Archiv ‘Rückversicherung’

Große Erwartungen

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Quartalszahlen von Hannover Rück und Talanx

Zeitreise: Converium, Provinzial, D&O, Arag

 Vor 20 Jahren  Im Juli 2004 sorgte der Rückversicherer Converium mit einem heftigen Gewinneinbruch für Nervosität in der Rückversicherungsbranche. Grund für die Probleme waren hohe Nachreservierungen. Bei der Provinzial in Kiel, die nach schweren Verlusten mit der Westfälischen Provinzial in Münster fusionieren wollte, gab es Krach im Vorstand. Die Zahl der D&O-Schäden stieg, und die Arag kündigte an, sich von streitsüchtigen Kunden trennen zu wollen.

S&P stuft Munich Re hoch

Während die Ratingagentur A.M. Best das Rating des französischen Rückversicherers Scor wegen einer Gewinnwarnung derzeit kritisch unter die Lupe nimmt, kann sich Konkurrent Munich Re über eine Heraufstufung freuen. S&P hat die Ratings des Rückversicherers von AA- auf AA hochgesetzt. Die Ratingagentur lobt die diversifizierte Aufstellung der Munich Re. Auch dem fusionierten Gothaer-Barmenia-Konzern könnte bald eine Rating-Verbesserung ins Haus stehen.

A.M. Best überprüft Scor-Ratings

In den vergangenen Jahren hatte der französische Rückversicherer Scor mit Ratingherabstufungen aufgrund schlechter Zahlen im Schaden- und Unfallbereich zu kämpfen. Nach einer Gewinnwarnung Mitte Juli wegen steigenden Reservierungsbedarfs in der Leben- und Krankensparte will nun die Ratingagentur A.M. Best die Ratings von Scor überprüfen. Dass es wieder abwärts geht, ist aber nicht ausgemacht. S&P, Moody’s und Fitch haben ihre Bewertungen bisher nicht verändert.

UK: Neue Rentenaufkäufer treiben Wachstum

In Großbritannien gibt es mit Royal London, Brookfield und Utmost gleich drei große Unternehmen, die in das Geschäft mit der Übernahme von betrieblichen Pensionsverpflichtungen einsteigen wollen, beziehungsweise dies bereits getan haben. Das unterstreicht die großen Wachstumschancen des Marktes, schreibt die Ratingagentur Fitch in einer Kurz-Analyse. Die britische Finanzaufsicht PRA sieht die Rückversicherungs-Deals der Anbieter kritisch und will sie einem Stresstest unterziehen. Dafür sieht Fitch die Versicherer gut gerüstet.

Rückversicherungsmarkt wird etwas weicher

Die Erstversicherer haben nach Jahren erstmals Preissenkungen in der Sachversicherung durchgesetzt, schreiben die großen Maklerhäuser Gallagher Re und Guy Carpenter in aktuellen Analysen. Dabei ist die Marktlage insgesamt ausgeglichen, die Rückversicherer zehren von hohen Renditen im Jahr 2023 und ausreichend verfügbarem Kapital. Die Disziplin der Rückversicherer bleibt vor dem Hintergrund makroökonomischer und geopolitischer Unsicherheiten hoch.

Munich Re braucht neue Deutschlandchefin

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Rückversicherer Munich Re muss sich eine neue Deutschlandchefin suchen. Claudia Hasse, die als Chief Executive Manager unter anderem für den deutschen Markt verantwortlich ist, wird ab dem 15. September 2024 die globale Schadenchefin des Konzerns. Sie ersetzt Christine Prendergast, die im Juni auf den Posten der Global Head of Human Resources gewechselt war. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Hasse steht noch nicht fest.

Wochenspot: Diskussionen in der Rückversicherung

 Wochenspot – der Podcast  Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Chefredakteurin Friederike Krieger über die aktuellen Herausforderungen der Rückversicherung. Die Preisentwicklung ist uneinheitlich, ihre Katastrophenmodelle stehen in der Kritik.

S&P: Cyber wächst rasant

Die Prämien für Cyberversicherungen haben weltweit ein Volumen von rund 15 Mrd. Dollar (13,8 Mrd. Euro) erreicht und dürften bis 2025 auf rund 22 Mrd. Dollar steigen, prognostiziert die Ratingagentur S&P.  Dabei weist die USA den stärksten Cyberversicherungsmarkt auf. Doch die Versicherer erkennen zunehmend auch andere Regionen als potenzielle Märkte.

MSK schätzt Hochwasser-Schäden auf 1 Mrd. Euro

Die aktuarielle Unternehmensberatung Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) wagt bei ihrer Rückversicherungs-Konferenz eine erste vorläufige Schätzung der Hochwasserschäden in Bayern und Baden-Württemberg. Momentan belaufen sich die versicherten Sach- und Kaskoschäden auf gut 1 Mrd. Euro. Es können aber noch weitere Schäden hinzukommen. Denn die Hochwasserlage hat sich noch nicht überall entspannt. Derweil werden die Forderungen der Bundesländer nach einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden immer lauter.

Lösegeld und Regresse

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Die TH Köln lädt zum jährlichen Rückversicherungssymposium und zum Cyber Insurance Forum, Meyerthole Siems Kohlruss veranstalten einen Brennpunkt Rückversicherung und der Deutsche Anwaltverein spricht über Lösegeldzahlungen bei Cyber-Erpressungen.

Industrieversicherer mit mehr Risikoappetit

Nach mehreren Jahren mit Anpassungen von Kapazitäten, Preisen und Deckungsbedingungen sind viele Industrieversicherer 2023 in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das führte im ersten Quartal 2024 zu einem größeren Risikoappetit bei den Gesellschaften, schreibt der Makler Aon in seinem aktuellen Marktbericht für die EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika). Die Preise blieben größtenteils unverändert oder stiegen moderat.

Deutsche Rück schafft neuen Auslandsbereich

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Deutsche Rück setzt ihre Internationalisierung fort und hat den neuen Bereich Leben/Kranken Nahost und Nordafrika geschaffen. Seine Leitung hat Nawal Himes übernommen, die bislang in Marokko für die Société Centrale de Réassurance tätig war. Außerdem: Die Allianz in Großbritannien beruft eine neue Risikovorständin sowie einen Chief Transformation Officer und der Vermittlerverband BVK hat sein Präsidium neu gewählt.

[…]

Widerstand gegen Pflichtversicherung schadet

 Herbert Frommes Kolumne  Die Diskussion über eine Pflichtversicherung für Elementarschäden lässt die Versicherer nicht mehr los. Der Druck aus der Politik nimmt zu. Es gibt viele gute Gründe, die gegen eine Pflichtversicherung für Elementarschäden sprechen. Sie sind aber angesichts der realen Probleme, die sich aus der Zunahme von Schadenhäufigkeit und Intensität ergeben, nicht stichhaltig. Die Versicherer sollten selbst ein intelligentes Modell entwickeln und in die Diskussion einbringen. Sonst müssen sie mit dem leben, was ihnen die Politik vorgibt.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner