt, unter welchen Umständen ein Wechsel trotzdem gelingen kann.

Etliche Gutverdiener haben sich in jungen Jahren wegen der günstigen Beiträge eine private Krankenversicherung zugelegt. Nach wiederholten Beitragssteigerungsrunden bereuen viele die Entscheidung bitter – und möchten am liebsten wieder ins gesetzliche System zurück.

Eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse ist für Privatversicherte zwar nicht ausgeschlossen, sie können diesen Schritt aber auch nicht jederzeit und in allen Lebenslagen tun. Das begreifen viele Betroffene erst dann, wenn es zu spät ist. Langjährige Privatpatienten über 55 haben es besonders schwer. […]

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