Die Regierung und die Kreditversicherer haben eine Garantie für Lieferantenkredite vereinbart. Bei Zahlungsausfällen bis 30 Mrd. Euro verringert sich das Risiko der Branche auf 500 Mio. Euro. Damit ist die Anfang April angekündigte Rückdeckung für Warenkreditversicherungen in trockenen Tüchern. Ziel ist, dass bisher gesunde Unternehmen wegen der Corona-Krise nicht ihre Absicherung verlieren. Es geht um Deckungszusagen von über 400 Mrd. Euro.
Archiv April 2020
Insider-Infos aus dem Homeoffice
Was wirklich wichtig ist Klatsch, Tratsch und die wirklich wichtigen Informationen über Unternehmen und Manager – das gibt es am Kaffeeautomaten, auf dem Flur und hier. Heute: Weil das Kollegen-Treffen auf dem Flur derzeit ausfällt und die Versorgung vom heimischen Kaffeeautomaten übernommen werden muss, zeigen wir hier einige Einblicke, wie der Versicherungsmonitor derzeit in liebevoller Heimarbeit entsteht.
Stampf geht zu Finlex
Leute – Aktuelle Personalien Der D&O- und Cyberexperte Alexander Stampf wechselt den Arbeitgeber. Ab Juli 2020 wird er als Syndikusrechtsanwalt Mitglied der Geschäftsleitung des Frankfurter Insurtechs Finlex. Zurzeit arbeitet er für Tokio Marine HCC in Barcelona. Der Makler Finlex betreibt eine Plattform für den Online-Abschluss von Financial Lines-Policen. Außerdem: Der Industrieversicherer Swiss Re Corporate Solutions schafft die Position des Head of Distribution Management für die Region Europa, Afrika und den Nahen Osten neu. Dafür wirbt er eine Expertin bei Marsh ab.
Bayern legt bei Betriebsschließungen nach
Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat nach Berichten über die Verweigerung von Kurzarbeitergeld bei Vorliegen einer Betriebsschließungsversicherung das Gespräch mit der Bundesagentur für Arbeit gesucht. Weil es sich um freiwillige Zahlungen der Versicherer handelt, soll es keine Verrechnung mit dem Kurzarbeitergeld geben, sagte ein Sprecher des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Eine entsprechende Klarstellung der Arbeitsagentur liege der Landesregierung vor.
Barmenia sieht Trendwende in der Vollversicherung
Nach Jahren des Rückgangs konnte die Barmenia Krankenversicherung 2019 erstmals bei der Zahl der Vollversicherten wieder zulegen. Positiv lief es bei dem Wuppertaler Versicherer auch in der betrieblichen Krankenversicherung, wo ein großer Abschluss mit Evonik Industries positiv zu Buche schlug. Bei den Beitragseinnahmen legte die Barmenia-Gruppe um 3,2 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro zu. Das Jahr 2020 hat nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Andreas Eurich gut angefangen. Eine Prognose für das gesamte Jahr will er angesichts der Corona-Krise noch nicht abgeben.
Allianz X beendet Auto-Investment Abracar
Allianz X zieht die Reißleine bei der digitalen Autoplattform Abracar. Das Unternehmen wird zum 31. Mai eingestellt. Der wirtschaftliche Erfolg blieb offenbar aus. Im Ökosystem Mobilität bleibt der Münchner Versicherer aber weiter an Auto1 Fintech beteiligt, wenn auch mit noch kleinerem Anteil als zu Beginn.
Die Pandemie als Stresstest für die Start-up-Szene
Meinung am Mittwoch Etablierte Versicherer dürften die aktuelle Krise meistern, ohne selbst in Schieflage zu geraten. Viel schwieriger ist es für junge Unternehmen wie die Insurtechs. Besonders herausfordernd ist die Lage für Gründer, die noch ganz am Anfang stehen, und für diejenigen, die jetzt Produkte auf den Markt bringen wollen. Versicherer können dazu beitragen, dass sie diese Phase überstehen – etwa als Kooperationspartner.
Cyber: Individuelle Erpressung statt Massengeschäft
Wollen Cyberkriminelle Lösegeld von großen Unternehmen erpressen, nehmen sie zunehmend gezielt Führungskräfte der obersten Hierarchieebene ins Visier, die Zugriff auf Geschäftskonten und die Hoheit über Zahlungen haben. Das geht aus einem Bericht des Cyberanalytik-Spezialisten Cybercube hervor. Insgesamt werden die Attacken immer ausgefeilter und individueller. Von breit angelegten Cyberangriffen auf Privatpersonen, bei denen es um vergleichsweise geringe Lösegeldforderungen geht, rücken die Hacker immer mehr ab.
Industrie verlangt Flexibilität
Exklusiv Deutsche Industrieunternehmen sind enttäuscht über die mangelnde Flexibilität mancher Versicherer angesichts der Corona-Krise. Auf Bitte um Stundungen oder Zahlung in Monatsraten statt einer jährlichen Zahlung reagierten eine Reihe von Versicherern ablehnend. Im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor fordern Industrievertreter „kreative Lösungen“. Unter ihnen sind Alexander Mahnke von Siemens und Ralf Mareczeck von Bertelsmann.
Deutsche Kfz-Versicherer halten sich zurück
Exklusiv Die Kfz-Versicherer in Deutschland dürfen sich wegen der aktuellen Ausgangsbeschränkungen über weniger Autounfälle und damit auch über weniger Schadenzahlungen freuen. Die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss rechnet bis Ende April mit einer Ersparnis von 1 Mrd. Euro an Schadenaufwendungen. Viel Geld, das Versicherer in den USA in Form von Rückerstattungen an ihre Kunden zurückgeben wollen. Hierzulande zeigen sich große Kfz-Versicherer wie Allianz, R+V, HUK-Coburg, Axa und LVM dagegen eher zurückhaltend.
Corona-Roundup: Swiss Re, FM Global, Makler, AIG
Swiss Re spendet 5 Mio. Schweizer Franken für die weltweite Bewältigung der Pandemiefolgen. Indes rät Rückversicherungschef Moses Ojeisekhoba Regierungen davon ab, Versicherer ungeachtet der Verträge zur Zahlung von Corona-Schäden zu verpflichten. Außerdem: Meyerthole Siems Kohlruss schätzt die Schäden für die Versicherer durch den Kompromiss zu Betriebsschließungen in Bayern auf mindestens 300 Mio. Euro. FM Global warnt vor Schäden an leerstehenden Industriegebäuden. Prudential kürzt die Vorstandsvergütungen. In Österreich kritisieren Makler den Krisenumgang der Versicherer. Die australische QBE stockt ihr Kapital auf. AIG schließt übertragbare Krankheiten weiter standardmäßig aus – auf ausdrückliche Nachfrage gebe es aber Deckung.










