Archiv ‘Inflation’

Moody’s senkt Ausblick für Kompositversicherer weltweit

Die Ratingagentur Moody’s hat ihren Ausblick für den weltweiten Schaden- und Unfallversicherungsmarkt auf negativ gesenkt. Die hohe Schadeninflation, teurer Rückversicherungsschutz sowie die wieder gestiegene Schadenfrequenz in der Kfz-Sparte belasten das Geschäft der Kompositversicherer. Allerdings sind die Anbieter weltweit unterschiedlich stark von den Faktoren betroffen.

Vorsicht bei zukunftsbezogenen Beitragsanpassungen

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Angesichts steigender Inflation und zunehmender Schäden aus Naturkatastrophen möchten viele Versicherer ihre Beiträge erhöhen. Viele Preisanpassungsklauseln sind so gestaltet, dass die Entwicklungen verschiedener Vorjahre miteinander verglichen werden und Prämienerhöhungen auf Grundlage dieser Berechnungen erst in den Folgejahren an die Versicherungsnehmer weitergereicht werden können. So hinken die Versicherer allerdings der Preisentwicklung hinterher. Eleganter wäre es, sicher eintretende Ereignisse der Zukunft versicherungsmathematisch in der Berechnung von Prämienanpassungen zu berücksichtigen. Doch dieses Vorgehen hat seine Tücken.

Höhepunkt bei Inflation steht noch aus

Die hohe Inflation geht auch an der Versicherungswirtschaft nicht spurlos vorbei, die etwa in der Schadenregulierung mit höheren Kosten zu kämpfen hat. In einer GDV-Veranstaltung diskutierten die Chefvolkswirte von Allianz, Swiss Re und Munich Re über die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Zukunftsaussichten. Michael Menhart von Munich Re sieht den Höhepunkt bei der Inflation in Europa noch nicht überschritten.

AGCS warnt vor Unterversicherung wegen Inflation

Die rasant steigende Inflation treibt die Schadenhöhen in der Schiffsversicherung in die Höhe. Frachtunternehmen müssen ihre versicherten Werte genau im Blick behalten, sonst riskieren sie eine Unterversicherung ihrer geladenen Ware. Davor warnt der Industrieversicherer AGCS in seinem aktuellen Bericht „Schadentrends in der Seeversicherung“ und nennt weitere Risikotrends, die sich auf die Schadenhäufigkeit in dem Sektor auswirken können.

Swiss Re: Versicherungsprämien werden steigen

Die Versicherungsbranche wird weltweit im kommenden Jahr die Prämien erhöhen und damit die Folgen von Inflation, Naturkatastrophen und schwächeren Kapitalanlageergebnissen ausgleichen können, erwartet Swiss Re-Chefvolkswirt Jérôme Haegeli. Die Volkswirte des Schweizer Rückversicherers rechnen mit einer deutlichen Abkühlung der Weltwirtschaft in den kommenden Monaten. Die Inflation hat ihren Höhepunkt überschritten, wird aber längere Zeit über den historischen Durchschnitten bleiben. Das hat auch Auswirkungen für Versicherer.

Rollinger: Versicherer müssen lieferfähig bleiben

 Exklusiv  GDV-Präsident Norbert Rollinger macht sich Sorgen um die Rolle der Versicherer in Wirtschaft und Gesellschaft. Die Branche müsse in wichtigen Bereichen wie Cyber lieferfähig bleiben, sagte er im Gespräch mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor, dem ersten Interview seit seinem Amtsantritt an der Spitze des Verbandes. Rollinger, im Hauptberuf Chef der R+V, warnt vor der „unheimlichen Staatsgläubigkeit“, verlangt von der Politik, die Versicherer stärker in die Altersvorsorge einzubeziehen und verteidigt die hohen Abschlusskosten in der Lebensversicherung. Rollinger spricht auch über fehlerhafte Daten, die der Verband zur D&O-Sparte veröffentlicht hat, und über den Reputationsschaden aus dem Problem Betriebsschließungsversicherung.

Talanx setzt Beitragsziel auf über 50 Mrd. Euro

Die Talanx hat ihr Gewinnziel für 2022 nach einem Ergebnisanstieg auf 785 Mio. Euro in den ersten neun Monaten bestätigt. Allerdings ging der Gewinnbeitrag der Erstversicherung in dem Zeitraum zurück, verantwortlich ist ein niedrigeres Ergebnis im deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft. Dabei spielte ein höherer Selbstbehalt in der Schaden- und Unfallversicherung eine Rolle. Finanzchef Jan Wicke zeigte sich insbesondere mit dem Ergebnis in der Industriesparte zufrieden. Beim Beitragswachstum setzt sich Talanx höhere Ziele.

Soziale Inflation auch in Europa?

Soziale Inflation, also die Verteuerung von Schäden durch mehr Gerichtsverfahren und höhere Schmerzensgelder, ist bisher vor allem in den USA ein Problem. Versicherer aus Europa und Großbritannien sorgen sich derzeit viel mehr um die allgemeinen Preissteigerungen. Doch auch in Europa sieht die Anwaltskanzlei Clyde & Co einige Risikofaktoren, die zu einer sozialen Inflation führen könnten. Dazu gehören die Zunahme von Sammelklagen und das steigende Interesse von Prozessfinanzierern am europäischen Markt.

Allianz sucht weitere Preiserhöhungen

Die Allianz hat im dritten Quartal sehr gut verdient. Ein Hauptgrund waren höhere Preise. Dabei will es der Konzern nicht bewenden lassen, er glaubt an eine weiter anhaltende Marktverhärtung. Mit der Inflation könne man durch höhere Preise, entsprechende Reservierungen sowie eine ordentliche Schadenbearbeitung fertigwerden, sagte Finanzchef Giulio Terzariol in einem digitalen Pressegespräch.

Signal-Chef Leitermann: „Wir sind nicht verstaubt“

 Nachgefragt – Das Video-Interview  Für manchen ist Ulrich Leitermann der Inbegriff des eher konservativen deutschen Versicherungsmanagers. Doch wenn man sich näher mit dem Chef der Signal Iduna-Gruppe beschäftigt, spürt man, dass er keineswegs der Schule „immer weiter so wie bisher“ angehört. Im ausführlichen Video-Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht Leitermann über Wachstumspläne und die Realität, Zinssteigerungen und Inflation ebenso wie die Neugründung eines Lebensversicherers und die Ahrtal-Katastrophe. Auch die Frage, warum keine Frauen im Vorstand der Gruppe sind, hat uns interessiert – und wie lange er noch als CEO bleibt.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner