Die soziale Inflation durch immer höhere Schadenersatzurteile ist vor allem in den USA ein Problem. Das muss aber nicht so bleiben, erwarten Industrieversicherungsexperten der Zurich. So werden Prozessfinanzierer, die zu den Treibern der Entwicklung zählen, vermehrt auch in Europa aktiv, hieß es in einem Pressegespräch. Das seien besorgniserregende Signale, sagte Penny Seach, Chefin des Konzern-Underwritings bei Zurich.
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Allianz: Trend bei US-Haftpflicht nicht tragbar
Die immer höheren Schadenersatzzahlungen, die vor US-Gerichten erstritten werden, stellen Versicherer und Rückversicherer zunehmend vor Probleme. Der Industrieversicherer Allianz Commercial hat die Entwicklung in einem aktuellen Bericht analysiert und fordert eine engere Zusammenarbeit zwischen Versicherten und Versicherern, sowie eine härtere Haltung bei Vergleichen, um die steigenden Kosten einzudämmen. Der Bericht zeigt, dass die Produkthaftpflicht in den vergangenen fünf Jahren für die teuersten Schäden gesorgt hat.
Wir schaffen es nur gemeinsam!
Meinung am Mittwoch PFAS, Naturgefahren, Energiewende, Cyberattacken: In meinem Jahr als Kolumnist standen Herausforderungen im Mittelpunkt, die unsere Kunden besonders beschäftigen. Die damit verbundenen neuen Risiken haben bei aller Unterschiedlichkeit eines gemeinsam: Sie können nur dann richtig eingeschätzt und bewältigt werden, wenn Industrieversicherer und Unternehmen konstruktiv zusammenarbeiten. Erste positive Impulse wie die erfolgreichen Risikodialoge zum PFAS-Ausschluss und das Projekt RD-X, eine Plattform für den digitalen Austausch von Risikodaten, geben Anlass zur Hoffnung – aber es bleibt noch viel zu tun.
Nachgefragt bei Michael Pickel
Nachgefragt – Das Video-Interview Die Kfz-Versicherung ist in der Krise, aber den Rückversicherern geht es verhältnismäßig gut. In dieser Lage macht es Sinn, mit Michael Pickel zu reden, Vorstandschef der E+S Rück und Vorstand bei der Hannover Rück. Kaum jemand kennt sich so gut aus in der deutschen Kfz-Versicherung wie Pickel, gleichzeitig ist er ein erfahrener Rückversicherer. Im ausführlichen Video-Interview mit dem Versicherungsmonitor steht Pickel Rede und Antwort.
Haftpflicht: Keine Prämieneinsparungen wegen PFAS
Nach einigen Jahren des harten Marktes zeigen sich in der industriellen Haftpflichtversicherung wieder Entspannungstendenzen bei den Preisen. Darüber waren sich Expertinnen und Experten beim Spartendialog Haftpflichtversicherung auf dem Symposium des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft einig. Allerdings gibt es Ausnahmen. Für Gesprächsbedarf zwischen Industrie, Maklern und Versicherern sorgen die sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS und die EU-Regulatorik.
BMW-Finanzchef ermahnt die Versicherer
Von Versicherern festgelegte ESG-Kriterien dürfen kein Argument sein, wenn es um das Reduzieren oder das Versagen von Versicherungsschutz geht. Das sagte Walter Mertl, Finanzchef des Autobauers BMW, beim Fachsymposium des Gesamtverbandes der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW). Stattdessen sollte die Branche mit einer mutigeren Zeichnungspolitik den Strukturwandel unterstützen. Der BMW-Vorstand sagte auch, dass sein Unternehmen die RD-X-Initiative des GVNW unterstützt und dies auch von seinen Versicherern erwartet.
Industrie wehrt sich gegen PFAS-Ausschlüsse
Der Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) hat in einem Positionspapier diejenigen Industrieversicherer scharf kritisiert, die „reflexartig neue Pauschalausschlüsse“ im Zusammenhang mit PFAS-Substanzen formuliert haben. Die Ausschlüsse könnten schlimmere negative Folgen für den Industriestandort Deutschland haben als ein mögliches gesetzliches Verbot, das Ausnahmen und Übergangsfristen vorsehe, argumentiert der GVNW.
Industrie drängt auf Datenplattform
Exklusiv Die deutsche Industrie drängt Versicherer und Makler, sich an einer neuen Plattform für den Datenaustausch zu beteiligen. Vorbereitet wird das Projekt vom Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erläutert der Vorsitzende Patrick Fiedler, Versicherungschef bei BASF, warum diese Plattform so wichtig ist. Er spricht auch über die aktuelle Marktsituation, die Gefahr der Überregulierung bei ESG und die Rolle der künstlichen Intelligenz.
QBE: „Wir wollen Führungsversicherer werden“
Exklusiv Der Industrieversicherer QBE war in Deutschland lange vor allem als Nischenanbieter bekannt. Jetzt soll die Produktpalette breiter werden. Neben den neuen Sparten Transport- und Kunstversicherung will die Gesellschaft auch mit Cyberpolicen wachsen, sagt Christian Haase, Regional Underwriting Manager bei QBE Deutschland im Interview mit dem Versicherungsmonitor. In der Sachversicherung plant QBE, stärker in die Führung zu gehen.
Wenning: „Nur Rückversicherer können den Trend drehen“
Exklusiv Munich Re-Chef Joachim Wenning ist sich sicher: Nur die Branche selbst kann den Preistrend in der Rückversicherung drehen und aus einem harten einen weichen Markt machen. Bislang seien die Gesellschaften aber diszipliniert, deshalb sieht er keine Anzeichen für eine Trendwende. Im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor spricht Wenning auch über die Kfz-Versicherung, warum die Deutschen mehr arbeiten sollten und Bayern Feiertage abschaffen sollte, seine Ansicht zur Ampel-Koalition und PFAS-Ausschlüsse. Teil zwei des Interviews erscheint morgen, 14. August 2024.
Furtschegger: „Die Kunden erwarten stabile Prämien“
Exklusiv Nach mehreren Jahren mit zum Teil stark steigenden Prämien stagnieren die Preise in der Industrieversicherung. Sie sind in vielen Segmenten aber noch auf einem guten Niveau, sagt Michael Furtschegger, seit Januar Chef von Allianz Commercial für Deutschland und die Schweiz, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Der Wettbewerb verschärft sich aber. Zusätzliche Kapazitäten vor allem aus dem Londoner Markt drängen nach Deutschland.
Lohrmanns Verunsicherung: Alltagsrisiken des Jobs
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Industrie verzweifelt an neuen Haftungsrisiken.
Keine Entspannung in der Feuerversicherung
Naturkatastrophen, geopolitische Risiken und steigende Schadenkosten stellen die Versicherungsbranche weiterhin vor zahlreiche Herausforderungen. Versicherer entscheiden sich zunehmend, bestimmte Risiken wie Feuer oder Chemikalien der PFAS-Gruppe nicht zu versichern oder in bestimmten Segmenten die Preise zu erhöhen, schreibt der Makler Martens & Prahl in einem aktuellen Marktbericht. Für gut gemanagte Risiken, etwa im Cyberbereich, zeigt sich die Assekuranz aber wieder offener.
US-Anwälte befürchten gewaltige PFAS-Klagen
Die Gruppe der PFAS-Chemikalien hält die Industrie weiter in Atem. In den USA warnen Umwelt-Anwälte jetzt mit drastischen Worten vor extrem kostspieligen Klagewellen in Zusammenhang mit den Schadstoffen. Einem Bericht der New York Times zufolge forderte ein Anwalt die Kunststoffbranche bei einer Veranstaltung dazu auf, intern alles zu beseitigen, das bei der Verteidigung vor Gericht ein Hindernis sein könnte.
BASF stimmt PFAS-Vergleich von 316 Mio. Dollar zu
Der Chemieriese BASF hat im Rechtsstreit mit öffentlichen Wasserversorgern in den USA einem Vergleich zugestimmt. Die Kläger werfen dem Unternehmen vor, ihre Wasservorräte mit Chemikalien aus der Gruppe der PFAS-Gruppe verunreinigt zu haben. BASF will ihnen nun 316,4 Mio. Dollar zahlen. Die Summe will der Konzern von seinen Versicherern zurückholen. Doch die wehren sich.












