Digitaler Dienstag Um tiefgreifende Veränderungen vorantreiben zu können, müssen etablierte Versicherer und Insurtechs voneinander lernen. Nicht nur die alteingesessenen Unternehmen müssen innere Widerstände überwinden, um offen für Neues zu bleiben. Auch Start-ups sollten das Wissen und die Erfahrung der etablierten Gesellschaften nicht ignorieren. Es gilt, sich auszutauschen und von dem gegenseitigen Wissen zu profitieren.
Archiv ‘Versicherungsmarkt’
Sklavereigeschichte: Lloyd’s tätigt Millionen-Investment
Der Versicherungsmarkt Lloyd’s of London hatte im 18. und 19. Jahrhundert eine erhebliche Rolle im transatlantischen Sklavenhandel gespielt. 2020 hatte Lloyd’s sich erstmals für seine Geschichte entschuldigt, nun möchte der Versicherungsmarkt als Wiedergutmachung Investitionen in den ehemaligen britischen Kolonien tätigen. Außerdem sollen Schwarze und andere ethnische Minderheiten durch ein Programm im Berufsleben unterstützt werden. Experten meinen, dies könne erst der Auftakt der Aufarbeitung sein.
Aon: Strategisches Risikomanagement nötig
Der Makler Aon hat rechtzeitig zum Symposium des Gesamtverbandes der Versicherungsnehmenden Wirtschaft in München seinen Marktreport 2023 veröffentlicht. Der Makler mahnt ein strategisches Risikomanagement auch bei Kunden und Maklern an. In der Sachversicherung sieht er gegenläufige Trends, in Haftpflicht ein Einpendeln des Marktes.
Klimaaktivisten attackieren Lloyd’s of London
Der Londoner Versicherungsmarkt Lloyd’s of London muss sich von Klimaaktivisten vorwerfen lassen, selbstgesetzten Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Die Vereinigung Reclaim Finance kommt zu dem Schluss, dass die geltenden Ausschlüsse für die Versicherung neuer Projekte im Bereich fossile Energien nicht ausreichen, um den Zielen der Klimaallianz Net Zero Insurance Alliance gerecht zu werden. Weiteres Ergebnis: Selbst die mangelhaften Ausschlüsse werden nicht einmal ausreichend umgesetzt.
Regierung soll gegen EU-Provisionsverbot kämpfen
Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) sieht sich im Kampf gegen das von EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness angestrebte EU-weite Provisionsverbot durch Äußerungen der Bundesregierung gestärkt. Sie hatte sich in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU zwar nicht klar positioniert, nach Ansicht des BVK aber wichtige Argumente vorgebracht, die gegen ein Provisionsverbot sprechen. Der Verband wünscht sich eine klarere Haltung der Regierung.
Junge Briten sind bei Policen keine Online-Fans
Der britische Markt gilt als besonders online-begeistert. Vergleichswebseiten haben hier schon viel früher Einzug gehalten als in Deutschland, in einigen Sparten wie der Kfz-Versicherung werden 90 Prozent der Vertragsabschlüsse über diesen Kanal abgewickelt. Doch ausgerechnet junge Briten entpuppen sich laut einer Umfrage der Technologieberatung Sollers als Online-Muffel. Für den Versicherungsabschluss greifen sie häufiger als ältere Kunden lieber auf Makler, Vertreter, Filialen oder Callcenter zurück. Überraschende Erkenntnisse liefert die Untersuchung auch zu den Themen Embedded Insurance und Bancassurance.
Milliardenschäden durch Erdbeben
Die versicherten Schäden durch die Erdbeben in der Türkei und in Syrien erreichen nach einer aktuellen Schätzung 1 Mrd. Dollar. Nicht nur die großen Rückversicherer sind betroffen, sondern auch die lokalen Anbieter. Die Auswirkungen der Beben machen sich in verschiedensten Bereichen bemerkbar. So musste der Hafen von Iskenderun aufgrund eines Großbrands vorübergehend geschlossen werden.
