Versicherer sollten nicht unterschätzen, was in Bezug auf künstliche Intelligenz (KI) noch auf die Branche zukommt. Sie müssen schnell und viel in die neue Technologie investieren, meinte Torsten Oletzky, Professor an der Technischen Hochschule Köln, bei einer Diskussionsrunde des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft. Nivien Shafik von der Munich Re betonte, dass Gesellschaften eine KI-Governance mit klaren Richtlinien benötigen. Das sei wichtig, um das Vertrauen der Mitarbeitenden in die KI zu stärken – damit sie die neue Technologie auch wirklich einsetzen.
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Büchter: Preise sinken für gute Risiken
Die Industrieversicherung zeigt sich „diffus und heterogen“, berichtet Kai-Frank Büchter (rechts), Aon-Chef für die DACH-Region, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Aber Büchter und sein Stellvertreter Hartmuth Kremer-Jensen sehen einen Gesamttrend bei den Preisen, der nach unten zeigt. Beide warnen vor dem Risiko der Unterversicherung, das in der Hartmarktphase größer geworden ist. „Die Deckungen sind an vielen Stellen durchlöchert.“
Rückversicherer gut gerüstet für schlechtere Zeiten
Die vier großen europäischen Rückversicherer Munich Re, Swiss Re, Hannover Rück und Scor sind gut gerüstet für die zu erwartenden schwierigeren Marktbedingungen. Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur Fitch in einem aktuellen Bericht. Die Analysten attestieren den vier Unternehmen eine starke Finanzlage und erhebliche Kapital- und Reservepuffer. Im ersten Halbjahr 2025 hat sich ihre durchschnittliche Eigenkapitalrendite vor allem durch Verbesserungen bei Scor erhöht.
Dank IFRS: Swiss Re jetzt größter Rückversicherer
Die Swiss Re ist im A.M. Best-Ranking der 50 größten Rückversicherer, die im vergangenen Jahr nach IFRS 17 bilanzierten, auf den Spitzenplatz gezogen. Die Schweizer, die den neuen Rechnungslegungsstandard im Jahr zuvor noch nicht angewandt hatten, haben die Munich Re auf den zweiten Platz verwiesen. Die Ratingagentur vergleicht seit dem vergangenen Jahr die nach IFRS berichtenden Rückversicherer separat von den übrigen.
Rückversicherung: Alles gut außer Haftpflicht
Die Rückversicherer haben im vergangenen Jahr prächtig verdient und dürften auch 2025 Ergebnisse oberhalb ihrer Kapitalkosten einfahren, glaubt die Ratingagentur A.M. Best. Anders als in anderen Preiszyklen könnte die Disziplin bei den Preisen und Bedingungen dieses Mal von Dauer sein. Allerdings wird die Haftpflichtrückversicherung die Anbieter auch weiterhin vor Herausforderungen stellen.
Nervöse Anleger bei Munich Re
Herbert Frommes Kolumne Der Rückversicherer Munich Re hat am 8. August 2025 seine Halbjahreszahlen bekannt gegeben, die in etwa den Markterwartungen entsprachen. Dabei änderte die Gesellschaft den Ausblick zum erwarteten Umsatz in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung. Das reichte für einen deutlichen Absturz des Aktienkurses. Auch wenn er übertrieben gewesen sein dürfte, zeigt der Preisverfall doch, wie nervös die Munich-Re-Aktionäre inzwischen sind. Nach 14 positiven Jahren steht der Rückversicherer vor unruhigen Zeiten.
Allianz lässt sich von EY prüfen
Der Allianz-Konzern wird demnächst von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY geprüft. Der aktuelle Prüfer PwC scheidet aus, die gesetzlich vorgeschriebene Rotationspflicht zwingt PwC und Allianz zur Trennung. Im Rennen um das Allianz-Mandat war auch der Prüfer KPMG. Den Ausschlag gegeben für die Entscheidung des Aufsichtsrats hat Finanzchefin Claire-Marie Coste-Lepoutre, die EY bevorzugt. Zuerst hatte Versicherungswirtschaft heute über die Entscheidung berichtet.
Swiss Re: Haftpflicht-Sanierung abgeschlossen
Das US-Haftpflichtgeschäft hatte dem Rückversicherer Swiss Re zuletzt heftige Kopfschmerzen bereitet. Wegen steigender Schäden musste der Konzern Nachreservierungen vornehmen und trennte sich im großen Stil von unprofitablem Geschäft. Die Sanierung ist nun abgeschlossen, verkündete Konzernchef Andreas Berger bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Der Verzicht auf Haftpflichtgeschäft machte sich zwar noch beim Umsatz bemerkbar, aber beim Gewinn konnte die Swiss Re ein sattes Plus verbuchen.
Gute Zahlen, schlechte Zahlen
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Halbjahreszahlen von Hannover Rück, MLP, Swiss Re, Talanx und Wüstenrot & Württembergische
Munich Re: Sinkende Preise lassen Aktie einbrechen
Die Munich Re hat bei der Juli-Erneuerung in der Rückversicherung erneut Preisrückgänge verzeichnet. Das bescherte dem auf Disziplin bedachten Konzern auch einen Rückgang des dabei gezeichneten Geschäftsvolumens. Aufgrund von Währungseffekten hat die Munich Re ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr gesenkt. An der Börse kamen diese Nachrichten trotz der ansonsten starken Halbjahreszahlen nicht gut an. Zu den Verkaufsverhandlungen der Nürnberger, an der Munich Re mit mehr als 19 Prozent beteiligt ist, hielt sich Konzernchef Joachim Wenning bedeckt.
VIG will Nürnberger übernehmen
Die Vienna Insurance Group (VIG) aus Wien prüft die Bücher der Nürnberger Versicherung in einem Due Diligence-Verfahren. Das teilte die Nürnberger mit. Das Ziel: Die VIG will die Mehrheit an dem angeschlagenen fränkischen Versicherer kaufen. Auch andere Versicherer haben Interesse an der Gesellschaft.
Die Nürnberger wird verkauft
Exklusiv Die Nürnberger Versicherungsgruppe führt Gespräche mit einem Versicherer, die den Konzern übernehmen will. Den Namen des möglichen Investors hat der Konzern am heutigen Freitag genannt, es handelt sich um die Vienna Insurance Group. Die Nürnberger sucht nach einem hohen Verlust im Jahr 2024 einen starken Partner.
Allianz hochzufrieden mit Halbjahr
Nach der Bekanntgabe guter Halbjahresergebnisse stieg die Allianz-Aktie um 4,8 Prozent (Stand 13 Uhr). Konzernchef Oliver Bäte und Finanzchefin Claire-Marie Coste-Lepoutre zeigten sich trotz der globalen Krisenherde sehr optimistisch. Besonders stark verlief das Schaden- und Unfallgeschäft mit einem Gewinnplus von 12,1 Prozent, unterstützt durch weiter steigende Preise und eine niedrige Belastung durch Naturkatastrophen.
Rückversicherer unter Druck
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Halbjahresberichterstattung von Allianz, Munich Re, Zurich und Generali
Wer prüft künftig die Allianz?
Herbert Frommes Kolumne Eines der wichtigsten Mandate für Wirtschaftsprüfer in der Versicherungsbranche wird gerade neu vergeben: die Prüfung des gesamten Allianz-Konzerns. Im Rennen sind noch KPMG und EY. Es geht um sehr viel Prestige und hohe Gebühreneinnahmen. Die Entscheidung dürfte in den kommenden zwei Wochen fallen, berichten Unternehmenskreise. Seit 2018 prüft PwC die Allianz. Nach EU-Regeln muss jeder börsennotierte Konzern die Prüfer spätestens alle zehn Jahre wechseln. Sollte EY gewinnen, könnte es ein kleines Problem mit der Aufsicht geben.














