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Schifffahrt: 4 Mrd. Dollar-Schaden möglich

Frachter werden immer größer, das gilt auch für die Schäden, falls sie untergehen oder auf Grund laufen. Dafür sorgen nicht nur höhere Warenwerte, sondern auch Bergungskosten und mögliche Strafen für Umweltverschmutzung. Der Industrie- und Schiffsversicherer Allianz Global Corporate & Specialty hat ausgerechnet, dass die Havarie eines Kreuzfahrt- oder Containerschiffs bis zu 4 Mrd. Dollar kosten könnte. Unterdessen ist die Zahl der tatsächlichen Totalverluste von Schiffen im vergangenen Jahr erneut gesunken und erreichte einen Tiefpunkt innerhalb der vergangenen zehn Jahre.

Allianz trennt sich von Steuerexperten

Die Allianz plant, die Steuerabteilung bei der Obergesellschaft Allianz SE um rund die Hälfte zu verkleinern. Etwa 30 Mitarbeiter, die meisten Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, sollen das Haus verlassen und zu einem externen Dienstleister wechseln. Das Projekt hat Finanzchef Dieter Wemmer eingefädelt, zu dessen Ressort die Steuerabteilung gehört. Über das Projekt gibt es Streit – es ist wohl kein Zufall, dass ausgerechnet jetzt eine Anzeige bei den Steuerberaterkammern eingegangen ist, nach der die Allianz die gesetzlich vorgeschriebenen Gebührensätze unterschreiten will.

Flypper und Ottonova: Rein digital geht es nicht

Zwei neue Versicherer stehen in den Startlöchern. Zunächst wollten der Kompositversicherer Flypper und der Krankenversicherer Ottonova mit rein digitalen Geschäftsmodellen aufwarten. Jetzt kommt die frühe Einsicht bei den Gründern: Ohne klassische Beratung geht es doch nicht. Die Kunden wollen mit Menschen sprechen, nicht mit vorprogrammierten Chatbots. Auftrumpfen sollen die neuen  Unternehmen mit digitalen Prozessen, Innovationen und Transparenz. Die Zeit ist reif für einen neuen Versicherer, meint Flypper-Gründer Dominik Groenen. Von Friday und Nexible, den Neugründungen von Baloise und Ergo, hält er nichts. Sie seien „schön verpackter alter Kram“.

Moody’s: Versicherer setzen vermehrt auf Zukäufe

Nachdem die europäischen Versicherer den Übergang zu den neuen Eigenkapital- und Aufsichtsregeln Solvency II überwiegend gut gemeistert haben, denken viele darüber nach, was sie mit überschüssigem Kapital machen sollen. Ganz oben auf der Liste der Optionen stehen Fusionen und Übernahmen sowie Aktienrückkäufe, so das Ergebnis einer Umfrage der Ratingagentur Moody’s unter Finanzchefs. Ansonsten sind die Niedrigzinsen wie im vergangenen Jahr die größte Sorge der Unternehmen.

Geht den Online-Maklern die Puste aus?

Der Online-Makler Getsafe unter Führung von Christian Wiens hat nach Informationen des Versicherungsmonitors die erste Finanzierungsrunde seit anderthalb Jahren abgeschlossen, allerdings soll die Summe eher bescheiden ausgefallen sein. Zudem drängt sich der Verdacht auf, dass der Unternehmenswert gesunken sein könnte. Es stellt sich die Frage, ob der Angriff der Insurtechs auf etablierte Vertriebsstrukturen allmählich an Schwung verliert. Knip, der bisherige Platzhirsch unter den Online-Maklern, ist inzwischen wohl überholt worden.

D&O-Versicherung – Back to the roots

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Die D&O-Versicherung soll Führungskräfte vor Schadensersatzansprüchen schützen, die aus eigenen Pflichtverletzungen resultieren. Kern des Versicherungsschutzes ist wie bei jeder Haftpflichtversicherung die Abwehr unbegründeter Schadensersatzansprüche und die Freistellung von begründeten Ansprüchen. Seit mehreren Jahren ist ein Trend zu immer neuen Deckungserweiterungen zu beobachten. Einige dieser Zusatzbausteine versprechen den Firmen auch dann Versicherungsschutz, wenn die Führungskräfte gar nicht gegenüber dem eigenen Unternehmen haften müssen. Solche Eigenschadendeckungen sind kritisch und laufen dem Grundkonzept der D&O-Versicherung zuwider.

Britenwahl und Bilanz-PKs

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Wahl in Großbritannien, Bilanzpressekonferenzen von DEVK und Arag.

EU-Kommission geht europäische Privatrente an

Seit 2012 arbeitete die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa an einem Plan zur Einführung einer grenzüberschreitenden privaten Rentenversicherung. Die EU-Kommission hat nun bei ihrem Zwischenfazit zur Kapitalmarktunion eine entsprechende Gesetzesvorlage bis Ende Juni 2017 angekündigt. Es soll auch weitere Erleichterungen für die Infrastrukturinvestitionen der Versicherer geben. Dem Versichererverband Insurance Europe gehen die Vorschläge nicht weit genug.

BaFin: 29 Lebensversicherer unter Beobachtung

Die BaFin sieht in der erstmaligen Veröffentlichung der Solvenzquoten im Mai 2017 einen wichtigen Schritt zu mehr Transparenz, warnt in einem Bericht aber gleichzeitig vor einer Überbewertung der Kennziffer. Die Veröffentlichung zeigt, dass vergangenes Jahr immerhin 29 Lebensversicherer zwischenzeitlich ohne Übergangsmaßnahmen keine Bedeckungsquote von 100 Prozent ausweisen konnten und deshalb der BaFin einen Maßnahmenplan vorlegen mussten. Ein einzelner Versicherer hatte sogar noch größere Schwierigkeiten.

Herbert Fromme

Britische Wahl trifft London

 Herbert Frommes Kolumne  Der Ausgang der britischen Wahl wird sich direkt auf die Bedeutung des Finanzplatzes London und damit auch der Versicherer im global agierenden Londoner Markt auswirken. Noch mehr Gesellschaften werden über einen Zweitstandort innerhalb der künftigen EU nachdenken. Denn Anleger und Kunden hassen instabile politische Verhältnisse – und sie sind nach dieser Wahl weniger stabil, selbst wenn Theresa May Premierministerin bleibt. Es gibt allerdings überhaupt keinen Grund zur Schadenfreude in Brüssel, Berlin oder Paris. Eine für beide Seiten akzeptable Lösung des Brexit-Problems liegt im ureigenen Interesse der EU ohne Großbritannien.

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