Der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) rechnet mit einem starken, weltweiten Zuwachs der Elektromobilität. Bis zum Jahr 2030 könne die Zahl der Elektroautos von derzeit sieben Millionen Fahrzeugen auf rund 100 Millionen steigen. AGCS sieht eine Vielzahl von Risiken für die Hersteller von Elektrofahrzeugen und deren Versicherer. Schäden an den Fahrzeugen mit strombetriebenem Antrieb dürften deutlich komplexer werden – Versicherer sollten daher ihre Fähigkeiten und Prozesse zur Schadenbearbeitung überprüfen.
Archiv Juni 2020
Podcast: „Es ist vieles nicht digital, soll aber so aussehen“
Versicherungsmonitor O-Ton Carsten Maschmeyer, lange Jahre Chef des AWD, ist heute vor allem als Investor und Fernsehstar in Gründershows bekannt. Der Mann ist nicht unumstritten in der Versicherungsbranche – aber er kennt sie gut und hat eine klare Meinung. Im O-Ton-Interview mit dem Versicherungsmonitor erklärt Maschmeyer, wie die Versicherer sich seiner Ansicht nach digital verändern müssen, und warum Start-ups jetzt Probleme bekommen, aber trotzdem Erfolg haben können.
Maschmeyer: Corona kein Grund für Investitionsstopp
Exklusiv Zu einer Zeit, in der viele Start-ups um Investoren kämpfen müssen, hat das Hamburger Start-up Nect einen siebenstelligen Betrag von Alstin Capital eingesammelt. Alstin ist die Risikokapitalfirma von Carsten Maschmeyer. Dass viele Geldgeber in der Corona-Krise zurückhaltend sind, hält Maschmeyer für den falschen Ansatz. Gerade Versicherer sollten jetzt in Start-ups investieren, sagte er im Interview mit dem Versicherungsmonitor und der Süddeutschen Zeitung. Corona müsse auch für die letzten Versicherer ein Weckruf in Sachen Digitalisierung sein.
Axa XL ernennt Chef für Europa- und Asiengeschäft
Leute – Aktuelle Personalien Der Industrieversicherer Axa XL hat mit Xavier Veyry (Bild) einen neuen Chef für sein Geschäft in Europa und Asien ernannt und damit einen bisher noch offenen Posten neu besetzt. Veyry war bislang China-Chef von Axa XL. Außerdem: HDI Global Specialty richtet in London ein neues Team für politische Risiken und Kreditrisiken ein, der Makler Funk eröffnet in Shanghai seinen 35. Standort, und das Global Reinsurance Forum hat turnusmäßig einen neuen Vorsitzenden gewählt: Emmanuel Clarke von Partner Re. AIG ernennt zudem mit Michael Stout einen neuen Profit Center Manager für die Sachversicherung in der DACH-Region.
HDI: bAV ist Wachstumsmarkt
Trotz der aktuellen Eintrübung im Zuge der Corona-Krise ist die betriebliche Altersversorgung (bAV) für HDI Deutschland ein Wachstumsfeld. Das sagte HDI Leben-Vorstand Patrick Dahmen auf der bAV-Fachtagung des Unternehmens. HDI Pensionsmanagement-Chef Fabian von Löbbecke (Bild) lobte die Renditechancen der bAV im derzeitigen Niedrigzinsumfeld. Die Umsetzung der Nahles-Rente per Haustarifvertrag steht weiter aus.
Coya wächst stark – auch der Verlust
Der Berliner Digitalversicherer Coya ist 2019 erheblich gewachsen. Die Bruttobeiträge beliefen sich zum Jahresende auf 812.000 Euro, die Zahl der Kunden auf 94.000. Allerdings hat das Insurtech auch beim negativen Ergebnis zugelegt. Das zeigt der Bericht zur Solvenz- und Finanzlage (SCFR) des Unternehmens, das zum führenden Digitalversicherer Europas aufsteigen will.
Lemonade wagt sich aufs Börsen-Parkett
Der US-Versicherer Lemonade will an die Börse. Das 2016 gegründete Start-up hat am 8. Juni die entsprechenden Dokumente bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht. Der Börsengang war wohl schon seit gut einem Jahr in Planung. Wie viele Anteile der Versicherer verkaufen wird, steht noch nicht fest. Zumindest einen Teil der Einnahmen durch den Aktienverkauf will Lemonade für Übernahmen und Zukäufe verwenden.
