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Krankentagegeldversicherer ignorieren Urteil

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Obwohl der Bundesgerichtshof den Versicherern bereits Mitte 2016 verboten hat, Krankentagegeld mit Verweis auf ein gesunkenes Einkommen zu kürzen, hat die Branche das Urteil bisher nicht umgesetzt. Einige Versicherer verwenden die unwirksame Klausel immer noch im Neugeschäft, andere schleusen durch das sogenannte Klauselersetzungsverfahren eine Neuregelung in die Verträge ein, die wieder auf eine Tagegeldkürzung hinausläuft und nur anders formuliert ist. Die Versicherer sollten nicht jede vermeintliche Lücke nutzen, um berechtige Ansprüche ihrer Kunden abzuwehren.

Munich Re: Preise werden weltweit steigen

Nach Jahren niedriger Preise spekulieren die Rückversicherer in Folge der hohen Schäden durch die US-Hurrikans „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ auf steigende Prämien. Munich Re rechnet mit positiven Preiseffekten – nicht nur für die USA, sondern global, sagte Vorstand Hermann Pohlchristoph beim Rückversicherungstreffen in Baden-Baden. Das steht in scharfem Kontrast zu den Einschätzungen von Maklern wie Aon Benfield und Guy Carpenter, die keine Gründe für Preiserhöhungen bei schadenfreien europäischen Kunden sehen. Eine Einschätzung zu der eigenen Belastung durch die Naturkatastrophen will Munich Re – im Gegensatz zu Konkurrent Swiss Re – noch nicht abgeben.

Aon Benfield: Preiserhöhungen schwieriger als 2005

Die schweren Hurrikanschäden bieten den Rückversicherern Argumente, mit der Forderung nach Preiserhöhungen in die Gespräche in Baden-Baden zu gehen. Der Rückversicherungsmakler Aon Benfield plädiert dabei für Augenmaß. Die individuelle Situation der Kunden dürfte nicht aus dem Blick geraten, sagte Deutschlandchef Jan-Oliver Thofern. Außerdem werde es nicht so leicht wie 2005, höhere Preise durchzusetzen. Das alternative Kapital sei seitdem stark gewachsen und es drohe kein Kapazitätsengpass.

Rückversicherung: Makler gegen höhere Preise für alle

Nach den schweren Hurrikanschäden wollen die Rückversicherer bei den Verhandlungen in Baden-Baden auf Preiserhöhungen setzen. Das gefällt dem Rückversicherungsmakler Guy Carpenter gar nicht. Es gebe keinen Anlass für flächendeckende Preiserhöhungen. Munich Re-Chef Joachim Wenning warb um Verständnis für das Bedürfnis der Branche, das verloren gegangene Kapital wiederzugewinnen. Bei der Frage, ob die Digitalisierung für eine Disruption sorgen wird, gaben sich die Rückversicherer unbesorgt. Die etablierten Anbieter werden das Rennen machen, müssten sich allerdings auf die neuen Möglichkeiten einlassen.

Jacobus: Transparente Lebenspolicen haben Zukunft

Der Berliner Versicherer Ideal glaubt an die Lebensversicherung – vor allem in der Form, in der das Unternehmen sie seit knapp zwei Jahren anbietet. Das neue Produkt ist in hohem Maße flexibel und transparent und lehnt sich an die in den USA verbreiteten Universal Life-Policen an. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erläutern Unternehmenschef Rainer Jacobus (Bild) und Vorstandsmitglied Arne Barinka, wie das Angebot funktioniert, warum Ideal sich inzwischen als Insurtech sieht und das Wachstum gerade aus der Zusammenarbeit mit anderen Versicherern stammt.

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VOV: Neuer Vorstoß für individuelle D&O-Policen

Persönliche D&O-Deckungen fristen bislang ein Schattendasein auf dem Markt. Das will die Kölner D&O-Zeichnungsagentur VOV mit einer neuen Deckung ändern. Erfolg soll vor allem ein neuer Ansatz im Vertrieb bringen. Zusammen mit dem Maklerpool ConceptIF will der Kölner D&O-Anbieter die Policen vor allem über auf Privatkunden spezialisierte Makler und Vermögensberater verkaufen. Ergänzt wird die Deckung durch eine 24-Stunden-Hotline, die Kunden zur Erstberatung in Anspruch nehmen können – auch bevor ein D&O-Fall eingetreten ist.

Lösegeldversicherungen: Service statt Scheckbuch

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Bei Cyberangriffen können Versicherungsnehmer erpresst werden. Die Täter verlangen Geldbeträge dafür, dass die von ihnen gehackten Daten geheim bleiben oder dafür, dass sie dem Versicherungsnehmer wieder zur Verfügung gestellt werden. Ob Lösegelder versichert werden dürfen, ist umstritten, die Finanzaufsicht BaFin nimmt hier eine eher restriktive Haltung ein. Versicherer könnten Gegnern der Lösegeldversicherung aber leicht den Wind aus den Segeln nehmen, indem sie den Kriminellen eine Erpressung möglichst schwer machen, anstatt nur das Scheckbuch zu zücken.

Wanna Cry dürfte Cyber-Nachfrage pushen

Die aktuellen Angriffe durch den Trojaner Wanna Cry gegen zahlreiche Unternehmen und Privatpersonen wird einerseits gerade in den USA zu einem spürbaren Versicherungsschaden führen, dürfte aber gleichzeitig in vielen Teilen der Welt und auch in Deutschland die Nachfrage nach Cyberdeckungen deutlich erhöhen, erwartet Spezialmakler Sven Erichsen. Bei den großen Konzernen tut sich schon einiges, berichten Marktteilnehmer – die erste Police über 500 Mio. Euro Deckung ist im Gespräch.

Schwieriges Geschäftsfeld

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Quartalszahlen des Talanx-Konzerns, SZ-Dinner zur betrieblichen Krankenversicherung, internationaler Insurance Day von Taylor Wessing und Hauptversammlung des BVK.

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