Allianz: Weltweite Prämieneinnahmen steigen wieder
Die Prämieneinnahmen der Versicherer weltweit sind laut dem Allianz Global Insurance Report im Jahr 2021 nach einem Rückgang im Vorjahr um 5,1 Prozent auf 4,2 Billionen Euro gestiegen. Für das laufende Jahr prognostiziert die Allianz ein globales Prämienwachstum von 4,8 Prozent, allerdings bei einer Inflation von 6,2 Prozent. Der Ukraine-Krieg dämpft den Anstieg um einen Prozentpunkt. Der deutsche Markt wird auch in den kommenden Jahren dem Rest Europas in puncto Prämienwachstum hinterherhinken, erwartet die Allianz.
Neue Mobilität zwingt Kfz-Versicherer zum Handeln
Meinung am Mittwoch Die Mobilität ist an einem Wendepunkt. Viele Jahrzehnte lang nahmen mit dem Bevölkerungswachstum auch die gefahrenen Kilometer zu, mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen der Fahrzeugbestand. Solche Automatismen gelten künftig nicht mehr. Der Kampf gegen den Klimawandel verändert gerade alle mobilitätsrelevanten Branchen – und damit auch den Versicherungsmarkt. Wie immer sind damit Herausforderungen, aber auch neue Chancen verbunden.
Wochenspot: Lloyd’s wird strenger, und die DVAG giert
Wochenspot – der Podcast Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe diskutieren Redakteurin Kaja Adchayan und Herausgeber Herbert Fromme über die neuen Anforderungen des Londoner Versicherungsmarktes Lloyd’s an seine Syndikate und über Kickback-Zahlungen beim Finanzvertrieb DVAG.
Lloyd’s ist wieder in der Gewinnzone
Es geht bergauf beim Versicherungsmarkt Lloyd’s of London. Nach einem Corona-gebeutelten Vorjahr haben die Briten im ersten Halbjahr 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben. In den ersten sechs Monaten des Jahres hat Lloyd’s einen Gewinn von 1,4 Mrd. Pfund eingefahren. Im Vorjahreszeitraum musste der Versicherungsmarkt noch einen Verlust von 438 Mio. Pfund verbuchen. Um auf dem profitablen Pfad zu bleiben, erhöht die Chefetage den Druck auf die Syndikate. Wer nicht liefert, muss gehen, lautet die Devise.
Lloyd‘s Accelerator geht in die siebte Runde
Der Versicherungsmarkt Lloyd‘s of London startet die siebte Runde seines hauseigenen Accelerator-Programms. Für elf Start-ups aus Großbritannien, den USA, Portugal, Finnland und Singapur geht es am 6. September los. Zehn Wochen lang sollen sie gemeinsam mit Experten aus den Lloyd’s-Syndikaten an ihren Zukunftsideen für die Versicherungswelt arbeiten. Die Schwerpunkte liegen in diesem Jahr auf Datenmanagement, Kryptowährungen und Schadenbearbeitung.
Lloyd’s-Chef: Corona ist teuerster Schaden aller Zeiten
John Neal, Chef des Londoner Versicherungsmarktes Lloyd’s, rechnet angesichts der Corona-Krise mit heftigen Auswirkungen auf die Branche. Es werde wahrscheinlich das teuerste Ereignis, mit dem die Versicherungswirtschaft je zu kämpfen hatte, sagt er im Interview mit der Financial Times. Die Pandemie stelle Ereignisse wie Hurrikan Katrina und die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den Schatten. Versicherer würden nicht nur mit immensen Schadenaufwendungen konfrontiert, sondern auch mit der Rückzahlung von Prämien, so Neal. Er rechnet mit immensen Verlusten in Milliardenhöhe.
Lloyd’s soll Mitarbeiter(innen) besser schützen
Die britische Finanzaufsicht Prudential Regulation Authority (PRA) zwingt Lloyd’s of London dazu, sein Schutzsystem für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. Die Aufsicht verpflichtet den Versicherungsmarkt dazu, ein funktionierendes Whistleblower-System zu implementieren und ihr darüber regelmäßig Rechenschaft abzulegen. Nach den Berichten über Sexismus und sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz, Alkoholismus und schlechtes Betriebsklima fällt ein weiteres negatives Licht auf die Unternehmenskultur von Lloyd’s of London.












