Archiv ‘Riester-Rente’

Verbraucherschützer gegen Riester

Verbraucherschützer fordern das Ende der staatlichen Riester-Rente bei gleichzeitigem Bestandsschutz für bestehende Verträge. Unter dem Motto: „Stoppt die Riester-Rente – sonst sehen wir alt aus“, fordern die drei Organisationen Bund der Versicherten, Bürgerbewegung Finanzwende und Verbraucherzentrale Bundesverband ein klares Bekenntnis der Kanzlerkandidaten für einen Neuanfang in der zusätzlichen Altersvorsorge. Die Riester-Rente sei 20 Jahre nach Einführung gescheitert und nicht reformierbar. Der Versichererverband GDV sieht das anders.

Riester: GDV will schnelles Ende der Beitragsgarantie

Die sich abzeichnende Absenkung des Höchstrechnungszinses von 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent ab 2022 bedeutet das Ende der Riester-Rente mit voller Beitragserhaltsgarantie. Um diese Form der Altersvorsorge zu erhalten, sollte die Garantie ein rasches Ende finden, forderte Peter Schwark (Bild) vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), auf einer Veranstaltung des Bundes der Versicherten (BdV). Während Schwark an einer Reform der staatlich geförderten Vorsorgeform festhält, wünscht sich BdV-Chef Axel Kleinlein eine schnelle Abschaffung von Riester. Die Versicherer schafften es nicht mehr, vernünftige Produkte aufzulegen, glaubt er.

Rechnungszins soll auf 0,25 Prozent fallen

Lange war die Forderung von Versicherungsmathematikern nach einer Absenkung des Höchstrechnungszinses ohne Widerhall geblieben, jetzt steht der Schritt offenbar doch an. Nach Medienberichten plant das Bundesfinanzministerium eine Absenkung von 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent ab 2022. Der Verordnungsentwurf soll in den nächsten Tagen an die anderen Ministerien und an Verbände gehen. Mit dem Schritt sollte auch die Beitragsgarantie unter Riester gelockert werden, fordert Jörg Asmussen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Asmussen: Große Sorgen um Riester

Wenn die Regierung in dieser Legislaturperiode keine Maßnahmen wie die Absenkung des garantierten Beitragserhalts ergreift, kann das auf eine „Defacto-Beerdigung“ der Riester-Rente hinauslaufen. Das sagt Jörg Asmussen im großen Interview mit der Süddeutschen Zeitung und dem Versicherungsmonitor. Er ist seit Oktober 2020 Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. Weitere zentrale Punkte des Gesprächs: Pandemiefolgen, der Stand der Digitalisierung, die Nachhaltigkeit, seine Erwartungen an die künftige BaFin, die Nachwuchswerbung und die personellen Veränderungen im Verband.

Signal Iduna ist zufrieden

Das Pandemiejahr 2020 lief besser für die Signal Iduna, als sie befürchten musste. Prämieneinnahmen und Neugeschäft entwickelten sich respektabel. Konzernchef Ulrich Leitermann setzt darauf, dass der Konzern weiter stärker wächst als der Markt und seinen Fokus auf Handwerk und Mittelstand noch ausbaut. In der Hauptsparte PKV musste die Signal Iduna erstmals seit Jahren bei der Zahl der Vollversicherten einen Rückgang hinnehmen. Die verglichen mit anderen Gesellschaften großzügige Regulierungspraxis in der Betriebsschließungsversicherung habe sich sehr positiv im Neugeschäft im Mittelstand ausgewirkt, so Leitermann.

Schwark: „Die Rechnung ist unvollständig“

 Exklusiv  Die Zeit wird langsam knapp für die von der Versicherungsbranche angemahnte Reform der staatlich geförderten Riester-Rente. Aber noch wäre sie vor den Bundestagswahlen im Herbst möglich, sagt Peter Schwark, für die Lebensversicherung zuständiger Geschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Im Interview mit dem Versicherungsmonitor mahnt er eine rasche Lockerung der Beitragsgarantie bei Riester an, warnt vor einem staatlich verwalteten Vorsorgeprodukt und spricht über die Folgen der Pandemie für die Lebensversicherung.

Herbert Fromme

Die Wahl und das schwedische Modell

 Herbert Frommes Kolumne   Die Bundestagswahl wirft ihre Schatten voraus: Die CDU wählt einen neuen Vorsitzenden und sucht einen Kanzlerkandidaten, die SPD stänkert gegen den eigenen Koalitionspartner, FDP-Chef Christian Lindner gibt Interviews, in denen er erklärt, 2021 könne eine Jamaika-Koalition doch etwas werden. Die Versicherungswirtschaft spielt dabei keine große Rolle. Das ist nicht weiter schlimm für die Branche. Beunruhigend ist aber, dass sie in kaum einer Partei noch Freunde hat – vor allem dann nicht, wenn es um die private Altersvorsorge geht. Es spricht viel dafür, dass sich in der nächsten Legislaturperiode ein Modell nach schwedischem Vorbild durchsetzt.

CDU: Vorsorgepflicht „zwingende Konsequenz“

Die große Koalition hält an den Plänen für eine Vorsorgepflicht für Selbstständige fest. Das zeigte eine Bundestagsdebatte über die gesetzliche und zusätzliche Altersvorsorge anlässlich aktueller Regierungsberichte. Auch bei der zusätzlichen Vorsorge von Geringverdienern sprach Peter Weiß von der CDU von Handlungsbedarf. Aus der Opposition kam Kritik an der Rentenpolitik der Regierung. Die Riester-Rente kam dabei schlecht weg, lediglich aus der FDP kam die Forderung nach einer Reform.

Wochenspot: Politischer Jahresausblick und Clark

 Wochenspot – der Podcast  Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor jetzt auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Katrin Berkenkopf und Herbert Fromme über die jüngste Finanzierungsrunde beim Digitalmakler Clark und wagen einen politischen Jahresausblick für die Versicherungswirtschaft.

Die Altersvorsorge wartet auf Entscheidungen

 The Long View – Der Hintergrund  Das Corona-Jahr 2020 nähert sich seinem Ende, und wohl jeder hofft auf wiederkehrende Normalität in den kommenden Monaten. Die Pandemie hat zweifelsfrei und zu Recht viele Ressourcen in der Politik gebunden. Dadurch sind aber andere wichtige Themen in den vergangenen Monaten oft zu kurz gekommen – etwa die Zukunft der Altersvorsorge.

Zeitreise: Plattformen, Gothaer, Provinzial

 Vor 20 Jahren  In unserer Zeitreise erinnern wir an wichtige Ereignisse aus der Geschichte der Versicherungsbranche. Diesmal geht es darum, wie Munich Re und Swiss Re mit einer gemeinsamen Plattform scheiterten, warum die Gothaer 5.000 Autofahrern die Policen kündigte, dass der HDI den Börsengang offiziell ankündigte und warum die Allianz 2.000 Finanzplaner für den Verkauf von Fonds einstellen wollte.

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