Archiv ‘Preise’

Funk: Industriemarkt entspannt sich, Risiken steigen

Die Preissteigerungen in der Industrieversicherung scheinen nachzulassen, schreibt der Makler Funk in einem aktuellen Bericht. Zwar sind die Segmente Sach-, Haftpflicht-, Kfz- und D&O-Versicherung noch von Problemen geplagt. Der Markt zeigt sich aber insgesamt stabil. Funk sieht die systemischen Risiken als größte Herausforderung für die Versicherungswirtschaft und sorgt sich um die Entwicklung in der Cyberversicherung.

Coalition: Dynamische Preise und schlanke Fragebögen

 Exklusiv  Seit rund einem Jahr ist der US-Cyber-Assekuradeur Coalition auch in Deutschland aktiv. Das Unternehmen setzt auf Sicherheitsscans, schlanke Fragebögen und Honeypots für Hacker. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spach Martin Swider, Head of Business Development für Coalition in Deutschland, darüber, wie das dynamische Pricing von Coalition funktioniert, und warum das Unternehmen glaubt, Einfallstore für Hacker besser als die Konkurrenz erkennen zu können. 

Cyberversicherer Miris erhöht Kapazität

 Exklusiv  Die Gründung des Cyber-Gegenseitigkeitsversicherers Miris durch Industriegrößen wie Airbus, BASF, Michelin und Solvay hatte 2022 für Aufsehen gesorgt. Danach ist es still um die Gesellschaft mit Sitz in Brüssel geworden. Ein Blick in den SFCR-Bericht zeigt: Bei Miris ist einiges passiert. Der Versicherer hat Ende vergangenen Jahres seine Kapazitäten von 25 auf 30 Mio. Euro erhöht und ein neues Managementteam angeheuert, das die Expansion vorantreiben soll.

Aon: M&A-Schäden erreichen Rekordniveau

Die Absicherung von Unternehmensverkäufen mit speziellen Versicherungen führt für die Versicherer zu immer mehr Schäden. Das vergangene Jahr war weltweit das bislang teuerste für die Anbieter von sogenannten M&A-Policen, so ein aktueller Bericht des Großmaklers Aon. In der EMEA-Region haben die Versicherer 2024 insgesamt 70,9 Mio. Euro für Schäden gezahlt, das waren 35 Prozent aller bislang dort überhaupt geleisteten Schadenzahlungen. Eine Preiswende in der Sparte zeichnet sich laut Aon bislang dennoch nicht ab.

Sompo: „Wir wachsen sehr zufriedenstellend“

 Exklusiv  Der Industrieversicherer Sompo, eine Tochter des japanischen Versicherers Sompo Holdings, setzt auf Wachstum in Kontinentaleuropa und hat auch große Pläne für Deutschland. Seit September 2023 ist der frühere Gothaer- und HDI-Manager Malte Dittmann Länderchef für Deutschland und Österreich. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er über die Strategie des Versicherers hierzulande, die Lage in der Industrieversicherung und die Unterschiede zwischen deutschen und japanischen Kunden.

Erneuerungen: Rückversicherungsmarkt stabil

Der Rückversicherungsmarkt wird sich in der kommenden Erneuerungsrunde im Juni stabil zeigen, glauben Expertinnen und Experten der KBW-Bank in New York. Gespräche mit Führungskräften von Rückversicherern hätten ergeben, dass die Preise zwar um rund 10 Prozent sinken werden. Die breite Kapitalbasis der Gesellschaften sollte aber dafür sorgen, dass sie ihre Marktanteile halten.

Rückversicherungs-Start-up Alpine Re gescheitert

Das Rückversicherungs-Start-up Alpine Re des ehemaligen Axis Re-CEO Steve Arora und des Ex-Hannover-Rück-Chefs Wilhelm Zeller ist Geschichte. Dem Schweizer Unternehmen ist es nicht gelungen, die angepeilte Summe von 1 Mrd. Dollar (880 Mio. Euro) einzusammeln. Der Appetit der Investoren sei nicht groß genug gewesen, um das Projekt über die Ziellinie zu bringen, schreibt Arora auf Linkedin. Auch andere Rückversicherungsgründungen haben mit der Zurückhaltung der Investoren zu kämpfen.

