Während die globale Erwärmung zuletzt vor allem Sachversicherer getroffen hat, werden sich in Zukunft auch Lebens-, Kranken- und Unfallversicherer mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigen müssen. Klimabedingte Erkrankungen nehmen zu. Versicherungsangebote müssen an diese Entwicklungen angepasst werden, sonst droht ein immenser Rentabilitätsverlust für die Gesellschaften, warnen Experten des Weltwirtschaftsforums und des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group in einer aktuellen Studie.
Allgemein
Nils Reich ist neuer Kravag-Chef
Dass sich Axa-Manager Nils Reich der R+V-Gruppe anschließen würde, war bereits bekannt. Nun teilt die Tochter Kravag mit: Er wird nicht nur das Komposit-Geschäft des Mutterkonzerns, sondern auch den Vorstandsvorsitz des Spezialversicherers übernehmen. Er folgt auf Klaus Endres. Außerdem sucht die Nürnberger nach einem neuen IT-Vorstand. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Marsh McLennan und Ecclesia Re.
Klage nach Air India-Absturz ruft Allianz auf den Plan
Eine Klage in den USA könnte die Schäden durch den Absturz der Air India-Maschine 171 im Juni noch weiter erhöhen. Vier Kläger werfen dem Flugzeughersteller Boeing sowie einem Zulieferer unter anderem grobe Fahrlässigkeit vor. Das ruft die Haftpflichtversicherer der beiden Unternehmen auf den Plan, zu denen die Allianz gehört. Auch D&O-Versicherer sollten den Fall beobachten.
PFAS-Klausel: Legal oder illegal?
Kommentar Die Musterklausel des Versichererverbands GDV zum Umgang mit PFAS-Chemikalien sorgt für Streit. Die Klausel sieht zunächst einen Ausschluss für die Stoffe vor. In einem zweiten Schritt können Versicherer und Kunden einen Wiedereinschluss bestimmter Chemikalien vereinbaren. Der Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) hält die Klausel für rechtswidrig, der GDV hält dagegen. Der Streit zeigt, dass die Industrie beim Thema PFAS nervöser ist als sie zugeben möchte.
Lohrmanns Verunsicherung: Öffentlicher Grund
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Walthes und Breuer pflügen die öffentlichen Versicherer um.
„Ich verkaufe ja keine Snacks“
Exklusiv Weltweit sponsert die Allianz acht Fußballstadien, allen voran die Allianz-Arena in München. Dahinter steht eine umfassende Sponsoring-Strategie, für die der Allianz-Marketingvorstand Bernd Heinemann zuständig ist. Im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor erklärt er die branchenspezifischen Herausforderungen im Sponsoring, die Bedeutung von Bratwürsten – und warum man Haftpflichtversicherungen kaum am Imbissstand verkaufen könnte.
Berge bleibt Allianz-Finanzvorstand
Bisher war Klaus Berge (Bild) interimsweise Finanzvorstand der Allianz Versicherung. Nun übernimmt er diese Rolle dauerhaft – gibt dafür aber seine Position als Finanzchef der Allianz Privaten Krankenversicherung ab. Für ihn übernimmt Markus von Freyberg. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Swiss Life, dem Versicherer CSS, HDI Global und der Niederösterreichischen Versicherung.
Wiener: Präferenz für Aktivrente für alle
Deutschland befindet sich in einer Wachstumsschwäche, die nicht so schnell überwunden werden wird. Das sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige GDV-Chefvolkswirt Klaus Wiener (Bild) auf einer Veranstaltung in Berlin. Die Regierung will mit einer Investitionsoffensive reagieren und zusätzliche Arbeitsanreize setzen durch eine Reform des Bürgergelds sowie die neue Aktivrente für Menschen im Rentenalter. Anders als aktuell vorgesehen, würde Wiener bevorzugen, dass die Aktivrente auch für Selbstständige gilt.
Wochenspot: Lieber Königswinter oder Monte Carlo?
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf (rechts) und Chefredakteurin Friederike Krieger über Rückversicherungstreffen, in welchen Punkten sich die Branche einig ist und wo nicht. Diesen Podcast können Sie auch frei auf den gängigen Plattformen hören: Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music.
Autodiebstähle kosten Versicherer 293 Mio. Euro
Immer weniger Fahrzeugdiebstähle, jedoch steigende Kosten für die einzelnen Fälle – Autodiebstähle haben die deutschen Versicherer 2024 rund 293 Mio. Euro gekostet. Das meldet der Gesamtverband der Versicherer. Durchschnittlich kostete ein Autodiebstahl rund 20.700 Euro, vor zehn Jahren waren es noch etwa 14.500 Euro. Bei Kriminellen besonders beliebt sind Oberklassewagen und SUVs. Diebstahlhauptstadt bleibt Berlin.
Hohe Kündigungsraten bei Online-Policen
Bis zu 15 Prozent der Kunden kündigen ihre Versicherungsverträge direkt nach einer Beitragserhöhung – je nach Sparte. Besonders hoch sind die Kündigungsraten bei online abgeschlossenen Policen in der Kfz- und der Tierversicherung, wie das Marktforschungsinstitut Heute und Morgen in einer aktuellen Studie herausfand. Versicherer sollten daher den Kontakt zu ihren Kunden intensivieren, Prämienerhöhungen klar begründen und Alternativen anbieten.
PKV: Kundenzufriedenheit wächst
Die privaten Krankenversicherer in Deutschland punkten derzeit bei ihren Kundinnen und Kunden, indem sie die Servicequalität verbessern und transparenter arbeiten. Das hat das Analysehaus Assekurata Solutions aus Köln in einer Umfrage herausgefunden. Dabei öffnet sich offenbar die Schere zwischen guten und weniger guten Anbietern weiter: Die Häuser, die in den Augen der Versicherten gut abschnitten, konnten weiter zulegen, die weniger guten wurden schlechter – und müssten aus Sicht der Analysten gegensteuern.
Sprachmodelle und Agenten prägen die Zukunft
Versicherer nutzen künstliche Intelligenz, um Prozesse zu automatisieren und Services zu entwickeln. Sprachmodelle und autonome Agenten bieten neue Möglichkeiten, erfordern jedoch Datenschutzkonzepte und klare Verantwortlichkeiten. Die Einhaltung ethischer Standards kann dabei in die verwendeten Modelle integriert werden. Mit dem „Human-in-the-Loop“-Prinzip liegt die Überwachung am Ende immer noch beim menschlichen Mitarbeitenden.
Swiss Re sieht großes Potenzial bei Abnehmspritzen
Der Rückversicherer Swiss Re prognostiziert in einer aktuellen Studie, dass Abnehmspritzen die Sterblichkeit in den kommenden zwei Jahrzehnten enorm senken könnten. Voraussetzung: Die Anwendung der Medikamente erfolgt breit und in Kombination mit Lebensstiländerungen. Hier sollten die Versicherer nach Einschätzung der Swiss Re eine aktive Rolle spielen.













