Archiv ‘Öffentliche Versicherer’

Provinzial Nordwest: BU ab sofort online

Zu den Anbietern von online-abschließbaren Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) gesellt sich ein weiterer, dieses Mal aus dem Lager der öffentlichen Versicherer. Bei der Provinzial Nordwest können Kunden ab sofort den Verlust ihrer Arbeitskraft auch vollkommen digital absichern. Der Münsteraner Versicherer will mit dem neuen Angebot vor allem junge, online-affine Menschen als Neukunden gewinnen. Generell scheinen die Zeichen bei den öffentlichen Versicherern auf Digitalisierung zu stehen.

Allianz mit größtem Beitragsplus bei Kfz

In der Kfz-Versicherung konnte die HUK-Coburg 2018 ihren Vorsprung gegenüber der Allianz bei den Stückzahlen noch einmal ausbauen. Mit Blick auf den Beitragszuwachs hat laut der Ratingagentur Assekurata allerdings die Allianz die Nase vorn. Assekurata hat die Solvenzberichte der Versicherer untersucht. Danach hat die Allianz mit einem Plus von 192 Mio. Euro bei den Beiträgen stärker zugelegt als die drei HUK-Coburg-Autoversicherer zusammen, die um 176 Mio. Euro wuchsen. Gut 70 Prozent der Anbieter haben 2018 ihre Bruttobeiträge in der Autoversicherung erhöht.

Herbert Fromme

Der Deckel hilft gegen untreue Banken

 Herbert Frommes Kolumne  Die Sparda Bank Baden-Württemberg in Stuttgart hat die Vertriebsvereinbarung mit dem Kölner Versicherer DEVK gekündigt. Das ist deshalb bemerkenswert, weil beide Unternehmen aus Sozialeinrichtungen für Eisenbahner hervorgegangen sind und seit Jahrzehnten zusammenarbeiten. Sparda und DEVK sind nicht allein: Auch die öffentlichen Versicherer sind unter Druck, weil viele Sparkassen – eigentlich Eigner der Öffentlichen – gerne mit anderen Anbietern zusammenarbeiten. Und die R+V, die zum Lager der Raiffeisen- und Volksbanken gehört, muss sich heftiger Konkurrenz der Allianz und der Versicherungskammer Bayern erwehren. Für die betroffenen Versicherer wäre die Einführung des Provisionsdeckels ein Segen.

Benzing leitet Berufsverband der Öffentlichen

 Leute – Aktuelle Personalien  Der langjährige Vorstand der Versicherungskammer Bayern Harald Benzing wird zum 1. Juli 2019 Hauptgeschäftsführer des neu organisierten Verbands öffentlicher Versicherer. Bislang waren die Verbands- und die Rückversicherungsaktivitäten der öffentlichen Versicherer unter einem Dach vereint, jetzt ist der Verband ein eigenständiger eingetragener Verein. Er nimmt zeitgleich mit Benzings Amtsantritt den Geschäftsbetrieb auf. Ursprünglich hatte Katrin Burkhardt Benzings Stelle übernehmen sollen.

Provinzial Nordwest: Mehr Prämien, weniger Gewinn

Mehr Beitragseinnahmen, aber weniger Gewinn – das prognostiziert die Provinzial Nordwest für das laufende Geschäftsjahr. 3,72 Mrd. Euro Prämieneinnahmen und 100 bis 120 Mio. Euro Vorsteuergewinn hat der öffentliche Versicherer jetzt im Geschäftsbericht als Erwartung veröffentlicht. Eine Bilanzpressekonferenz, wie in den vergangenen Jahrzehnten zu diesem Anlass üblich, gab es nicht, trotz guter Zahlen für 2018. Fragen zu den Fusionsverhandlungen mit der Provinzial Rheinland hätten die Veranstaltung vermutlich dominiert, das wollte die Unternehmensspitze offenbar vermeiden.

Provinzial-Verhandlungen stocken

Die Verhandlungen über die Fusion zwischen der Provinzial Rheinland in Düsseldorf und der Provinzial Nordwest in Münster sind in einer schwierigen Phase. Die beiden Vorstände arbeiten eng zusammen, aber zwischen den Eignern gibt es Spannungen. Dabei geht es vor allem um die künftigen Anteile an dem neuen Unternehmen. Die beiden Versicherer gehören Sparkassen und Gemeindeverbünden. Die rheinischen Gemeinden wollen eine Aufteilung der künftigen Anteile von 50 zu 50 durchsetzen. In Münster kann man sich eher 60 zu 40 oder höchstens 55 zu 45 vorstellen.

Fitch: Öffentliche mit Nachholbedarf in Leben

Der Markt der öffentlichen Versicherer wird weiter fragmentiert bleiben, glaubt die Ratingagentur Fitch. Weil die Anbieter jeweils eigene Geschäftsregionen haben, seien die möglichen Synergien von Zusammenschlüssen eher begrenzt. Seit Längerem verhandeln die Provinzial Nordwest und die Provinzial Rheinland über eine Fusion. Nachholbedarf haben die öffentlichen Versicherer bei der Produktumstellung in der Lebensversicherung, schreibt Fitch. Hier müssen sie gegenüber den Aktiengesellschaften und Versicherungsvereinen aufholen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, so die Analysten.

Vier Öffentliche gründen Digitaltochter

Die vier größten öffentlichen Versicherer gründen eine neue Gesellschaft, die Innovation und Digitalisierung voranbringen soll. Beteiligt sind die Versicherungskammer Bayern, die beiden Provinzial-Gesellschaften in Münster und Düsseldorf sowie die SV Sparkassenversicherung in Stuttgart. Das Unternehmen soll unter anderem die digitale Integration der Versicherungsangebote in die Kontoseiten der Sparkassen voranbringen. Die übrigen sieben öffentlichen Gruppen können gegen Gebühr die entwickelten Programme und Algorithmen nutzen, sollen aber – jedenfalls vorerst – keine Anteilseigner werden.

VGH sieht keine Signalwirkung durch Provinzial-Fusion

Der zum Sparkassenverbund gehörende niedersächsische Regionalversicherer VGH fühlt sich mit seiner derzeitigen Unternehmensgröße wohl. Eine Fusion, wie sie die Provinzial-Gesellschaften in Münster und Düsseldorf für 2019 planen, sei derzeit kein Thema in Hannover, sagte VGH-Chef Hermann Kasten. Mit dem zu Ende gehenden Geschäftsjahr 2018 zeigte er sich trotz bestehender Herausforderungen in der Lebensversicherung zufrieden. Einen Run-off schließt der Versicherer weiter aus. Die VGH verzeichne in der Sparte eine anhaltend hohe Nachfrage und wolle sich die Option offenhalten, das Geschäft bei steigenden Zinsen wieder auszubauen.

Provinzial-Eigner bestätigen Fusions-Einigung

Die jahrelangen Verhandlungen über eine Fusion der Provinzial Rheinland mit der Provinzial Nordwest haben nun doch Früchte getragen. Die Anteilseigner, die Sparkassen und Landschaftsverbände der beiden Regionen, haben eine gemeinsame Erklärung mit Eckpunkten für ein Zusammengehen veröffentlicht. Darin bestätigen sie im Wesentlichen die Details, über die der Versicherungsmonitor bereits Anfang der Woche berichtet hatte. Die Gremien der Eigner und die Aufsichtsräte der beiden Versicherer müssen den Vorschlägen noch zustimmen.

Provinzial-Eigner sollen sich einig sein

Lange sah es so aus, als ob auch der jüngste Anlauf zu einem Zusammenschluss von Provinzial Nordwest in Münster und Rheinischer Provinzial in Düsseldorf an der Zerstrittenheit der Eigner scheitern würde, den Sparkassen und den Landschaftsverbänden. Das geplante Fusionsdatum 1. Januar 2019 wurde intern schon wieder abgesagt. Doch jetzt gibt es starke Anzeichen dafür, dass sich die Eigner in der vergangenen Woche im Grundsatz geeinigt haben. Nach Informationen des Versicherungsmonitors soll die fusionierte Gruppe ihren Sitz in Münster haben. Dort soll auch das Ressort Finanzen sitzen. Die Schaden- und Unfallversicherung würde dann aus Düsseldorf geleitet, das Lebensgeschäft aus Kiel.

Öffentliche verlieren Leben-Neugeschäft

Die öffentlichen Versicherer sind mit dem Jahr 2017 zufrieden, obwohl ihr Marktanteil gesunken ist. Die elf regional tätigen Versicherer der Sparkassen-Finanzgruppe sehen sich als „zweitstärkste Kraft im deutschen Erstversicherungsmarkt“ weiterhin gut aufgestellt. Die Geschäftszahlen für das vergangene Geschäftsjahr zeigen ein gemischtes Bild: Während die Gesellschaften in der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Krankenversicherung teilweise kräftiges Wachstum verzeichneten, gingen die Beiträge in der Lebensversicherung deutlich stärker als im Branchendurchschnitt zurück – sowohl im Geschäft gegen laufenden Beitrag als auch im Einmalbeitragsgeschäft. Die saldierten Gewinne vor Steuern liegen mit 919 Mio. Euro knapp 16 Prozent unter dem Vorjahreswert.

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