Der Versichererverband GDV fordert anlässlich einer Anhörung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) im Deutschen Bundestag, dass kleinen und nicht komplexen Versicherern Erleichterungen bei der Berichtslegung eingeräumt werden. Diese sind zwar im Rahmen von Solvency II bereits vorgesehen, jedoch erst ab 2027. Die Berichtspflicht beginnt dagegen schon im kommenden Jahr. Kritik und Anregungen kamen von GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen auch in Bezug auf das Format der Berichte und eine mögliche Doppelberichtspflicht.
Archiv ‘Nachhaltigkeitsberichterstattung’
Nicht ohne die lebenslange Rente
Geht es nach dem Lobbyverband der Versicherer GDV führt in der zusätzlichen privaten Altersvorsorge kein Weg an der Branche und ihrer lebenslang garantierten Rente vorbei. Der frischgewählte Präsident des Verbands Norbert Rollinger präsentiert sich auf dem Versicherungstag in Berlin selbstbewusst. Bei der Kritik an einer überbordenden Bürokratie kann er auf die Unterstützung von Bundesjustizminister Marco Buschmann bauen, der seine Ablehnung einer Pflichtversicherung für Hausbesitzer bekräftigt.
GDV: 18 Maßnahmen für schlankere Regulierung
Der Lobbyverband der deutschen Versicherungswirtschaft GDV fordert in einem Positionspapier eine Entlastung bei Regeln und Berichtspflichten aus Brüssel. Ein Maßnahmenpaket mit insgesamt 18 Vorschlägen soll eine effizientere Regulierung bringen, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu steigern. Das Papier erscheint passend zur Regulierungskonferenz des Verbands am Donnerstag in Berlin.
Assekurata: Handlungsbedarf bei Scope-3-Emissionen
Bei der Erfassung der indirekten Treibhausemissionen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung können die Versicherer nach Einschätzung der Ratingagentur Assekurata noch deutlich besser werden. Assekurata hatte die Emissionsdaten von 27 Unternehmen analysiert. Danach hat im Jahr 2022 nur ein Fünftel der Gesellschaften die indirekten Emissionen durch Investitionen erfasst, obwohl diese für den Großteil der sogenannten Scope-3-Emissionen verantwortlich sind.
Axa erreicht Platz 1 bei ESG-Transparenz
Bereits zum vierten Mal in Folge erreichte der französische Versicherer Axa den ersten Platz bei der transparentesten ESG-Berichterstattung, wie eine Studie des Analysehauses Zielke Research Consult unter 21 europäischen Versicherern zeigt. Auch Zurich, Helvetia, Munich Re, Prisma Life und Baloise konnten ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung deutlich verbessern. Potenzial gibt es aber noch bei der Allianz, die im Ranking nur den neunten Platz belegt.
GDV fordert mehr Bürokratieabbau
Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) hat eigene Vorschläge zum Bürokratieabbau in der Europäischen Union eingereicht. Im Fokus stehen die Nachhaltigkeitsberichtsstandards ESRS sowie Anpassungen von Schwellenwerten und Größenkriterien für kleine und mittlere Unternehmen. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen kritisiert, dass die von der EU-Kommission präsentierten Vorschläge nicht weit genug führten und dass kleine und mittlere Versicherer wie große Konzerne behandelt würden.
ESG: Wenig Konkretes im sozialen Bereich
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Versicherer hat sich erneut verbessert, zeigt eine Studie des Analysehauses Zielke Research Consult. Bei den Themen Umwelt und gute Unternehmensführung attestiert Analyst Carsten Zielke den Gesellschaften verschärfte Anstrengungen. Er vermisst allerdings Informationen zu sozialen Themen. Hier sind die Versicherer sogar weniger auskunftsfreudig als im Vorjahr. Ihre Einstellung werden sie mit der ab nächstem Jahr geltenden neuen Corporate Sustainability Reporting Directive überdenken müssen, glaubt Zielke.
Rollinger: Es geht um das Geschäft
Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) betont auf seiner Veranstaltung zur Nachhaltigkeit in Berlin sein Eigeninteresse an einer Verringerung der klimaschädlichen Emissionen. Präsident Norbert Rollinger sagte, die Branche könne einen guten Beitrag leisten, warnte aber vor einer fehlgeleiteten Regulierung. Der GDV hat anlässlich des „TransVer Day“ seinen neuen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.
GDV warnt vor übertriebener Regulierung
Die Vorgaben der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung CSRD sind zu komplex und sollten angepasst werden. Das sagte der Vorsitzende des Regulierungsausschusses des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) Christoph Jurecka auf einer Online-Veranstaltung. Die Versicherer stellen sich gerne als idealer Partner für die Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit dar – und verbinden das mit einer Warnung vor zu viel Regulierung. Auch beim Datenschutz sieht der Verband Anpassungsbedarf. Der CO2-Fußabdruck der Branche ist der derweil größer geworden.
EU-Kommission legt Nachhaltigkeitsstandards vor
Der Entwurf der EU-Kommission für den ersten Rechtsakt für die ESRS-Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung liegt vor, die Konsultationsfrist dazu endet am 7. Juli. Das Papier liefert branchenübergreifende Regeln, branchenspezifische Vorgaben werden folgen. Der Versichererverband GDV forderte in einer Reaktion Erleichterungen für Versicherer mit bis zu 250 Mitarbeitern und warnte vor doppelten Berichtspflichten. Der Analyst Carsten Zielke begrüßte das Papier dagegen, im Vorfeld diskutierte Aufweichungen der Regeln seien nicht gekommen.
Munich Re verdient ordentlich im Quartal
Munich Re hat vorläufige Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Danach hat der Konzern 1,3 Mrd. Euro nach Steuern verdient und ist damit auf Kurs, sein Jahresziel von 4 Mrd. Euro zu erreichen. In seinem Bericht an die Hauptversammlung am 5. Mai 2023, die der Konzern bereits veröffentlichte, berichtet Konzernchef Joachim Wenning über den Fortschritt bei der Steigerung des Frauenanteils in der Führung. Für den Aufbau der nötigen Energieinfrastruktur für die Energiewende mahnt er staatliches Handeln an. Privates Engagement könne die Klimaziele nicht erreichen. Wenning wendet sich zugleich gegen ein ausuferndes Berichtswesen.
Eiopa sieht wenig Verbesserungsbedarf bei ESRS
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa zeigt sich größtenteils zufrieden mit den neuen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ESRS. Auf Anfrage der Europäischen Kommission beschäftigte sich die Behörde mit dem Entwurf der European Financial Reporting Advisory Group. Er schafft zwar durch umfangreiche Veröffentlichungspflichten Transparenz an den Kapitalmärkten, beseitigt jedoch nicht alle Unklarheiten bei sozialen Fragen durch Lieferketten, glaubt Eiopa.









