Allgemein rss

Check24 gefährlicher als Insurtechs

Etablierte Versicherer sollten sich mehr Gedanken über das Vergleichsportal Check24 machen als über die Konkurrenz durch Insurtechs, hieß es auf dem SZ-Versicherungstag in Bergisch-Gladbach. Möglicherweise werde das Unternehmen sogar einen eigenen Versicherer gründen, sagte Berater Christian Mylius von EY Innovalue. Auch HUK-Coburg-Chef Klaus-Jürgen Heitmann zeigte sich beeindruckt, obwohl sein Unternehmen sich weigert, mit Check24 zusammenzuarbeiten. Verbraucherschützerin Rita Reichard erneuerte die Kritik der Verbraucherzentralen an dem Vergleichsportal.

Zinszusatzreserve: Schnelle Antwort nötig

Die Finanzaufsicht BaFin plädiert für eine zeitnahe Neujustierung der Berechnungsregeln für die Zinszusatzreserve. Es sei weder erforderlich noch ratsam, diese Reserve weiterhin in dem bisherigen Tempo aufzubauen, sagte BaFin-Chef Felix Hufeld auf dem Neujahrsempfang der Aufsicht. Er mahnte die Versicherer, sich 2018 noch intensiver mit dem Aufsichtsregime Solvency II zu beschäftigen und auch die EU-Vermittlerrichtlinie IDD nicht zu vernachlässigen. Bei der anstehenden Überarbeitung von Solvency II sprach er sich für eine Änderung der Standardformel aus.

Generali mit Vitality-Krankenversicherung

Generali Deutschland will das Vitality-Programm auf die private Krankenversicherung ausweiten. Zusätzliche Services sollen Kunden dabei helfen, ein gesünderes Leben zu führen. Preisnachlässe bei gesundheitsbewusstem Verhalten sind ausdrücklich nicht geplant, sagte Vorstandschef Giovanni Liverani in Berlin. Er sieht das Programm als Beispiel dafür, wie Versicherer neue Technologien nutzen können, um sich stärker auf die Prävention zu konzentrieren. Liverani diskutierte mit Vertretern von CDU, Grünen und aus der Wirtschaft über Chancen und Risiken der Digitalisierung.

GDV-Präsident wendet sich gegen Moralisierungstrend

Die Versicherungswirtschaft sieht sich einem Trend zur Moralisierung ausgesetzt, der ihr das Geschäft schwer macht, beklagte der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft Wolfgang Weiler auf dem SZ-Versicherungstag in Bergisch-Gladbach. Das reiche von der Schadenbearbeitung bis zum Thema Kapitalanlagen. Ein weiteres Problem für die Branche ist, dass es noch keine neue Regierung gibt, die sich um die Anliegen der Branche wie die Reform der Zinszusatzreserve kümmern könnte. Scharfe Kritik äußerte Weiler an der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa.

Bäte will in der Sachversicherung angreifen

Nach dem Umbau des Vermögensverwalters Pimco und der Lebensversicherung hat sich Allianz-Chef Oliver Bäte nun die Sachversicherung vorgenommen. Er will Produkte und Prozesse radikal vereinfachen: Die Fülle von Produktvarianten, die im Endeffekt kaum genutzt werden, soll verschwinden, zudem will Bäte Produkte länderübergreifend vereinheitlichen und Schadenmeldungen stärker über neue Apps steuern, sagte er bei der beim Dinner des Versicherungstages der Süddeutschen Zeitung in Bergisch-Gladbach. Langfristig will er auch die Direktversicherung aufbohren.

Equitable Life, ein britischer Export-Schlager?

 Meinung am Mittwoch  Woran denken Sie beim Stichwort „britische Erfolgsprodukte“? Doch bestimmt eher an Britpop, den Mini oder schottischen Whisky als an dröge Lebensversicherungen. Dennoch hat die moderne Lebensversicherung ihre Wurzeln auf der Insel. Auch für aktuelle Entwicklungen der Branche ist Großbritannien prägend. Wenn sich, wie dort bereits geschehen, auch in Deutschland Policen ohne Garantien durchsetzen sollen, müssen die Anbieter dringend an die Kosten ran.

