Archiv ‘Lebensversicherung’

Allianz-Konsortium vor Viridium-Kauf

 Exklusiv  Ein von der Allianz geführtes Konsortium steht kurz vor dem Kauf des Abwicklungsspezialisten Viridium. Das erfuhr der Versicherungsmonitor aus Branchenkreisen, die mit den Vorgängen vertraut sind. Mit an Bord sind der Vermögensverwalter Blackrock und die japanische Versicherungsholding T&D. Verkäufer ist der britische Private-Equity-Investor Cinven, der nach Problemen mit seinem Lebensversicherer in Italien von der BaFin nicht mehr als Viridium-Eigner akzeptiert wird.

Streitpunkt Fonds oder Versicherung

Vor dem Ampel-Aus war Deutschland so nah an einer Reform der geförderten Vorsorge wie lange nicht. Der Druck auf die neue Regierung, das Vorhaben wieder aufzunehmen, ist groß – das wurde bei einer Fachkonferenz deutlich. Bei der Ausgestaltung gehen die Vorstellungen allerdings weit auseinander: Finanztip-Experte Hermann-Josef Tenhagen setzt auf Fonds und Aktien, Moritz Schumann vom GDV würde es dagegen begrüßen, wenn mehr Geld über die Lebensversicherer hierzulande investiert wird als in US-Werte.

Axa Leben gewinnt gegen Verbraucherschützer

Der Bund der Versicherten und die Verbraucherzentrale Hamburg haben vor dem Oberlandesgericht Köln eine Niederlage kassiert: Sie hatten die Axa Leben verklagt, weil sie bei einer Lebensversicherung eine fehlerhafte, intransparente und zu lange Widerrufsbelehrung verwende. Kunden könnten vor einem Vertragswiderruf zurückschrecken. Das Gericht entschied zugunsten der Axa, die Verbraucherschützer prüfen den Gang in die nächste Instanz.

Überschussbeteiligungen steigen langsamer

Die Überschussbeteiligungen in der Lebensversicherung gehen über alle Produktarten hinweg trotz der fünften Leitzinssenkung in Folge weiter nach oben. Allerdings hat sich die Entwicklung verlangsamt. Das zeigt die diesjährige Studie der Ratingagentur Assekurata zu Überschüssen und Garantien. Die klassische Kapitallebensversicherung braucht sich hinter den Produkten der Neuen Klassik nicht zu verstecken. Die Zukunft sehen die Anbieter weiterhin in Fondspolicen, insbesondere in Verträgen ohne Garantien, sowie in der betrieblichen Altersversorgung.

Bäte betont Allianz-Interesse an Viridium

Der Verkauf des Run-off-Spezialisten Viridium ist in der letzten Runde. Zu den Bietern gehört auch die Allianz, die Teil eines Konsortiums mit dem Vermögensverwalter Blackrock und dem japanischen Versicherer T&D Holdings sein soll. Konzernchef Oliver Bäte hat im Gespräch mit Aktienanalysten erläutert, worum es dem Konzern dabei geht: vor allem um die Gebühreneinnahmen aus der Kapitalanlage. „Wir mögen das Geschäftsmodell sehr“, sagte er.

Adipositas-Therapien senken Sterblichkeit

Lebensversicherer sollten die rasanten Entwicklungen bei neuen Therapien gegen Adipositas genau beobachten, empfiehlt die Munich Re anlässlich des Welt-Adipositas-Tags am 4. März. Dafür sollten die Unternehmen gut ausgebildete medizinische Teams beschäftigen. Die Munich Re sieht in den modernen Medikamenten gegen die Erkrankung ein großes Potenzial zur Senkung der Sterblichkeit und zur Verbesserung von Begleiterkrankungen. Das werde Auswirkungen auf die Lebensversicherer haben, insbesondere bei der Risikoprüfung und der Preisgestaltung.

Allianz wird vorsichtiger im Industriegeschäft

Der Allianz-Konzern meldet Rekordergebnisse für das Jahr 2024. Er macht die Hälfte seines operativen Gewinns von 16 Mrd. Euro in der Schaden- und Unfallversicherung. Alle Geschäftsbereiche entwickelten sich positiv, eine Ausnahme ist nur das Industriegeschäft. Hier ist der Konzern beim Underwriting vorsichtiger geworden. Für 2025 erwartet Konzernchef Oliver Bäte mindestens ähnlich gute Zahlen wie für 2024.

