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US-Haftpflichtrisiken: Kein Grund zur Panik

 Meinung am Mittwoch  Haftpflichtthemen im US-Markt werden grundsätzlich als riskant und schwer prognostizierbar eingestuft. In der Folge werden solche Risiken meist sehr hoch tarifiert. Man sollte dabei allerdings nicht den Blick für die objektive Risikoeinschätzung verlieren. Sie sollte oft genug Anlass dafür bieten, die Prima-Facie-Evaluierung für US-Risiken nach unten zu korrigieren. Die allermeisten in der Praxis auftretenden Haftungskonstellationen im Zusammenhang mit US-Risiken lassen sich zu tragbaren Bedingungen über eine passende Versicherungslösung abfedern.

Moody’s erwartet Preiskampf

Die Ratingagentur Moody’s rechnet mit mehr Wettbewerb auf dem europäischen Versicherungsmarkt infolge von Corona. Die negative Berichterstattung über die Branche im Zusammenhang mit den Betriebsunterbrechungen und -schließungen mache sich vor allem in Großbritannien und Frankreich bemerkbar. Um ihr Image zu retten, dürften viele Gesellschaften die Preise niedrig halten, so die Analysten.

Fonds Finanz erweitert Führungsriege

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Münchener Maklerpool Fonds Finanz erweitert seine Geschäftsleitung und hat dafür drei neue Bereiche geschaffen. Prominentester Neuzugang ist Ex-Smart Insurtech-Vorstand Klaus Brodbeck (Bild), der schon als Berater für Fonds Finanz aktiv war. Außerdem: Axa Partners hat Alexander Hoffmann zum neuen Chef für Deutschland und die Schweiz befördert. Der neue CEO für Lloyd’s in Asien kommt aus dem eigenen Hause, und der Bermuda-Versicherer Hamilton Re verliert seine Chefin.

AIG meldet fast 8 Mrd. Dollar Quartalsverlust

Satte 7,9 Mrd. Dollar Verlust musste der US-Versicherer AIG im zweiten Quartal einstecken – vor allem weil er einen großen Hausputz gemacht hat. AIG hat nämlich seine Altlasten verkauft, die zum Teil noch aus der Finanzkrise stammten, und musste dafür 6,7 Mrd. Dollar mitgeben. Auch Kapitalmarktturbulenzen, die Corona-Krise und die inneren Unruhen sorgten für hohe Belastungen.

Betriebsschließungen: Navigieren im Graubereich

 Versicherungsmonitor-Analyse  Der Umgang mit Betriebsschließungen in Folge von Corona hat der Branche einen Imageschaden beschert, eine Klagewelle ist unterwegs. Offensichtlich haben nicht alle Anbieter das Risiko wasserdicht ausgeschlossen. Der Versicherungsmonitor hat Marktteilnehmer zu dem Streit befragt, zieht eine Zwischenbilanz und versucht einen Ausblick. Die Konsequenzen könnten weitreichender sein als ursprünglich vermutet.

Exor holt Schmerzensgeld bei Covéa

Der in den Niederlanden ansässige Exor-Konzern, der von der Familie Agnelli kontrolliert wird, hat sich in seinem Disput über den Verkauf des Rückversicherers Partner Re mit dem französischen Versicherer Covéa geeinigt. Zwar bleibt es bei der Absage des Verkaufs, aber Covéa investiert 1,5 Mrd. Euro in Projekte mit Exor und mit Partner Re – ein Triumph für Exor-Chef John Elkann.

A.M. Best: Krise bietet Chancen für Captives

Das Klima in der Industrieversicherung wird rauer. Die Preise steigen, Kapazitäten für einige Sparten schrumpfen. Hinzu kommen die vielfältigen Unsicherheiten durch die Corona-Krise. Firmeneigenen Versicherern, sogenannten Captives, bietet diese Situation Wachstumschancen, glaubt die Ratingagentur A.M. Best. Sie erwartet, dass US-Captives mehr Risiken in Bereichen wie der D&O-, E&O- und Kfz-Flottenversicherung übernehmen werden. Auch Betriebsunterbrechungen mit Pandemie-Schutz könnten ein Betätigungsfeld für sie werden.

Assekurata bewertet das Gesundheitsmanagement

 Exklusiv  Die Kölner Ratingagentur Assekurata hat ihr Bewertungsprogramm erweitert. Sie nimmt jetzt gezielt das Gesundheitsmanagement der privaten Krankenversicherer (PKV) unter die Lupe. Die Tochtergesellschaft Assekurata Solutions hat ein spezifisches Verfahren für diesen Bereich entwickelt, berichtet Geschäftsführer Markus Kruse. Die ersten beiden PKV-Anbieter durchlaufen es bereits. Bei ihnen prüfen die Rating-Experten sowohl die Qualität der von den Versicherern angebotenen Programme und weiteren Gesundheitsleistungen als auch die medizinische und betriebswirtschaftliche Effizienz.

Allianz: Nachhaltiges Underwriting lohnt sich doppelt

Nachhaltiges Underwriting kann einen zweifachen Nutzen generieren, schreibt die Allianz in einem aktuellen Bericht. Indem Versicherer in nachhaltigen Geschäftsfeldern Risiken übernehmen, können sie sich Einnahmen in wachsenden Märkten sichern und zugleich positive Effekte für die Gesellschaft generieren. Die Branche kann so die nachhaltige Transformation der Weltwirtschaft beschleunigen. Es reicht jedoch nicht aus, sich auf bestehende nachhaltige Aktivitäten zu konzentrieren, betont die Allianz.

Auf Arbeitslosigkeit könnte Stornowelle folgen

 Exklusiv  Die steigende Arbeitslosigkeit droht im Laufe des Jahres bei den Versicherern zu höheren Stornoquoten zu führen. Davor warnt das Meinungsforschungsinstitut Infas Quo nach einer repräsentativen Umfrage zum Umgang der Deutschen mit Versicherungen während der Corona-Krise. Arbeitslose haben sich demnach besonders intensiv mit ihren Policen beschäftigt, fast die Hälfte von ihnen hält die Kündigung von Versicherungsverträgen für eine Option. Wachstumsmöglichkeiten sieht Infas Quo für Telematik-Tarife in der Kfz-Versicherung: Die Corona-App könnte dazu führen, dass die Akzeptanz für das Teilen persönlicher Daten wächst.

Zeitenwende in der Versicherungsaufsicht?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Im Bereich der Versicherungsaufsicht stuft die BaFin ihren Auftrag grundsätzlich als materielle Staatsaufsicht ein. Daher achtet sie bei den Erstversicherern bislang nicht nur auf die Einhaltung konkreter Rechtsnormen, sondern ganz allgemein auf die ausreichende Wahrung der Belange der Versicherten. Diesbezügliche Anforderungen an die Versicherer konkretisierte die BaFin bislang selbst. Die Doppelrolle als Quasi-Normgeber und Aufsichtsbehörde hat der Verwaltungsgerichtshof Kassel nun für unzulässig erklärt. Hat das Urteil Bestand, ergeben sich weitreichende Folgen für die Aufsichtspraxis.

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