Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Online-Konferenz des Instituts für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig
Abo
Lohmann wirbt Personal für HDI bei der Gothaer ab
Leute – Aktuelle Personalien Mit Christian Kussmann (Bild) und Ralf Ruckdäschel holt der ehemalige Gothaer-Vorstand Christopher Lohmann, der im August zum HDI wechselte und ab 1. September Vorstandschef von HDI Deutschland wird, gleich zwei Manager seines ehemaligen Arbeitgebers nach Hannover. Kussmann verantwortet ab dem 1. April 2021 das neu geschaffene Ressort Firmen/Freie Berufe, Ruckdäschel übernimmt zum neuen Jahr die „Vertriebsdirektion Süd Sach“. Das Abwerben von Personal beim alten Arbeitgeber gilt als verpönt. Anscheinend hat der Aufsichtsrat der Gothaer sich beim Weggang Lohmanns auf keine entsprechende Regelung geeinigt.
Eiopa bringt Europarente PEPP auf den Weg
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa schiebt die Einführung der europäischen Privatrente Pan-European Personal Pension Product (PEPP) weiter voran. Die Behörde hat der Europäischen Kommission jetzt den erwarteten Umsetzungsvorschlag vorgelegt. Darin ist unter anderem festgelegt, wie Kunden vor dem Abschluss und während der Vertragslaufzeit zu informieren sind und was die Produkte kosten dürfen. Eiopa will mit den einfachen und kosteneffizienten Produkten das Angebot auf dem europäischen Rentenmarkt verbessern.
Höhere Preise und schlechte Kommunikation
Kommentar Die Preise in der Industrieversicherung steigen weiterhin stark – Makler sprechen von der schwierigsten Erneuerung seit langem. Besonders in der Feuerversicherung und in D&O müssen die Unternehmen deutlich mehr für ihren Schutz zahlen. Für manchen gibt es nicht genug Deckung. Das könnte den Markt verändern. Die Eigentragung von Risiken wird attraktiver, bislang unterrepräsentierte Anbieter aus dem Ausland könnten Marktanteile gewinnen. Einiges an Unmut hätten die Versicherer leicht verhindern können: Die steigenden Preise tun den Kunden zwar weh, aber am meisten ärgern sie sich über die schlechte Informationspolitik der Anbieter.
Die Bayerische verpasst Töchtern neuen Namen
Exklusiv Die Bayerische vereinheitlicht ihre Unternehmensnamen. In Kürze sollen auch die Tochtergesellschaften des Konzerns, die Neue Bayerische Beamten Lebensversicherung AG und die Bayerische Beamten Versicherung AG, den Namensteil „Die Bayerische“ tragen. Kurz und prägnant sind die neuen Namen nicht, die Unternehmen werden „BL die Bayerische Lebensversicherung AG“ und „BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG“ heißen. Dem Rivalen Versicherungskammer Bayern dürfte die Umbenennung nicht gefallen. Die Versicherer hatten vor Gericht um den Markennamen gerungen. Die Bayerische sieht die Umbenennung gelassen.
Corona kommt W&W teuer zu stehen
Der schwäbische Finanzkonzern W&W hat im ersten Halbjahr einen Gewinn von 107 Mio. Euro erzielt – deutlich weniger als die 175,8 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Während das Geschäftsfeld „Wohnen“ einen leicht höheren Beitrag lieferte, brach der Gewinn insbesondere in der Schaden- und Unfallsparte infolge von Corona ein. Betriebsschließungen sorgten für hohe Lasten.
Lohrmanns Verunsicherung: Neues Naturgesetz
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Newton heute
Swiss Re: Ohne gute Daten ist KI zu teuer
Versicherer hinken bei der Nutzung von intelligenten Systemen noch deutlich hinterher. Das ist das Fazit der aktuellen Sigma-Studie des Swiss Re Institutes. Dabei ist das Hauptproblem, dass Versicherer nicht genug in die Datenaufbereitung stecken – das Data Engineering. Ohne strukturierte Daten sind Algorithmen jedoch im Vergleich teurer als Menschen. Auch die Organisationsstruktur verhindert häufig, dass neue Technologien eingesetzt werden können, und behindert die Arbeit von Chief Data Officers.
Protektor: AfD warnt vor Überforderung
Exklusiv Die Sicherungseinrichtung der Lebensversicherer Protektor verfügt mit einem Vermögen in Höhe von gut 1 Mrd. Euro nicht über ausreichend Mittel, um ihren Aufgaben in der derzeitigen Risikolage gerecht zu werden, findet die AfD. Die Bundestagsabgeordnete Ulrike Schielke-Ziesing warnt angesichts einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf ihre Anfrage vor einer Überforderung. Die Regierung sieht offenbar keinen Handlungsbedarf. Der GDV hält die Ausstattung für ausreichend.
EY: Digitale Player krisenfester
Eine aktuelle Studie bestätigt, dass digital gut aufgestellte Versicherer stabiler durch die Krise kommen als Konkurrenten, die das nicht von sich sagen können. Aber auch Branchenvorreiter sollten sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, warnt EY Innovalue. Die Managementberatung hat dringende Handlungsfelder für Versicherer während der Pandemie identifiziert. Dazu gehört ein zeitgemäßes Führungskonzept zur Anleitung und Motivation von Mitarbeitern.
DFV bereitet Europa-Expansion vor
Die Deutsche Familienversicherung (DFV) hat am Donnerstag solide Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Die Krise hat den Versicherer nicht allzu hart getroffen, berichtet Gründer und Chef Stefan Knoll. Das Geschäft mit Auslandsreisekranken-Schutz brach weg, doch andere Policen verkaufen sich besser als zuvor. Knoll sieht die DFV auf Erfolgskurs und vergleicht sie mit dem US-Durchstarter Lemonade. Als nächstes steht die Expansion ins europäische Ausland auf seiner Agenda. Doch längst nicht alles läuft glatt bei der DFV. Derzeit hakt es bei der Gründung neuer Risikoträger, und bei der Kapitalanlage hatte der Gründer in der Krise nicht immer ein glückliches Händchen.
Zurich mit deutlich weniger Gewinn
Der Halbjahresgewinn des Schweizer Versicherers Zurich hat sich aufgrund der Corona-Pandemie und höheren Katastrophenschäden deutlich verringert. Dafür konnte das Unternehmen von den deutlich gestiegenen Preisen in der Industrieversicherung profitieren. Konzernchef Mario Greco rechnet damit, dass dieser Trend weiter anhält. In der Lebensversicherung gingen die Beiträge deutlich zurück – auch das war eine Folge von Covid-19. Seit Ende der Lockdowns habe sich das Geschäft wieder normalisiert, so Zurich.
MLP spürt coronabedingte Zurückhaltung in der bAV
Der Finanzvertrieb MLP hat die Provisionserlöse im ersten Halbjahr 2020 in allen Geschäftsbereichen gesteigert – außer in der Altersvorsorge. Nachdem die Erlöse in diesem Segment in den ersten drei Monaten noch um 3,7 Prozent auf 39,4 Mio. Euro gestiegen waren, weist das Wieslocher Unternehmen für das gesamte erste Halbjahr unterm Strich nun ein Minus von 6 Prozent auf 78,9 Mio. Euro aus. Grund dafür ist vor allem die coronabedingte Zurückhaltung in der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Am Ebit-Ziel für das Gesamtjahr hält Firmenchef Uwe Schroeder-Wildberg trotz der andauernden Corona-Krise fest.
Corona-Roundup: LG München, Betriebsunterbrechung
Nach dem Auftakt der Verhandlungen von Betriebsschließungsklagen am Landgericht München sehen Fachanwälte gute Erfolgsaussichten für betroffene Betriebe. Anwälte der Kanzlei L & P empfehlen eine genaue Prüfung der Versicherungsbedingungen, bevor sich Unternehmen auf Vergleichsangebote von Versicherern einlassen. Außerdem: Aus den USA kommen gemischte Nachrichten zum Umgang mit Betriebsunterbrechungen. Versicherer haben in den Vereinigten Staaten bislang weniger Schäden durch die Pandemie erlitten als befürchtet, beim Finanzdienstleister des größten Autobauers VW leidet das Versicherungsgeschäft, und britische Lebensversicherer melden Schäden zu Todesfällen infolge des Virus.













