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Unwetter kosten Versicherer 2,5 Mrd. Euro

Zerbeulte Autos, beschädigte Dächer und vollgelaufene Keller: Die Unwetterschäden der vergangenen zehn Tage in Deutschland, Österreich und der Schweiz kosten die Versicherer nach einer aktuellen Schätzung über 2,5 Mrd. Euro. Sie fallen damit deutlich höher aus als ursprünglich erwartet. Das ist allerdings die Regel nach Naturkatastrophen, schließlich ist es kurz nach einem solchen Ereignis für die betroffenen Gesellschaften schwer, das genaue Ausmaß abzuschätzen. Die Beratungsgesellschaft MSK sieht bei der aktuellen Gewitterserie auch den Klimawandel am Werk.

AIG präsentiert sich im grünen Gewand

Es war ein schwerer Schlag für AIG, als die Investmenteinheit des Versicherers Legal & General entschied, die Anteile am US-Versicherer zu verkaufen, weil dieser offenbar zu wenig für den Klimaschutz tut. Nun hat AIG erstmals einen Bericht zur Umsetzung von ökologischen, sozialen und Governance-Faktoren (ESG) veröffentlicht. Bei Umweltaktivisten stößt das 86 Seiten umfassende Dokument auf wenig Begeisterung. „Dieser ESG-Bericht ist Greenwashing“, moniert Regine Richter von der Umweltschutzorganisation Urgewald.

BGH entscheidet über Streit um Fernbehandlung

In der Auseinandersetzung über den Streit zwischen Ottonova und der Wettbewerbszentrale spricht der Bundesgerichtshof (BGH) das letzte Wort. Die Karlsruher Richter beschäftigen sich im Oktober mit der Frage, ob der private Krankenversicherer für sein Angebot der Fernbehandlung durch Schweizer Ärzte werben darf oder ob er damit gegen das Wettbewerbsrecht verstößt. In den beiden ersten Instanzen hatte Ottonova verloren. Das Unternehmen sieht jetzt aber Grund zur Hoffnung.

BaFin stärkt den Verbraucherschutz

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Reform der Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin nimmt langsam Form an. Die Behörde hat unter anderem Christian Bock zum Beauftragten für Anleger- und Verbraucherschutz ernannt. Außerdem: Der Industrieversicherer HDI wirbt ein vierköpfiges Spezialteam für digitale Geschäftsmodelle vom Konkurrenten Axa XL ab, der Makler Aon hat sich mit Vertriebsspezialisten von Funk verstärkt. Die Zurich schafft die neue Position des Group Chief Platform Officers, und der Vermögensverwalter Meag ernennt eine Nachhaltigkeitschefin. Neue Gesichter gibt es auch beim Bund der Versicherten, AIG, Clyde & Co und Basler Financial Services.

E-Bike-Versicherung direkt vom Hersteller

Das Münchener Start-up Fazua, das sich auf E-Bike-Antriebe spezialisiert hat, bietet künftig Fahrradversicherungen des Assekuradeurs Blanket an. Radler können zwischen einfachem Kasko-, Vollkasko- und reinem Diebstahlschutz wählen und monatlich kündigen. Abgeschlossen werden können die Policen über eine App von Fazua, in der auch Daten wie Standort, Fahrweise oder Ladestand des Akkus erhältlich sind. Mit dem Schritt folgen die Fahrradhersteller den Autokonzernen, die ebenfalls ihren Kunden ihre eigenen Versicherungen anbieten.

Wachsweich und wenig hilfreich

Die Versicherer wollen sich bei Nachhaltigkeit und Klimaschutz als Vorreiter positionieren. Viele vollmundige Versprechen setzen sie aber nicht um, kritisierte Gerhard Schick, Gründer der „Bürgerbewegung Finanzwende“, beim CFO-Dinner der Süddeutschen Zeitung. Insgesamt verhielten sich die Versicherer sehr heterogen, einige nähmen das Thema durchaus ernst. Scharfe Kritik äußerte Schick an den „wachsweichen“ Klimazielen des GDV sowie an der Mitarbeit des Verbands und des Marktführers Allianz im Sustainable Finance-Beirat. Sie seien dort die am wenigsten hilfreichen Akteure gewesen.

Wochenspot: Zukunft der Arbeit und Reiseversicherer

 Wochenspot – der Podcast  Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe diskutieren Katrin Berkenkopf und Herbert Fromme über die Zukunft der Arbeit nach der Homeoffice-Pflicht und über die Rolle der Reiseversicherer in diesem Sommer.

R+V schickt Rentner zur Fahrschule

Autofahrer über 70, die bei der R+V versichert sind, können künftig Geld bei der Kfz-Haftpflichtversicherung sparen, wenn sie eine sogenannte Rückmeldefahrt bei einer Fahrschule absolvieren. Ziel ist es, mit dem Fahrlehrer zu analysieren, wo die Stärken und Schwächen der Senioren im Straßenverkehr liegen, wie fit sie noch am Steuer sind und was sie verbessern können. Für den Prämienrabatt ist das Ergebnis dieser Überprüfung allerdings nicht ausschlaggebend.

Pensionskassen: Grund warnt vor Schieflagen

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld bringt vor allem Pensionskassen in Bedrängnis, die nur lebenslange Renten in den Büchern haben. Versicherungsaufseher Frank Grund wollte beim CFO-Dinner der Süddeutschen Zeitung nicht ausschließen, dass einige von ihnen in den nächsten Jahren in Schieflage geraten könnten. Die Situation der Lebensversicherer sieht er entspannter – zumindest, was die Einhaltung der bereits gegebenen Garantieversprechen angeht. In Bezug auf das Neugeschäft sieht er die Lage nicht so rosig.

Scor trennt Rollen von Chairman und CEO

 Leute – Aktuelle Personalien  Der französische Rückversicherer Scor hat der jahrelangen Kritik einiger Aktionäre nachgegeben und die Positionen des Verwaltungsratsvorsitzenden und des CEO mit zwei unterschiedlichen Personen besetzt. Bisher hatte Denis Kessler (Bild) beide Stellen inne, jetzt ist er nur noch Vorsitzender des Verwaltungsrates. Außerdem: Die Evangelische Zusatzversorgungskasse hat einen ehemaligen Provinzial-Vorstand als neuen Vorstandsvorsitzenden gewonnen, und bei der Allianz werden einige Zuständigkeiten neu verteilt, was Konsequenzen für den Vorstand der ADAC Autoversicherung hat.

DFV will mit Tierkrankenpolicen wachsen

Die Deutsche Familienversicherung (DFV) sieht in der vor zwei Jahren eingeführten Tierkrankenversicherung für Hunde und Katzen enormes Wachstumspotenzial. Um das zu nutzen, bietet das Frankfurter Unternehmen die Police jetzt auch in Österreich an. Außerdem holt sich die DFV Verstärkung auf Vertriebsseite: Gleich zwei neue Partner verkaufen ab sofort die Tierkrankenpolicen des Unternehmens – einer davon ist die Supermarktkette Lidl.

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