Tarif-Friedhof Lebensversicherung

 Herbert Frommes Kolumne  Bei Ergo sind 7.000 Tarife bei den Lebensversicherern im internen Run-off, beim Abwicklungsspezialisten Athora rund 1.000. Die deutschen Lebensversicherer müssen mit enormen Altlasten fertig werden. Denn diese Tarife müssen über kurz oder lang auf neue IT-Systeme umgestellt werden. Wenn die Finanzaufsicht BaFin an ihrer rigiden Position festhält, dass dies auf den Cent genau geschehen muss, haben kleine und mittelgroße Lebensversicherer keine Chance.

Bessere Underwriting-Daten aus der Smartwatch

Der Rückversicherer Munich Re sieht für das Underwriting in der Lebensversicherung großes Potenzial in der Einbeziehung von Gesundheitsdaten, die über Smartwatches kommen. Laut einer Studie der Munich Re Life in den USA und des britischen Datenanalyseunternehmens Klarity hilft die Nutzung solcher Daten, das individuelle Risiko besser einzuschätzen als traditionelle Messgrößen. Das gilt etwa für Daten zur körperlichen Aktivität wie die Erfassung der täglichen Schrittzahl.

Stuttgarter-Chef drängt auf Altersvorsorge-Reform

Die Reform der Altersvorsorge steht bei den Versicherern ganz oben auf dem Wunschzettel an die neue Bundesregierung. Stuttgarter-Chef Guido Bader erwartet allerdings nicht, dass sich die künftige Koalition direkt damit beschäftigen wird. „Ich habe die große Befürchtung, dass sich im Bereich der Altersvorsorge wenig bewegen wird“, sagte er in einem Videocall. Dabei habe die Ampel-Regierung in einigen Punkten gute Vorlagen geliefert. Auch zur Fusion mit der SDK gab es Neuigkeiten.

Helvetia verkauft Deutschland-Geschäft

 Exklusiv  Der Schweizer Versicherer Helvetia hat den Verkaufsprozess für seine Niederlassung in Frankfurt sowie die beiden deutschen Tochtergesellschaften gestartet. In den nächsten Tagen wird der Datenraum für Interessenten geöffnet. Die Konzernführung ist mit den Ergebnissen im Nachbarland unzufrieden und steht unter dem Druck der Aktionäre, die höhere Dividenden erwarten. Die deutschen Einheiten kommen auf etwa 1 Mrd. Euro Prämieneinnahmen.

Wittholt: Bei Run-off weniger aufs Individuum schauen

Komplexität und Dauer der Migration von Versicherungsbeständen haben maßgeblich damit zu tun, dass dabei kein einzelner Kunde schlechter, aber auch nicht besser gestellt werden darf. Der frühere Ergo-Manager Frank Wittholt, heute für die Lebensversicherungsplattform Afida von Adesso tätig, wünscht sich von der Aufsicht eine Abkehr von diesem auf „Cent-Genauigkeit“ ausgelegten Prinzip. Der Fokus sollte stärker auf dem Kollektiv liegen, forderte er bei der Run-off-Konferenz der Süddeutschen Zeitung in Hamburg.

Athora sucht die Offensive

Mike Wells, CEO des Run-Off-Spezialisten Athora, will in Deutschland endlich vorankommen. Seit 2015 hat der Abwicklungsspezialist keine Bestände mehr übernommen, der Bestand dümpelt bei knapp über 3,5 Mrd. Euro Kapitalanlagen und wird naturgemäß immer kleiner. Im Interview mit dem Handelsblatt wiederholt Wells die Aussage seiner Deutschland-Chefs vom September, nach denen die deutsche Tochter auch wieder Neugeschäft schreiben könnte. Wenig sagt er zum aktuellen Hauptthema: Athora gehört zu den Interessenten für den sehr viel größeren Rivalen Viridium. 

Vierzehn Jahre Ergo-Migration

 Exklusiv  Die Munich-Re-Tochter Ergo will die Migration ihrer Lebensversicherungs-Altbestände bis 2030 abgeschlossen haben. Das sagt Ergo-Vorstand Christian Molt im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Seit der Entscheidung über das Projekt im Jahr 2017 wären dann rund 14 Jahre vergangen. Molt erläutert, warum IBM nicht mehr Generalunternehmer für das Projekt ist und warum er glaubt, dass die neue Plattform auch für andere Lebensversicherer attraktiv ist.

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