Deutsche Bank kooperiert mit Friendsurance

Der Online-Makler Friendsurance hat eine Kooperation mit der Deutschen Bank geschlossen. Privatkunden des Geldhauses sollen bald von einem digitalen Versicherungsordner innerhalb ihres Online-Banking-Angebots profitieren und auf die Beratung von Friendsurance zurückgreifen können. Der Start des Angebots ist für Mitte 2018 geplant. Die Zusammenarbeit ist nicht exklusiv, Friendsurance könnte also auch mit anderen Banken kooperieren.

AGCS: Furcht vor BU und Cyber am größten

Risikoexperten weltweit fürchten sich am meisten vor Betriebsunterbrechungen (BU) und Cybervorfällen, zeigt das Allianz Risk Barometer 2018. Auf den dritten Rang der größten Gefahren für Unternehmen kletterten Naturkatastrophen – eine Folge der Hurrikan-Saison 2017, die hohe Schäden verursacht hatte, sagte AGCS-Vorstand Andreas Berger. Er erwartet außerdem, dass die Geschäftsabschlüsse bei Cyber-Policen in Folge der EU-Datenschutzgrundverordnung zunehmen werden. Das Regelwerk sieht hohe Strafen bei Verstößen gegen den Schutz personenbezogener Daten vor und tritt im Mai 2018 in Kraft.

Künstliche Intelligenz: Bei den Daten ansetzen

 The Long View – Der Hintergrund  Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Auch die Versicherungswirtschaft will diese Technologie verwenden. Doch der Blick in die Praxis fällt eher ernüchternd aus. Das liegt an der Technologie selbst und an der Datenlage – viele Daten zu besitzen bedeutet nicht, KI sinnvoll einsetzen zu können. Die Versicherer müssen für die KI-Anwendung bei den Daten ansetzen und nicht bei der Technologie.

PKV zählt bei Beitragserhöhungen auf Politik

Der Chef des PKV-Verbands Uwe Laue hat sich auf einer Branchenveranstaltung in Berlin selbstbewusst präsentiert und an die SPD appelliert, das „arbeitnehmerfeindliche“ Projekt Bürgerversicherung fallenzulassen. Deutschland werde um seine Gesundheitsversorgung weltweit beneidet, die Wartezeiten auf einen Arzttermin seien so kurz wie nirgends sonst. Bei der von der Branche angepeilten Änderung der Regeln für Beitragserhöhungen zeigte sich Laue zuversichtlich, dass die Politik nach Bildung einer Regierung zügig hilft.

Klarmann wird Partner bei Lampe & Schwartze

 Leute – Aktuelle Personalien  Arne Klarmann ist seit Anfang Januar persönlich haftender Gesellschafter beim Bremer Assekuradeur Lampe & Schwartze. Mitglied der Geschäftsleitung ist er bereits seit 2013. Außerdem: Der Schadenregulierungsdienstleister Servicekonzept AG hat mit Michael Trier einen neuen Chef. Die deutsche Niederlassung des Industrieversicherers Mapfre Global Risks hat den Underwriter Jan Borchard von der Allianz-Tochter AGCS abgeworben. Stefan Krause ist Prokurist bei Universa.

Trendwende bei der Lebenserwartung

Britische Unternehmen atmen auf: Die Belastung durch Pensionsverpflichtungen sinkt. Das wird die Abgabe von Verpflichtungen an Versicherer erleichtern. Ein wichtiger Grund dafür ist die Trendwende bei der Lebenserwartung. Britische Männer, die im Jahr 2014 65 Jahre alt waren, hatten eine Lebenserwartung von weiteren 22,8 Jahren, Männer, die das Alter 65 im Jahr 2016 erreichten, nur noch von 22,2 Jahren. Bei den Frauen betrug der Rückgang sogar acht Monate auf 24,1 Jahre. In den USA und in anderen Industrieländern gibt es ähnliche Trends. In Deutschland sehen viele Experten ihn noch nicht.

Europäische Altersvorsorge mit PEPP

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Die Europäische Kommission will mit dem Pan-European Pension Product, kurz PEPP, ein einfaches und kostengünstiges Altersvorsorgeprodukt schaffen. Die Hoffnungen könnten allerdings enttäuscht werden. Denn das PEPP ist mit so vielen Vorgaben überfrachtet, dass es für Anbieter und auch Kunden zu einem kostspieligen Vergnügen werden würde. Es ist fraglich, ob der deutsche Markt nach den Riester-Verträgen noch ein komplexes und teures Produkt vertragen kann.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner