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Nürnberger Leben mit neuem Vorstand

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Nürnberger Lebensversicherung hat mit Harald Rosenberger (Bild) einen neuen Vorstand gewonnen. Er übernimmt die Aufgaben von Jürgen Voß, der seit Anfang des Jahres auch im Konzernvorstand sitzt. Voß bleibt Vorstandssprecher der Nürnberger Leben. Außerdem: Heiko Rüskamp ist von der Provinzial Rheinland zum firmenverbundenen Vermittler Expert Versicherungsservice gewechselt. Der Versicherungsmakler Kühl konnte Thorsten Rudnik gewinnen und Südvers hat sein Leitungsteam um Markus Wind erweitert. AIG hat einen neuen Cyber-Risk Engineer.

bAV-Reform passiert Bundestag

Der Bundestag hat das Betriebsrentenstärkungsgesetz nach lebhafter Debatte verabschiedet. Das Gesetz etabliert das neue Sozialpartnermodell Betriebsrente, das die Arbeitgeber von der Arbeitgeberhaftung befreit, wenn sie die Vorsorge gemeinsam mit den Gewerkschaften per Tarifvertrag regeln. Beim von den Versicherern kritisierten Garantieverbot ist es geblieben. Das Gesetz sieht weitere Maßnahmen vor, darunter ein neues Fördermodell für Geringverdiener und einen Freibetrag bei der Anrechnung der zusätzlichen Vorsorge auf die Grundsicherung.

Fünf VVaGs greifen bei Nahles an

Fünf Versicherungsvereine haben ein Konsortium gegründet, um gemeinsam die betriebliche Altersversorgung nach den neuen Möglichkeiten der Nahles-Rente anzubieten. Mitglieder sind Barmenia, Debeka, Gothaer, HUK-Coburg und die Stuttgarter. Die Gruppe nennt sich „Das Rentenwerk“. Wer das Konsortium führt, haben die Mitglieder noch nicht entschieden. Gothaer-Chef Karsten Eichmann erläuterte im Interview mit dem Versicherungsmonitor, warum sich die traditionellen Versicherungsvereine zusammengetan haben.

Grund: Die reine Beitragszusage ist für alle neu

Die durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz künftig mögliche reine Beitragszusage in der betrieblichen Altersversorgung stellt die Finanzaufsicht vor neue Herausforderungen. Auch die BaFin muss den Umgang mit dem neuen Instrument noch lernen, sagte Versicherungsaufseher Frank Grund bei einer Veranstaltung in Köln. Grund setzt dabei auch auf den Austausch mit den Tarifvertragsparteien. Er mahnte bei den Versicherern erneut Anstrengungen zur Eindämmung der Abschlusskosten und eine stärkere Orientierung an qualitativen Merkmalen an. In der privaten Krankenversicherung hält Grund es für nicht sinnvoll, die Tätigkeit der Treuhänder an den für Wirtschaftsprüfer geltenden Vorgaben zu messen.

Ergo: Management zufrieden, Mitarbeiter nicht

Die Wahrnehmung könnte unterschiedlicher nicht sein. Ergo-Chef Markus Rieß zeigt sich hochzufrieden mit dem Fortschritt seines Strategieprogramms und ist überzeugt, die hohen Anforderungen des Münchener Mutterkonzerns Munich Re erfüllen zu können. Doch außerhalb der Führungsetage des Ergo-Konzerns ist die Stimmung schlecht. Die Ergebnisse der jüngsten Mitarbeiterbefragung enttäuschten, räumt der Vorstandsvorsitzende ein. Die Angestellten sorgen sich wegen des Umbaus und fürchten um ihre Arbeitsplätze. Dass Rieß von Chatbots schwärmt, die Tätigkeiten übernehmen und Mitarbeiter ersetzen, dürfte die Sorgen zusätzlich schüren.

Zufriedene Langeweile bei den Öffentlichen

Die öffentlichen Versicherer sind zufrieden mit dem Jahr 2016 – so zufrieden, dass es schon fast langweilig ist. Beiträge stabil, Marktanteile stabil, Gewinne hoch. Verbandsvorsteher Hermann Kasten von der Versicherungsgruppe Hannover zeigt sich denn auch betont entspannt. Zu den eigentlichen Entscheidungen, vor denen die Gruppe steht, kann er nichts sagen. Denn nicht der Verband öffentlicher Versicherer, sondern die Sparkassen sind gefragt, wenn es um die Zukunft ihrer Versicherer geht: Sollen sie fusionieren, und wenn ja, wer mit wem? Wie können sie mit den Herausforderungen der Digitalisierung fertig werden? Haben sie zu viele Mitarbeiter?

Digitalisierungswettkampf geht in die zweite Runde

 Medienanalyse  Die Euphorie, mit der die Medien in den vergangenen Monaten über Insurtechs und ihre Aktivitäten berichtet haben, hat nachgelassen und weicht inzwischen einer sachlicheren, fast skeptischen Sichtweise auf das Geschehen. Auch die Versicherer haben erkannt, dass eine echte Disruption durch Insurtechs bislang ausgeblieben ist. Mit einer Kombination aus Kernkompetenzen und neu aufgebautem Digital-Know-how wollen sie verhindern, dass die neuen Marktteilnehmer ihnen den Rang ablaufen. Ob sie damit auch der prognostizierten zweiten Welle von Start-ups standhalten können, ist fraglich.

Restschuldpolicen: Experten für Kopplungsverbot

Bei einer öffentlichen Anhörung von Sachverständigen zum IDD-Umsetzungsgesetz haben Bundestagsabgeordnete der Regierungs- und Oppositionsparteien kritische Nachfragen zu Restschuldversicherungen gestellt. Die befragten Experten sprachen sich für ein Kopplungsverbot aus. Weitere Schwerpunkte der Anhörung im Ausschuss für Wirtschaft und Energie waren das Honorarverbot für Vermittler, das Durchleitungsgebot bei der Vermittlung von Brutto-Tarifen durch Versicherungsberater sowie die Etablierung von Beratungspflichten in der Direktversicherung.

Insurtechs: Digitaler Weckruf für Versicherer

 Meinung am Mittwoch  Versicherer und Investoren setzen zunehmend auf Insurtechs und Technologie-Start-ups. Zwischen 2010 und 2016 hat sich ihre Zahl verdoppelt. Aber bislang stellen die neuen Unternehmen noch keine große Gefahr für die etablierten Anbieter dar. Nur wenige wagen den großen Wurf und werden selbst Risikoträger. Die Versicherer sollten sich aber nicht darauf verlassen, dass das so bleibt. Denn das Potenzial für digitale Disruption wächst massiv. Die Versicherer müssen ihren Vorsprung nutzen und ihre Transformation beschleunigen.

Verbraucherschützer legen nach gegen Check24

Die Verbraucherzentralen lassen nicht nach in ihrer Kritik an den Vergleichsportalen, vor allem am Marktführer Check24. Anfang der Woche hatten sie den Portalen Verbrauchertäuschung vorgeworfen, weil sie sich als objektiv und neutral darstellen. Jetzt hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen eine Studie über den Versicherungsvertrieb veröffentlicht, die er von Morgen & Morgen hat erstellen lassen. Der Vorwurf: Die angebotenen Tarife sind oft nicht bedarfsgerecht. Die Hypothese, dass Vergleichsportale ihr Ranking durch besonders hohe Provisionszahlungen beeinflussen lassen, konnte der Verband dagegen nicht bestätigen.

VKB holt Pfaller von der Munich Re

 Leute – Aktuelle Personalien  Isabella Pfaller wird neue Finanzchefin der Versicherungskammer Bayern (VKB), Amtsinhaber Helmut Späth geht in den Ruhestand. Pfaller kommt von der Munich Re, wo sie für die Aufstellung der Bilanzen mitverantwortlich war. Damit verlässt binnen weniger Tage die zweite Führungskraft die Munich Re, der Insider ein hohes Potenzial für Vorstandsposten attestierten: Vor Pfaller hatte Thomas Bischof seinen Wechsel an die Spitze der Württembergischen Versicherer in der W&W-Gruppe angekündigt. Er leitet zurzeit die Konzernentwicklung der Munich Re.

Gothaer: Keine Beteiligung am Preiskampf

Momentan streben viele Versicherer, die eigentlich in der Personenversicherung zu Hause sind, mit Macht ins Geschäft mit Gewerbe- und Industriekunden. Das erzeugt Druck auf das Prämienniveau. An diesem Preiskampf will sich die Gothaer nicht beteiligen, betonte Konzernchef Karsten Eichmann. Er will den Konkurrenten mit einem neuen modularen Angebot für Gewerbekunden Paroli bieten. Großes Wachstum erhofft sich der Versicherer auch in der Cyberversicherung.

Zöllmer: Provisionsabgabeverbot auf Dauer unhaltbar

Manfred Zöllmer ist stellvertretender finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und in der Partei für die Versicherungsbranche zuständig. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er über die Einigung der Regierung auf das Garantieverbot bei der sogenannten Nahles-Rente und eine mögliche Regulierung von Restschuldversicherungen im Zuge des IDD-Umsetzungsgesetzes. Zöllmer zeigt Verständnis für den Ärger der Makler über das Honorarannahmeverbot – und outet sich als Kritiker der Bürgerversicherung, deren Einführung die SPD fordert.

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