Die Bundestagsabgeordneten der Grünen machen sich für mehr Transparenz bei Vergleichsportalen stark. Die Verbraucher müssten einschätzen können, ob es wirtschaftliche Verflechtungen zwischen dem Betreiber eines Portals und den darauf vertretenen Unternehmen gibt und wie groß die Marktabdeckung ist, heißt es in einem Antrag, den die Partei in den Bundestag eingebracht hat. Deshalb müsse klar ersichtlich sein, ob ein Portal von Provisionen profitiert, welche Unternehmen fehlen und welchen Kriterien ein Vergleich folgt. Die Grünen begründen ihre Forderung mit der wachsenden Bedeutung von Online-Abschlüssen.
Archiv ‘Vergleichsportale’
Lohrmanns Verunsicherung CLXVI
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Kfz-Versicherung – Wechselmöglichkeiten sorgen für Verkehrsprobleme
Das nächste große Ding? „Telematik“
David Stevens ist Chef des britischen Unternehmens Admiral, das als einer der ersten Direktversicherer 1993 auf den britischen Markt kam und sich seither eine führende Marktposition erkämpft hat. Auf einer Fachkonferenz des US-Softwareanbieters Guidewire gab Stevens seine Meinung zum „nächsten großen Ding“ in der globalen Versicherungswirtschaft zum Besten. Das seien nicht etwa die Fintechs, auch nicht die neuen Versuche der Gegenseitigkeitsversicherer, den Peer-to-Peer-Anbietern. „Das nächste große Ding ist Telematik“, sagte Stevens.
Allianz verkauft künftig Gebrauchtwagen
Die Allianz will sich an der Gebrauchtwagenplattform Instamotion Retail beteiligen, die Autos aus zweiter Hand über das Internet anbietet und verkauft. Das vor gut einem Jahr gegründete Portal aus Grünwald bei München versteht sich nicht als klassisches Autohaus, sondern als Internet-Fahrzeugkaufhaus und Versandhändler mit angeschlossener Logistik. Die Allianz reagiert damit auf den zunehmenden Konkurrenzdruck, dem Kfz-Versicherer derzeit ausgesetzt sind. Allerdings hatte Konkurrent HUK-Coburg die Idee mit den Gebrauchtwagen schon früher.
Vorsicht Vergleichsportale!
Insurtechs versuchen zunehmend, Versicherern mit Online-Services wie digitalen Versicherungsordnern die Kunden streitig zu machen. Die etablierten Marktteilnehmer sollten aber auch Vergleichsportale nicht aus den Augen verlieren, warnt Christian Mylius von der Unternehmensberatung Innovalue bei einer Konferenz in Köln. Sie haben in der Gunst der Kunden deutlich an Boden gewonnen. Bei der Entscheidung für eine neue Police spielen sie eine weit wichtigere Rolle als digitale Versicherungsordner.
Walmart, Metro und die Assekuranz
Herbert Frommes Kolumne Der US-Supermarktriese Walmart kauft die Online-Plattform Jet.com, um sich gegen Amazon zu wehren. Der Börsenwert des Online-Versandhändlers Zalando hat in dieser Woche erstmals den des Metro-Konzerns übertroffen. Was das alles mit Versicherung zu tun hat? Sehr viel. Wie der Einzelhandel muss auch die Assekuranz mit den Angriffen der digitalen Rivalen umgehen. Dabei können auch Zukäufe helfen – schließlich sind gerade die Plattformen der insolventen Unister-Gruppe auf dem Markt.
Ist Google geschlagen? Im Gegenteil
Herbert Frommes Kolumne Puh, das ist ja noch mal gut gegangen. Google wird jetzt doch nicht mit einem Vergleichsportal auf den deutschen oder irgendeinen anderen Markt kommen. In den USA und Großbritannien schließt das Unternehmen sein Tochterunternehmen Google Compare. Ist die Erleichterung berechtigt, die mancher Versicherungsvorstand und viele Vertriebler hierzulande jetzt verspüren? Ich glaube nicht. Dass Google kein Vergleichsportal mehr betreibt, heißt nicht, dass sich der Suchmaschinenbetreiber nicht mehr für Versicherungen interessiert. Im Gegenteil: Bei der Digitalisierung der Branche wird der Internetriese eine große Rolle spielen.
Fehlende Transparenz gefährdet digitales Potenzial
Eine bessere Vergleichbarkeit von Lebensversicherungen und anderen Vorsorgeprodukten sowie mehr Transparenz ist für Finanzexperte Andreas Oehler (Bild) auch in der digitalen Welt das zentrale Thema des Verbraucherschutzes. Bei einem Fachgespräch in Berlin forderte der Professor der Universität Bamberg klare Standards bei den Produktinformationsblättern und Vorgaben für Vergleichsportale. David Zahn vom Unternehmen Vorsorgekampagne, einem Vergleichsportal für Netto-Policen, wünscht sich, dass Versicherer Nettoverträge anbieten müssen.
Es ist Zeit zu handeln
The Long View – Der Hintergrund Die deutschen Versicherer stehen trotz vieler Bemühungen bei der Digitalisierung erst ganz am Anfang. Dabei wird es höchste Zeit für sie zu handeln. Auch wenn noch kein disruptiver digitaler Konkurrent von außen aufgetaucht ist, müssen sich die Versicherer auf große Veränderungen einstellen – von außen und innen. Auch wer vor allem offline tätig ist, braucht eine umfassende Digitalisierungsstrategie.
Vergleichsportale: Regierung für mehr Transparenz
Die Bundesregierung unterstützt grundsätzlich die Forderung der Grünen, dass Vergleichsportale im Internet Nutzer deutlicher als bisher auf ihr Geschäftsmodell hinweisen müssen. Kunden sollten wissen, welche Rolle Provisionszahlungen der Versicherer und anderer Anbieter beim Ranking haben. Das geht aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen zu Vergleichsportalen als Verbraucherinformation hervor. Eine strengere Gesetzgebung lehnt die Bundesregierung jedoch ab. Die Grünen werden der Regierung in dieser Frage Konzeptlosigkeit vor.
Kfz: Google-Anzeigen toppen 20 Euro
Der scharfe Wettbewerb unter den Autoversicherern führt zu neuen Spitzenwerten für die Anzeigenpreise bei Google. Inzwischen werden für die ersten Anzeigen nach Suchanfragen wie „Autoversicherung“ mehr als 20 Euro pro Klick aufgerufen. Auch die Ausgaben für die Fernsehwerbung steigen kräftig. Das alles deutet darauf hin, dass die Konkurrenz unter den Autoversicherern eine neue Stufe erreicht hat – und über kurz oder lang auch zu sinkenden Preisen führen wird.
Pfiffikus im Minibus
Nachschlag – Der aktuelle Kommentar Wer in der Kfz-Wechselsaison den Fernseher einschaltet, braucht gute Nerven. In Werbespots animiert der Otto-Normal-Deutsche im Hawaii-Hemd zum fröhlichen Gruppentanz zu „Everybody dance now“. Die Promi-Millionärin von RTL2 brüllt ihrem Göttergatten „Roooooobert“ vom Balkon der Villa zu, wie viel er beim Tarifwechsel sparen kann. Immer schriller und lauter werden die Kampagnen. Dass dabei auch Werbeprofis mal die Sicherung durchbrennt, beweist eine aktuelle Werbung des Versicherers Direct Line.
Lohrmanns Verunsicherung CXVII
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Kfz-Versicherung – die unbekannten Folgekosten der Wechselwelle.











