Der Technologie-Gigant Amazon schaut schon eine Weile auf die Versicherungswirtschaft. Der neue Amazon Insurance Accelerator ist nach Ansicht von Clyde & Co bisher das interessanteste Projekt, mit dem Amazon versucht, sich in den Versicherungsmarkt einzugliedern. Denn das Technologie-Unternehmen hat sich künstlich einen Markt geschaffen, erklärte der Jurist Behrad Lalani auf dem Casualty Day der Kanzlei. Dabei ist der Accelerator vor allem gefährlich für Makler – zumindest vorerst.
Archiv ‘Makler’
Marsh: Industrie-Preise stabilisieren sich
Die Versicherungseinkäufer in der Industrie scheinen das Schlimmste hinter sich zu haben: Zwar steigen die Preise in der Industrieversicherung weiter, die Erhöhungen lagen weltweit im dritten Quartal aber erneut deutlich unter der Spitze im vierten Quartal 2020 – außer in den USA, zeigt eine Untersuchung des Großmaklers Marsh. Vor allem in der Sachversicherung und in der D&O-Versicherung gab es weltweit Entspannung. In der Cyberversicherung gehen die Preiserhöhungen allerdings ungebremst weiter.
Vermittler und Rückversicherer
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Vermittlermesse DKM und Quartalszahlen der Rückversicherer Scor und Swiss Re
Howden kauft britischen Makler Aston Lark
Die Maklergruppe Howden hat sich im Bieterwettkampf um Aston Lark gegen den zweiten Interessenten Brown & Brown aus den USA durchgesetzt: Sie übernimmt den britischen Makler, der rund 900 Mio. Pfund Prämie platziert, von Goldman Sachs Asset Management und der Investmentgesellschaft Bowmark Capital. Für die bisherigen Eigentümer ist der Deal äußerst lukrativ, denn für Maklerfirmen werden aktuell so hohe Preise gezahlt wie noch nie. Howden dürfte nach Informationen des Versicherungsmonitors mehr als 1 Mrd. Pfund gezahlt haben.
Makler profitieren von steigenden Courtagen
Die deutschen Versicherungsmakler sind im zweiten Corona-Jahr überwiegend guter Dinge – das hat zumindest eine Befragung des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler (BDVM) unter seinen Mitgliedern ergeben. Der Optimismus stammt vor allem von den insbesondere in der Schaden- und Unfallversicherung steigenden Courtage-Einnahmen. An Kritik an den Versicherern kam BDVM-Präsident Thomas Haukje bei einem Pressegespräch jedoch nicht vorbei. Zwar fielen die Prämien-Mehrforderungen aktuell nicht mehr so drastisch aus wie in den vergangenen Jahren. Viele Anbieter überlegten aber nach wie vor bis zur letzten Minute, für welche Risiken und zu welchen Preisen sie Kapazitäten bereitstellen wollen.
Makler: Nahles-Rente ist „kläglich gescheitert“
Die deutschen Versicherungsmakler glauben nicht daran, dass sich das Sozialpartnermodell in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) noch zum Kassenschlager entwickelt. Die als „Nahles-Rente“ bekannt gewordene Vorsorge sei kläglich gescheitert, sagte bAV-Experte Felix Hänsler vom Makler Südvers bei einem Pressegespräch des Maklerverbands BDVM. Schuld sei vor allem das konsequente Garantieverbot. Ohne ein „vernünftiges Garantieniveau“ gehe es nicht, betonte auch BDVM-Vorstand Hans-Georg Jenssen. Auch dem derzeit diskutierten Altersvorsorge-Staatsfonds nach schwedischem Vorbild prognostiziert er wenig Erfolgschancen.
Bieterwettkampf um Aston Lark
Mindestens zwei große, schnell wachsende Makler würden gerne den britischen Makler Aston Lark übernehmen, bei dem Goldman Sachs hoch engagiert ist. Die britische Howden-Gruppe und der US-Makler Brown & Brown würden gerne zugreifen, bestätigten Branchenkreise. Howden soll die Nase vorn haben. Zuerst hatte der Insurance Insider darüber berichtet. Die Preise für solche Übernahmen belaufen sich inzwischen auf das 16- bis 17-Fache des Gewinns – ein Zeichen dafür, wie heiß gelaufen der Markt zurzeit ist.
Howden expandiert in die Schweiz und nach Estland
Nach Italien und Mexiko übernimmt der Makler Howden auch in der Schweiz und Estland Konkurrenten. Die Zukäufe sind Teil der Wachstumsstrategie der britischen Gruppe. Howden will den estländischen Makler CHB Insurance Broker als Sprungbrett für die Expansion in andere baltische Länder nutzen. Das Team des Maklers Broker Center Zürichsee wird künftig beim Ausbau des Schweizer Marktes helfen.
M&A-Policen bleiben günstig
In der Industrieversicherung müssen Unternehmen derzeit starke Preiserhöhungen akzeptieren. Eine Ausnahme bilden Policen zur Absicherung von Fusionen und Übernahmen (M&A). Trotz eines Anstiegs im Prämienniveau im vierten Quartal 2020 sind die Erhöhungen über das ganze Jahr betrachtet eher moderat ausgefallen. Das berichtet der Makler Howden. Er hat vergangenes Jahr 582 Transaktionsversicherungen verkauft – zwölf Prozent mehr als 2019 – und erwartet 2021 das geschäftigste Jahr aller Zeiten in dem Markt. Es steigen aber auch die Schäden.
„Wir müssen uns vor den Großen nicht verstecken“
Exklusiv Alexandra Ganz-Cosby ist seit 2018 Chefin des mittelständischen Versicherungsmaklers Artus mit Sitz in Baden-Baden. Sie ist gerne international unterwegs und hätte sich auch gut eine Karriere in der Tourismusbranche vorstellen können. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erklärt sie, warum sie sich doch für das Familienunternehmen ihres Vaters entschieden hat und wie sie sich in einem Job in einer männerdominierten Branche durchsetzt. Gemeinsam mit ihrem Finanzchef Daniel Heinzler erklärt sie auch, wie sich Artus der aktuellen Fusionswelle im Markt entgegensetzen will und warum sie sich über manche Versicherer maßlos ärgert.
Vertreter erhöhen NPS
Obwohl Nutzer von Online- und klassischen Medien überall auf Werbung für Produkte und Dienstleistungen treffen, verlassen sie sich bei Kaufentscheidungen lieber auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Wie gerne ein Unternehmen empfohlen wird, zeigt der Net-Promoter-Score (NPS) an. Versicherer schneiden dabei oft schlecht ab. Eine aktuelle Umfrage des Beraters Sirius Campus zeigt, dass Vertreter diesen Wert für eine Gesellschaft enorm verbessern können. Makler hingegen nicht.
UK: Amazon bietet Policen für KMU an
Die Corona-Pandemie hat besonders bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) den Bedarf an digitalen und vor allem flexiblen Policen geweckt. Darauf reagiert der Technologiekonzern Amazon jetzt in Großbritannien. Britische Unternehmen, die Amazon Prime-Mitglied sind, können künftig unter anderem D&O-, Haftpflicht- und Cyber-Policen über das Portal von Amazon abschließen. Dafür kooperiert das Unternehmen mit dem britischen Makler Superscript.
Sündenfall gegenüber dem Kunden
Beim Symposium des Maklerverbands BDVM ging es heiß her: Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband prangerte den jahrelangen Fokus auf Garantieprodukte in der Altersvorsorge als Falschberatung an – und warb für ein staatlich organisiertes Modell. Dietmar Bläsing vom Volkswohl Bund keilte gegen den Vorstoß von GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen zum Standard-Riester. Wer Do-it-yourself empfehle, versündige sich am Kunden, mahnte er. Auch bei den Maklern ist die Unzufriedenheit mit Asmussen deutlich spürbar.












