Der Bund der Versicherten (BdV) und der Analyst Carsten Zielke haben die Solvenzberichte von 40 Krankenversicherern unter die Lupe genommen. Bei 16 Gesellschaften sehen sie die Gefahr, dass auf die Kunden in den nächsten drei bis fünf Jahren Beitragssteigerungen oberhalb der medizinischen Inflation zukommen. Zielke kritisierte die mangelnde Transparenz vieler Berichte. BdV-Chef Axel Kleinlein sieht vor allem bei große Anbieter mit vielen Kunden und komplexen internen Modellen Verbesserungsbedarf. … Lesen Sie mehr ›
Archiv ‘Solvency II’
Run-off-Warnung aus Jamaika
Finanzexperten von CDU und Grünen haben sich auf einer GDV-Veranstaltung kritisch zur Übertragung geschlossener Lebensversicherungsbestände geäußert. Anja Karliczek (CDU) sprach von einem Vertrauensverlust, Gerhard Schick (Grüne) drohte mit gesetzgeberischen Maßnahmen. Beide waren sich einig, dass die laufenden Sondierungen für eine sogenannte Jamaika-Koalition nicht an Fragen zur Versicherungspolitik scheitern werden. Unterschiedliche Einschätzungen zeigten sich etwa bei der Frage, ob beim neuen Aufsichtsregime Solvency II nachgebessert werden sollte. … Lesen Sie mehr ›
GDV fordert Atempause bei Regulierung
Der GDV hat auf seiner internationalen Konferenz zur Versicherungsregulierung vor weiteren neuen Regeln gewarnt. Der neue Verbandspräsident Wolfgang Weiler verbat sich entsprechende Vorschläge der europäischen Aufsicht Eiopa zu Solvency II, die er als unausgereift und unkoordiniert bezeichnete. Er erneuerte seine Forderungen nach Erleichterungen bei der Zinszusatzreserve. Die Referenten waren sich einig, dass das Standardmodell unter Solvency II vereinfacht werden muss. Ein Vertreter des Bundesfinanzministeriums äußerte sich kritisch zum Run-off von Lebensversicherungsbeständen und warnte vor einem ungeordneten Brexit. … Lesen Sie mehr ›
Barmenia: Run-off-Thema ruft Politik auf den Plan
Die Altersvorsorge war in der vergangenen Legislaturperiode ein zentrales Thema für die Bundesregierung. Das wird auch so bleiben, erwartet Barmenia-Chef Andreas Eurich. Die Diskussionen um die Abwicklung und den Verkauf großer Altbestände wird die Politik auch nach den Koalitionsverhandlungen weiter beschäftigen. Außerdem wies Eurich auf einer SZ-Fachkonferenz auf die begrenzte Aussagekraft von Solvenzquoten hin. Auch ein Versicherer mit guten Quoten könne insolvent gehen. Dieses Problem müsse die Branche angehen. … Lesen Sie mehr ›
Grund: Brexit nicht auf die leichte Schulter nehmen
Der Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union bringt die deutschen Versicherer in Zugzwang. Die Unternehmen sollten das Thema nicht unterschätzen und sich rechtzeitig vorbereiten, mahnte Frank Grund, oberster Versicherungsaufseher der BaFin. Mit den Fortschritten der Branche bei der Einführung der neuen europäischen Eigenkapitalregeln Solvency II ist er zufrieden. Er betonte, wie wichtig die Übergangsmaßnahmen für Versicherer sind, die sich mit einem abrupten Umstieg schwertun. Nachbesserungsbedarf sieht Grund bei der Zinszusatzreserve. … Lesen Sie mehr ›
Konferenzen über Konferenzen
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Insurtech-Konferenz des Insurlab Germany, BaFin-Jahreskonferenz, „Rethinking Insurance“-Tagung von Euroforum und Risk Management Forum 2017 von Ferma … Lesen Sie mehr ›
Solvency II: Offene Fragen zur Vergütungspolitik
Legal Eye – Die Rechtskolumne Die neuen Solvency II-Regeln greifen tief in die Vergütungspolitik der Unternehmen ein. Die Versicherer sollten sich ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen. Das Regelungswerk ist allerdings sprachlich schwer zu durchdringen und lässt einige Fragen offen. Außerdem müssen die Regelungen zur Vergütung veröffentlicht werden – das geht vielen zu weit. Bei solchen Eingriffen stellt sich die Frage, ob der Brexit für die Briten nicht doch Vorteile hat. … Lesen Sie mehr ›
Anleger loben Ergo-Verkaufsplan
Die Aktie der Munich Re legte am Mittwochmorgen um 1,5 Prozent zu, mehr als doppelt so viel wie der Anstieg des Dax-Index. Anleger und Analysten lobten den Plan der Gruppe, die stillgelegten Lebensversicherer Victoria Leben und Ergo Leben zu verkaufen. Das würde sehr viel Kapital für die Gruppe freisetzen. In Branchenkreisen hieß es, der von Ergo angepeilte Kaufpreis sei unrealistisch. Dennoch dürften Munich Re und Ergo die Unternehmen verkaufen, weil auch bei einem niedrigen Preis die Abgabe sehr positive Auswirkungen hätte. … Lesen Sie mehr ›
EU und USA unterzeichnen Abkommen
Was lange währt, wird endlich gut: Nach 20 Jahre dauernden Diskussionen haben die EU und die USA am vergangenen Freitag ein für die Rückversicherungsbranche bahnbrechendes Abkommen unterzeichnet. Das Papier, auf dessen Inhalt sich die beiden Parteien im Januar 2017 geeinigt hatten, sieht eine weitgehende Gleichbehandlung von grenzüberschreitend tätigen Rückversicherern vor. EU- und US-Rückversicherer, die jenseits beziehungsweise diesseits des Atlantiks tätig sind, müssen künftig keine Sicherheiten mehr hinterlegen oder Niederlassungen gründen. Bis alle Vorschriften umgesetzt sind, wird es aber noch Jahre dauern. … Lesen Sie mehr ›
EU geht Reform der Aufsichtsbehörden an
Die EU-Kommission hat einen Richtlinienentwurf zur Reform der EU-Aufsichtsbehörden Eiopa, Eba und Esma vorgelegt. Demnach ist die von der Versicherungsbranche bekämpfte Fusion der Versicherungsaufsicht Eiopa mit der Bankenaufsicht Eba vom Tisch. Die Kommission will Eiopa mehr Kompetenzen bei internen Modellen unter dem Aufsichtsregime Solvency II geben. Wie alle anderen EU-Aufsichten auch soll Eiopa künftig zu einem Großteil direkt von den beaufsichtigen Unternehmen finanziert werden. … Lesen Sie mehr ›
Ergo Leben war 2016 tief unter Wasser
Die Ergo Lebensversicherung musste 2016 mit einer erheblichen Unterdeckung beim Solvenzkapital fertig werden. Die Munich Re-Tochter Ergo war Ende 2015 davon ausgegangen, dass sie für die im Run-off befindliche Gesellschaft keine Übergangsmaßnahmen benötige. Das war ein Irrtum – beim Solvenzkapital war die Ergo Leben in der Spitze mit 1,4 Mrd. Euro unter Wasser, bei der Mindestkapitalanforderung mit 193 Mio. Euro. Das geht aus ihrem SCFR-Bericht an die BaFin hervor. Erst nach Genehmigung der Übergangsmaßnahmen durch die BaFin am 12. Oktober 2016 hat die Gesellschaft die Anforderungen erfüllt. Ergo-Finanzchef Christoph Jurecka hält den Vorgang nicht für beunruhigend. … Lesen Sie mehr ›
GDV-Einheit auf Abruf
Herbert Frommes Kolumne Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist etwas ganz Besonderes in der deutschen Finanzwirtschaft: Gesellschaften mit verschiedenen Rechtsformen und mit sehr unterschiedlichen Größen haben es geschafft, jahrzehntelang eine einheitliche Interessenvertretung zu organisieren. Das ist bei den Banken und Bausparkassen anders. Diese Einheit gerät aber immer mehr unter Druck. In Zeiten von Solvency II und Digitalisierung laufen die Interessen der großen und kleinen Anbieter einfach zu stark auseinander. Möglicherweise braucht der GDV auch aus diesem Grund bald einen hauptamtlichen Präsidenten. … Lesen Sie mehr ›
Gürtler künftig in der Generali-Spitze
Leute – Aktuelle Personalien Die Generali macht Nora Gürtler zur Leiterin der weltweiten Konzernrevision. Die promovierte Mathematikerin und Aktuarin ist zurzeit als Risikochefin im Vorstand der Generali Deutschland. In ihrer neuen Rolle berichtet sie direkt an den Generali-Chef Philippe Donnet. Gürtler übernimmt ihre neue Aufgaben zum 1. Oktober 2017. Einen Nachfolger für den Vorstandsposten bei der Generali Deutschland soll es bereits geben, allerdings nennt das Unternehmen seinen Namen nicht. … Lesen Sie mehr ›
Fatale Fehleinschätzung
Herbert Frommes Kolumne Haben die deutschen Lebensversicherer das Schlimmste hinter sich und können wieder optimistisch in die Zukunft sehen? Hat die Branche bei der Digitalisierung zwar spät, aber erfolgreich die Kurve gekriegt und steht insgesamt gut da? Beide Fragen beantworten immer mehr Versicherungsvorstände mit einem klaren Ja. Das könnte sich als teure Fehleinschätzung herausstellen. In der Lebensversicherung ist die Stimmung besser als die Lage. Und bei der Digitalisierung haben die Unternehmen in Wirklichkeit bisher wenig erreicht. … Lesen Sie mehr ›