Assekuradeur Corvus in Deutschland vor Verkauf

Der US-Versicherer Travelers hatte Anfang vergangenen Jahres den Cyber-Assekuradeur Corvus übernommen. Jetzt wollen die Amerikaner sich vom Geschäft der deutschen Niederlassung in Frankfurt am Main trennen, heißt es im Markt. Der deutsche Cyber-Markt ist in Bewegung geraten. Der Wettbewerb ist hoch, die Preise sinken. Die Insolvenz des Cyber-Assekuradeurs Cogitanda hat zusätzlich für Unruhe gesorgt.

ADAC Autoversicherung wächst weiter

Die ADAC Autoversicherung, die mehrheitlich zur Allianz gehört, hat im vergangenen Geschäftsjahr 380.000 neue Kunden gewonnen und damit die Zahl der Abgänge mehr als kompensiert. Der Bestand der versicherten Fahrzeuge erhöhte sich unterm Strich um 12,7 Prozent auf 1,3 Millionen. Das Unternehmen hat durch die Preiserhöhungen in der Sparte insgesamt eine höhere Wechselbereitschaft beobachtet. Außerdem erfreuen sich Verträge mit Werkstattbindung immer größerer Beliebtheit.

MLP verdient gut und setzt sich neue Ziele

Der Finanzvertrieb MLP hat im vergangenen Jahr Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert. Besonders gut lief es in der Vermögensverwaltung. Das Leben-Geschäft schwächelte, bei Kranken- und Sachversicherungen konnte MLP die Provisionen steigern. Zukäufe im Industriesegment sind angesichts der stark gestiegenen Preise auf Eis gelegt, sagte MLP-Chef Uwe Schroeder Wildberg. Das Unternehmen hat sich aber neue Wachstumsziele bis 2028 gegeben.

Marsh: Industrie-Index zeigt weiter sinkende Preise

International sind die Prämien in der Industrieversicherung im vierten Quartal 2024 das zweite Mal in Folge leicht gesunken. Davor waren sie seit dem dritten Quartal 2017 kontinuierlich gestiegen. Die Preisentwicklung verläuft je nach Sparte und Region sehr unterschiedlich. Bei Financial Lines und Cyber sinkt das Prämienniveau weiter deutlich. In der Haftpflichtversicherung steigen die Preise dagegen weltweit weiter, allerdings in geringerem Ausmaß als zuletzt.

Munich Re: Cybermarkt fordert Versicherer

Der Cyberversicherungsmarkt hat sich entspannt. Die Versicherer gewähren wieder höhere Kapazitäten und auch die Preise für den Versicherungsschutz sinken. Dennoch ist nicht alles in Ordnung, glaubt Kathrin Zeman, Cyber & Product Lead bei Munich Re. Um Cyberrisiken langfristig versicherbar zu machen, brauche es klare Definitionen, sagte sie beim Cyber-Insurance-Talk der Technischen Hochschule Köln. Ein Dorn im Auge sind ihr veraltete Kriegsklauseln, die auf Sachversicherungen zugeschnitten sind, und die damit verbundenen Ausschlüsse.

US-Haftpflichtrisiken: Wir müssen reden

 Meinung am Mitttwoch  Die Schadenbelastung durch US-Haftpflichtfälle steigt immer weiter an. Wir sollten auf die deutlich gestiegenen Risiken nicht wie in früheren US-Haftpflichtkrisen nur mit Kapazitätsreduzierungen und Preisanstiegen reagieren. Sonst droht ein Vertrauensverlust in die Industrieversicherung. Vielmehr müssen wir auch die bestehenden Deckungskonzepte überprüfen. Versicherer und versicherungsnehmende Industrie sollten dringlich und schnell in einen gezielten Austausch zu diesem Thema treten.

A.M. Best: Preiserhöhungen allein reichen nicht

Die Ratingagentur A.M. Best hält an ihrem negativen Ausblick für das deutsche Nicht-Leben-Segment fest. Gründe dafür sind das schwache Wirtschaftswachstum, die hohe Schadeninflation und die Volatilität durch Naturkatastrophen, die sich negativ auf die versicherungstechnischen Ergebnisse vieler Gesellschaften auswirken. Mit Preiserhöhungen allein werden die Versicherer langfristig nicht gut fahren, prognostiziert die Ratingagentur.

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