Seit der Corona-Pandemie ist nicht nur das Homeoffice ein fester Bestandteil der Arbeitswelt in vielen Unternehmen. Auch das zeitweise Arbeiten aus dem Ausland, auch Workation genannt, gilt bei vielen als Inbegriff modernen Arbeitens. Viele Versicherer bieten ihren Beschäftigten diese Möglichkeit inzwischen an, meistens zeitlich und auf das EU-Ausland begrenzt. Eine Umfrage des Versicherungsmonitors unter verschiedenen Gesellschaften zeigt auf, ob und wie stark diese Angebote wirklich genutzt werden.
Archiv ‘HUK-Coburg’
Kfz: Übergangsjahr vor der nächsten Schlacht
2026 wird ordentlich verlaufen für die Kfz-Versicherer. Darauf deuten die Zahlen über Preiserhöhungen hin. Natürlich können Naturkatastrophen der Branche noch einen Strich durch die Rechnung machen, aber insgesamt hat sie die katastrophalen Jahre mit Milliardenverlusten hinter sich gelassen. Der Schock durch die Verluste hat für Preisdisziplin gesorgt. Doch damit dürfte es Ende 2026 vorbei sein. Schon jetzt versuchen einige Anbieter aggressiv, Marktanteile zu gewinnen. Noch ist unklar, wie sich die künstliche Intelligenz künftig auf den Markt auswirkt.
Die KI bleibt, auch wenn die Blase platzt
Unternehmensbewertungen von KI-Unternehmen erreichen schwindelerregende Dimensionen im Billionenbereich. Wenn irgendwo künstliche Intelligenz draufsteht, fließen Milliarden auch in zweitklassige Adressen. Hier hat sich eine Blase aufgepumpt, die nur darauf wartet, zum Platzen gebracht zu werden. Die Versicherer würden einen solchen Finanzmarkt-Crash deutlich spüren. Doch selbst wenn die Blase platzt, bleibt die KI – so wie das Internet als Technologie den Dotcom-Crash 2000 bis 2002 überlebt hat. Versicherer sollten aktuell wohl nicht in KI-Aktien investieren, in die selbstgenutzte KI aber schon.
Keine Ruhe in der Kfz-Versicherung
Ist wieder alles gut in der Kfz-Versicherung? Man könnte es fast glauben. Die Anbieter haben die Preise deutlich angehoben, sodass die Sparte marktweit wieder einen technischen Gewinn macht. Hinter diesem positiven Trend stehen jedoch sehr unterschiedliche Entwicklungen für die einzelnen Gesellschaften. Die Schere zwischen großen und kleinen Anbietern wird immer größer. Den wichtigsten Unterschied machen die Daten aus.
Kfz: Der Schein trügt
Der Chef der HUK-Coburg, Klaus-Jürgen Heitmann, warnt die Kfz-Versicherer davor, sich auf der vermeintlichen Entspannung des Marktes auszuruhen. Es kämen ganz andere Probleme auf die Branche zu, erklärte er bei einer MCC-Konferenz. Das Autoland Deutschland stagniere, und das entzöge der Sparte die Ausgangsbasis für Geschäft, sagte er. Außerdem würde autonomes Fahren zu weit weniger Unfällen und damit zu geringeren Prämieneinnahmen führen. Die einzige Antwort darauf sei, das Geschäftsmodell in der Breite anzupassen.
Geordnete Erneuerung in Baden-Baden
An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Rückversicherertreffen in Baden-Baden und die MCC-Konferenz „Insurance Today and Tomorrow“ in Frankfurt
Autoversicherer wollen Zugang zu Daten
Die Autoversicherer wünschen sich freien Zugang zu den Daten, die in modernen Fahrzeugen produziert werden. Die Politik soll dabei helfen, forderte HUK-Coburg-Chef Klaus-Jürgen Heitmann auf einer Mobilitätskonferenz des Versichererverbands GDV in Berlin. Sorgen machen der Branche auch die hohen Preise für Ersatzteile. Sie seien der Haupttreiber für steigende Preise in der Kfz-Versicherung.
Die Versicherer werden besser im Service
Die Ratingagentur Assekurata stellt den Versicherern ein gutes Zeugnis aus: In den vergangenen Jahren habe die Branche ihre Servicequalität deutlich verbessert. Assekurata stützt die Einschätzung auf die Ergebnisse einer Befragung von 4.500 Kundinnen und Kunden. Demnach ist die Zufriedenheit sowohl in der Schaden- und Unfallversicherung als auch in der Lebensversicherung und der privaten Krankenversicherung gestiegen. Die Experten sehen aber Fragezeichen, ob das künftig so weitergeht.