Corona beendet Wachstum in Schaden und Unfall
Die vergangenen zehn Jahre waren für die Schaden- und Unfallversicherer insgesamt äußerst erfolgreich. Sie konnten ihre Prämieneinnahmen deutlich auf zuletzt knapp 73 Mrd. Euro ausbauen und arbeiteten unter dem Strich profitabel. Die Corona-Krise könnte diesen Trend nun zum Erliegen bringen, prognostiziert die Ratingagentur Assekurata. Dabei spielen nicht nur die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie eine Rolle, sondern auch, dass einige Anbieter ihre defizitären versicherungstechnischen Ergebnisse immer schwerer kompensieren können.
Covid-19: Die Spreu trennt sich vom Weizen
The Long View – Der Hintergrund Die Corona-Krise wird tiefgreifende Spuren im deutschen Versicherungsmarkt hinterlassen. Es ist mit einem Vermittlersterben zu rechnen, ebenso wie mit Neugeschäfts- und Bestandsrückgängen in vielen Sparten. Covid-19 wird sich aber nicht nur negativ auswirken. Anbieter, die in der Lage sind, von einem Krisen- in einen Chancenmodus zu wechseln und dabei schnell wichtige „Hausaufgaben“ erledigen, werden als Gewinner hervorgehen. Andere könnten Opfer der Konsolidierung des Marktes werden.
Uniqa startet Digitalmarke Cherrisk in Deutschland
Vor rund anderthalb Jahren hat der österreichische Versicherer Uniqa in Ungarn die Online-Marke Cherrisk gegründet. Jetzt kommt das Start-up, das digitale Hausrat-, Reise- und Unfallversicherungen anbietet, nach Deutschland. Das Insurtech belohnt mit einer App Kunden mit virtuellen Kirschen für gesundheitsbewusstes und sichereres Verhalten, die sie in Warengutscheine und Prämienrabatte eintauschen oder spenden können. Dieses „Cherry Picking“ verhilft dem Versicherer nicht nur zu mehr Kundeninteraktion, sondern auch zu besseren Schadenquoten.
LVM findet Käufer für Aktienbank
Exklusiv Der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster (LVM) hat nach Informationen von SZ und Versicherungsmonitor einen Käufer für die Tochter Augsburger Aktienbank (AAB) gefunden. Das soll der britische Finanzkonzern FNZ sein, dem bereits der AAB-Konkurrent Ebase in Aschheim bei München gehört. FNZ ist ein rasch wachsender Dienstleister, der IT-Systeme und technische Vermögensverwaltung auch für Lebensversicherer bereitstellt. Die Beteiligten kommentierten das nicht.
PKV zahlt 300 Mio. Euro als Corona-Pauschalen
Nach einer ersten Schätzung erhalten Ärzte und Zahnärzte für die Behandlung von Privatpatienten unter Corona-Bedingungen rund 300 Mio. Euro extra. Mit der Zahlung von zusätzlichen Pauschalen wollen die privaten Krankenversicherer (PKV) Einnahmeverluste kompensieren, die Mediziner erleiden, weil Patienten ihren Praxen aus Angst vor einer Ansteckung fernbleiben. Mit dem Verweis auf die damit verbundenen Kosten tritt die PKV dem Vorwurf entgegen, sie stehle sich in der Krise aus der Verantwortung.
Aon-Deal: Sammelklage gegen Willis
Die Nachricht, dass der Großmakler Aon den Rivalen Willis Towers Watson übernimmt, schlug im März in der Branche hohe Wellen. Damit entsteht ein neuer Weltmarktführer in der Maklerbranche. Doch Willis gerät jetzt im Vorfeld der Übernahme in Turbulenzen. Die US-Kanzlei Rigrodsky & Long hat beim United States District Court in Delaware eine Sammelklage gegen den Großmakler eingereicht. Die Kanzlei vertritt dabei Stammaktionäre des Maklers. In der Kritik steht eine Proxy-Mitteilung von Willis Towers Watson, die nach Ansicht der Kanzlei wesentliche Informationen nicht enthielt. Es steht der Vorwurf im Raum, dass sich der Makler dadurch die Zustimmung der Aktionäre erschleichen wollte.