Neodigital kündigt Verträge
Der Online-Versicherer Neodigital kündigt laut Medienberichten unprofitable Verträge seiner Kunden. Es soll sich dabei um Policen aus den Bereichen Haftpflicht- und Unfallversicherung handeln. Konkret gehe es um weniger als 3 Prozent aus dem Bestand des Digitalversicherers, so die Berichte. Er umfasst derzeit etwas mehr als 430.000 Verträge. Drittkosten in der Schadenregulierung wie Materialkosten oder die allgemeine Lohnentwicklung sollen Neodigital zu diesem Schritt bewogen haben.
Rollinger: „Die Talsohle scheint durchschritten“
Die R+V hat ihre Beitragseinnahmen im ersten Halbjahr 2025 um knapp 10 Prozent auf mehr als 10 Mrd. Euro gesteigert. Daran hatte das kräftig gewachsene Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung einen großen Anteil. Der genossenschaftliche Versicherer geht davon aus, für das Gesamtjahr ein Wachstum deutlich oberhalb des Vorjahreswertes von 2,8 Prozent zu erreichen. Auch das Zinsumfeld, die besseren Wirtschaftsaussichten und die nachlassende Inflation stimmen Vorstandschef Norbert Rollinger optimistischer.
Die PKV wird digitaler
Die Digitalisierung in der privaten Krankenversicherung (PKV) hat einen Schub bekommen. Elf PKV-Unternehmen sind jetzt in der Lage, ihren Versicherten ein elektronisches Rezept und weitere digitale Funktionen anzubieten. In einem nächsten Schritt soll die Einführung der elektronischen Patientenakte folgen. Technischer Partner der elf Versicherer ist das Unternehmen RISE, das bereits mit anderen PKV-Anbietern erfolgreich zusammenarbeitet.
Allianz verliert Chefaktuarin an die Helvetia
Leute – Aktuelle Personalien Der Allianz-Konzern verliert seine Chefaktuarin Karina Schreiber an die Helvetia. Sie übernimmt den Posten der Group Chief Risk Officer von Bernhard Kaufmann, der zur Swiss Re wechselt. Auch nach der Fusion der Helvetia mit der Baloise wird sie Risikochefin bleiben. Außerdem: HDI Global macht alternativen Risikotransfer zur Vorstandsaufgabe. Allianz Partners ernennt zwei neue Führungskräfte, und auch die Assistance-Tochter der HUK-Coburg begrüßt zwei neue Geschäftsführer. Dual Deutschland baut Vertrieb und Marketing aus.
Neal wird Präsident von AIG
Leute – Aktuelle Personalien Der ehemalige CEO von Lloyd’s of London John Neal (Bild), der eigentlich im September dieses Jahres Chef der Rückversicherung des US-Maklers Aon werden sollte, wechselt überraschend zu AIG. Aon musste umplanen und hat stattdessen andere Führungskräfte für den Bereich installiert. Die Neodigital Autoversicherung erweitert ihren Vorstand um Daniel John und Christian Pees, sodass dieser nun aus fünf Personen besteht. Zudem hat der Badische Gemeinde Versicherungs-Verband ein neues Aufsichtsgremium und die Waldenburger Versicherung einen Vorstandsvertrag verlängert.
Viele Mitarbeiterinnen, aber nur wenige Chefinnen
Exklusiv Frauen sind in der Versicherungsbranche zahlreich vertreten, bei vielen großen Unternehmen stellen sie mehr als die Hälfte der Belegschaft. Doch in den Führungsetagen schrumpft ihr Anteil drastisch. Auch die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen sind teils enorm. Welche Versicherer schneiden gut ab? Wer hat Nachholbedarf? Der Versicherungsmonitor hat die Beschäftigtendaten großer Gesellschaften analysiert.
Zeitreise: Allianz, HUK, Provinzial, Gen Re
Vor 20 Jahren Der Preiskrieg in der Kfz-Versicherung bestimmt im Juni 2005 die Diskussionen in der Branche. Die Allianz hatte im September 2004 mit den Preissenkungen begonnen und legt im Juni 2005 noch einmal nach. Forderungen nach einer Fusion der Provinzial-Gesellschaften durch die Politik und die Auswirkungen des Bilanzfälschungs-Skandals bei AIG und Gen Re machen ebenfalls Schlagzeilen. Und: MLP kann für gutes Geld seine beiden Versicherungstöchter verkaufen.












